Astrofotografie: Platesolving und Stacking mit ASTAP

Gehört zu: Plate Solving, Astronomie: Software-Liste
Siehe auch: Welche Sterne sind auf meinem Foto?, All Sky Plate Solver, N.I.N.A.
Benutzt: Fotos von Google Drive

Stand: 08.09.2023

Die Astro-Software “ASTAP”

Bezugsquelle

ASTAP gibt es für Windows, Linux und MacOS

https://www.hnsky.org/astap.htm

Copyright (C) 2018, 2019 by Han Kleijn, www.hnsky.org.

  • ASTAP Version 0.9.275 (stand alone version)
  • ASTAP Version 2022.06.14  (64bit)
  • ASTAP Version 2022.10.01  (64bit)
  • ASTAP Version 2023.07.14  (64 bit)
  • ASTAP Version 2023.12.21  (64 bit)
  • Star Database

Stern-Kataloge

Für das Platesolving (s.u.) wird auch noch eine sog. “Star Database” benötigt, die zum Gesichtsfeld passen muss.

  • d50_star_database.exe   (for 6 > FoV > 0.2 degrees)
  • v50_star_database.exe   (same as d50 but for photometry)
  • w08_star_database_mag08_astap.exe  (w = wide field)

The database is sorted on star density. D50 indicates 5000 stars per square degree.
Unless manually selected, ASTAP will use in order of preference: V50, D50, H18, H17, D20, D05.

The ASTAP star databases are an extract of the Gaia star catalog release DR3 by European Space Agency Science & Technology in a special format developed for the HNSKY planetarium program and ASTAP program. We acknowledge the usage of the Gaia database.

Alte Stern-Kataloge

ASTAP benötigt zum Plate Solving einen Star Catalogue. Früher standen zur Auswahl:

  • h18_star_database_mag18_astap.exe
  • h17_star_database_mag17_astap.exe
  • v17_star_database_mag17_colour_astap.exe
  • w08_star_database_mag08_astap.exe   (Wide Field)

Installation von ASTAP

ASTAP installiert man, indem man das Setup-Programm astap_setup.exe ausführt. Das ausführbare Programm ist dann
“C:\Program Files\astap\astap.exe”.

Automatisch werden bei der Installation auch das Utility DCRAW.exe und die Star Database in den Ordner “C:\Program Files\astap” kopiert.

Zusätzliche Star Databases muss man extra installieren.

Abbildung 1: ASTAP Setup (Google Drive: ASTAP_Setup_01.jpg)


ASTAP Setup

Stacking mit “ASTAP”

Das werde ich später beschreiben.

Plate Solving mit “ASTAP”

Zum Plate Solving benutze ich die Software “All Sky Plate Solver” und PlaneWave “PlateSolve2“, weil die beiden von APT unterstüzt werden.

Nun gibt es neu zum Plate Solving  “ASTAP” (empfohlen für N.I.N.A.). ASTAP kann auch “stand alone”, verwendet werden. Die Bildquellen können ganz einfach JPG-Bilder oder FITS-Bilder sein, die irgendwo auf dem Notebook liegen (also keine Kamera, kein ASCOM, kein garnichts, einfach “Stand Alone”).

Das Plate Solving mit ASTAP leistet “near solving”, was die Angabe eines “ungefähren” Ausgangspunkts (R.A. und Dekl.) sowie die Angabe der  Bildgröße (Bildhöhe) in Grad  ( verlangt. Ebenfalls ist ein “blind solving” mit ASTAP möglich. Dafür ist die Angabe von Pixelsize und Focal Length erforderlich.

Als Ergebnis des Solven werden die Koordinaten des Bildmittelpunkts, der Drehwinkel und der Abbildungsmaßstab bzw. das Gesichtsfeld (FoV) ermittelt.

Später, nachdem man die Plate Solving Funktion “Stand Alone” getestet hat, ist es natürlich interessant, sie in seine Astro-Foto-Software zu integrieren, und damit SYNC und GOTO zu machen. Dann ist der Ablauf: Foto machen, Platesolven, Montierung SYNCen.

Kompatibilität mit PlateSolve2

Wenn man das EXE-File umbenennt in “Platesolve2.exe” kann man ASTAP identisch verwenden. Also:

  • PlateSolve2 mit APT
  • PlateSolve2 mit SGP
  • PlateSolve2 mt XYZ

Welche Stern-Kataloge?

ASTAP benötigt zum Plate Solving einen Star Catalogue (s.o.). MIndestens einen davom muss ich installieren.

Erste Schritte zum Plate Solving mit ASTAP

Dann kann’s losgehen: Ich nehme (Menü -> File -> Load FITS or other format) ein vorhandenes Astrofoto: DK_20170708_01380.jpg, das ich am 8. Juli 2017 mit der Sony NEX-5R und einem 135mm Objektiv aufgenommen habe.

Dieses Foto wird zunächst in den sog. “Viewer” geladen – das kann einen Moment dauern.

Abbildung 2: ASTAP: Bilddatei laden (Google Drive: ASTAP_Load_01.jpg)

Um die Parameter für das Plate Solving einmal einzustellen, klicken wir auf die Schaltfläche mit dem Symbol “Großes Sigma”. Dadurch öffnet sich ein neues Dialogfeld wo wir auf den Reiter “Alignment” gehen:

Abbildung 3: ASTP Parameter für Plate Solving (Google Drive: ASTAP_Alignment_01.jpg)

Hier gibt es jetzt vier Möglichkeiten (Radio Buttons), das “Alignment” durchzuführen:

  • Star Alignment
  • Astrometric Alignment
  • Use local Astrometry.net
  • Manual, one star

Wir probieren mal das “Astrometric Alignment” aus.

Dazu müssen wir angeben:

  • die “Field height image in Grad” angeben. also im Beispiel 6,6 Grad
  • die ungefähre Rektaszension (alpha) und Deklination (delta) – da wir hier ein “Near Solving” haben. Also: Alpha = 20h 51m, Delta = 46° 13′

Danach klicken wir ganz rechts auf die Schaltfläche “Solve current image”

Abbildung 4: ASTAP: Solve current image (Google Drive: ASTAP_Alignment_02.jpg)

Und nach ganz kurzer Zeit erhält man das Ergebnis:

Abbildung 5: ASTAP Plate Solving Ergebnis (Google Drive: ASTAP_Alignment_03.jpg)

Weitere Funktionen von ASTAP

  • Die Stand Alone Version selbst hat keine ASCOM Funktionen (z.B. Steuerung von Kameras und Montierungen).
  • Integration in Host-Software wie APT, SGP etc.
  • Nur in den eingebauten Versionen (z.B. Host-Software APT oder N.I.N.A.) werden Plate-Solving-Ergebnisse an die Host-Software zurückgegeben und können dort zeitnah weiterverwendet werden; z.B. zum genaueren Positionieren des Bildausschnitts (sog. “Framing”).

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Astronomie: The Astro Zone System

Gehört zu: Astrofotografie
Siehe auch: Bildbearbeitung, Schärfen, Entrauschen

Quelle: Youtube-Video von Frank Sackenheim

Das Prinzip der vier Zonen

Ein typisches Astrofoto eines Deep-Sky-Objekts hat Bereiche verschiedener Qualität, die wir möglicherweise unterschiedlich bearbeiten wollen.

Sichtbar machen kann man diese “Zonen” z.B. mit Adobe Photoshop auf folgende Weise:

  • Wir öffnen ein geeignetes Astrofoto
  • Wir wandeln das Photo in Graustufen um ( Bild -> Modus -> Graustufen)
  • Wir machen eine sog. Tontrennung in vier Stufen (Bild -> Korrekturen -> Tontrennung)

Andere Photoshop-Versionen:

  • Die Funktion “Tontrennung” heist in der englischen Version “Posterize”
  • In Photoshop CS2 findet man das unter Bild -> Anpassen -> Tontrennung

Dann haben wir vier Bereiche “Zonen” in unserem Bild. Dieser Ansatz stammt von Ron Wodaski, der dies “Vier-Zonen-System” nennt. Die vier Zonen sind:

  1. Der Hintergrund “Zone 1 (Dunkelbereich)” soll – ohne Rauschen – sehr dunkel sein
  2. Gebiete mit schwachen Nebeln “Zone 2 (Dunkelgrau)” haben ein schlechtes Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) und können nicht geschäft, sondern nur entrauscht werden.
  3. Gebiete mit stärkeren Nebeln “Zone 3 (Hellgrau)” haben ein gutes Signal-Rausch-Verhältnis (SNR) und sollten geschärft werden.
  4. Die ganz hellen Bereiche “Zone 4 (Hell)” das sind überwiegend die Sterne, die haben ein super-gutes SNR und sollten ebenfalls nicht entrauscht werden…

Die Bildbearbeitung

Nachdem wir uns das Prinzip der vier Zonen so klargemacht haben, geht es an die (ggf. unterschiedliche) Bearbeitung der vier Zonen. Dazu laden wir das ursprüngliche Astrofoto (in Farbe) in Photoshop.

Die vorbereitende Bildbearbeitung

Bevor wir die vorgestellten Zonen selektiv betrachten, beginnen wir die Bildbearbeitung ganz “konventionell”:

  • Die Einzelaufnahmen sollten im RAW-Format (d.h. 16 Bit Tiefe) vorliegen
  • Stacken der einzelnen Frames (mit Darks, Flats und Bias Frames)
  • Rand abschneiden (sonst haben wir möglicherweise einen komischen Effekt links im Histogramm)
  • Stretchen – dabei einen “weisen” Schwarzpunkt setzen (weise = nach rechts ans Gebirge heranfahren, aber etwas Abstand halten)

Die Bearbeitung der vier Zonen

Die Zonen 1 und 2 müssen im Wesentlichen entrauscht werden; Zone 2 vorsichtiger als Zone 1.
Die Zonen 3 und 4 müssen im Wesentlichen geschärft werden: Zone 3 klaro, Zone 4 wie ???

Um eine getrennte Bearbeitung von Zone 1 und 2 einerseits von Zone 3 und 4 andererseits zu erreichen, verwenden wie eine Luminanzmaske.

Als Luminanzmaske nehmen wir einfach das Bild selbst als Maske. Das machen wir so:

  • Das ganze Bild auswählen (Strg-A)
  • Das ausgewählte Bild in die Zwischenablage übertragen (Strg-C)
  • Eine leere Maske hinzufügen:  Unten das Symbol “Ebenenmaske hinzufügen”
  • In die leere Maske zum Bearbeiten hineingehen (Alt-Klick)
  • Die Zwischenablage in die leere Maske einfügen (Strg-V)

Bearbeiten von Zone 1 und Zone 2

Ebenenenmaske

Zum Entrauschen (für Zone 1 und 2) müssen wir die Lumanzmaske invertieren (Strg-I).
Die Luminanzmaske sollten wir durch manipulieren am Histogramm (Schwarzpunkt bzw. Weisspunkt verschieben) und durch Weichzeichnung (Gaußscher Weichzeichner) noch etwas verbessern, bevor wir sie zur Bildbearbeitung benutzen.

Entrauschen

Welchen Rauschfilter nehmen wir dazu? Es gibt viele Rauschfilter; alle arbeiten im Prinzip so, das sie die Auflösung verringern; d.h. also etwas “glätten”. Die Unterschiede bei den verschiedenen Rauschfiltern liegen im Wesentlichen bei den Argorithmen nach denen sie die Bildteile auswählen auf die sie wirken sollen. Da wir dafür extra eine schöne Ebenenmaske erstellt haben, genügt zunächt ein ganz einfacher Rauschfilter z.B,:

Photoshop Menüleiste -> Filter -> Rauschfilter -> Rauschen entfernen

Bearbeiten von Zone 3 und Zone 4

Ebenenmaske

Um Zone 3 und 4 isoliert zu bearbeiten, nehmen wie wiederum die Luminanzmaske; diesmal aber ohne sie zu invertieren. Ggf. wollen wir die Luminanzmaske noch leicht modifizieren indem wir im Histogramm die Schwarz- und Weisspunkte verschieben und schließlich einen Gaußschen Weichzeicher einsetzen.

Schärfen

Welchen Schärfungsfilter nehmen wir dazu?

Photoshop Menüleiste -> Filter -> Scharfzeichnungsfilter -> Unscharf maskieren…

Die abschließende Bildbearbeitung

Die entrauschten Zonen 1 und 2 müssen mit den geschärften Zonen 3 und 4 nun zusammengesetzt werden.

Astrofotografie: Mein Workflow mit Plate Solving und APT Schritt für Schritt

Gehört zu: Astrofotografie
Siehe auch: Plate Solving, APT, Checkliste: Ins Auto packen

Stand: 04.09.2021

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Meine Arbeitsweise für Astrofotografie mit APT: Schritt für Schritt

Am Anfang: Die Planung

Am Anfang steht die Planung. Ich suche mir also ein Objekt als “Beobachtungsobjekt” (z.B. NGC 281) aus, entscheide mich für dafür geeignete Geräte (speziell die Optik und ggf. Filter) und einen geeigneten Standort.

Für das One-Star-Alignment der Montierung, sollte ein heller Stern in der Nähe des geplanten Beobachtungsobjekt ausgesucht werden (hier: Shedar – alpha Cas). Damit beim späteren Plate Solven die schnelle Methode “Near Solving” einfach funktioniert, sollte dieser auch in der APT-Objektliste stehen.

Damit das geplante Beobachtungsobjekt (hier: NGC 281) später einfach angefahren werden kann, sollte es in der APT-Objektliste stehen. Dann können wir beim Plate Solving die schnelle Methode “Near Solving” verwenden und evtl. auch ein schönes “Goto++” zum automatischen zentrieren auf das Objekt machen.

Alle Teile ins Auto packen

Leicht kann man ein Teil vergessen, was vor Ort dann doch dringend benötigt wird. Deshalb habe ich mal eine Checkliste erstellt – vielleicht hilft das ja.

Meine Hardware für den Standardfall ist:

Meine Astro-Software für den Standardfall ist:

  • Windows 10 Pro
  • Windows-Treiber für Seriell-USB-Adapter von LogiLink (Chipsatz PL2303TA)
  • ASCOM Plattform
  • ASCOM-Treiber (EQASCOM) für die Montierung HEQ5 Pro   (enthält auch die EQMOD Toolbox)
  • Cartes du Ciel  für visuelle Gotos
  • APT  für die Steuerung der Kamera (Serienaufnahmen), das Platesolving mit SYNC und das Fokussieren
  • ASCOM-Treiber für den Motor-Fokusser (optional)
  • Stellarium für Foto-Planung
  • Software für den QHY PoleMaster (optional)
  • SharpCap Pro zum Fokussieren und Polar Alignment
  • PHD2 Guiding (optional zum AutoGuiding)

Der Aufbau bei Tageslicht

Am Standort angekommen, baue ich meine Gerätschaften auf (noch bei Tageslicht).

1) Die Montierung HEQ5 Pro wird mit HIlfe einer Wasserwaage waagerecht aufgestellt und grob eingenordet.

2) Stromversorgung herstellen

12V an die HEQ5 Pro Montierung und Motor-Fokusser, 12 Volt an die ZWO ASI294MC Pro, 19 V an den Laptop

3) SynScan-Handbox anschliessen und testen  (alternativ: EQDir-Kabel siehe Punkt 5)

  • Handbox per Kabel mit der Montierung verbinden
  • An der Handbox einstellen: Datum (MM/DD/YYYY), Uhrzeit, Zeitzone, geografische Breite, geografische Länge
  • An der Handbox die vier Pfeiltasten ausprobieren. Die Montierung muss sich dadurch in beiden Achsen bewegen

4) Kabelverbindung zwischen Montierung und Laptop herstellen und testen

  • Handbox: Modus “PC Direct Mode
  • Handbox per Kabel mit dem Laptop verbinden: Serielles Kabel (von Synscan) unten in die mittlere Buchse der Handbox; die andere Seite des Kabels mit Seriell-USB-Adapter (Chip-Satz PL2303TA) an Laptop anschließen
  • Im Geräte Manager nachschauen, welchen COM-Port der Seriell-USB-Adapter benutzt
  • EQMOD-Toolbox aufrufen
    • Dort diesen COM-Port im ASCOM-Treiber-Setup einstellen (Schaltfläche “Driver Setup“)
    • Dann die Schaltfläche “ASCOM Connect” klicken -> das EQMOD-ASCOM-Fenster muss dann aufgehen
    • Im EQMOD-ASCOM-Fenster die vier Pfeiltasten ausprobieren. Die Montierung muss sich dadurch in beiden Achsen bewegen (“Slew Controls”)
    • Schaltfläche “Disconnect” klicken
    • EQMOD Toolbox beenden

5) Alternativ zu 3) und 4): EQDir-Kabel von Montierung zum Computer

6) ASCOM-Verbindung zwischen Montierung und Cartes du Ciel errichten und testen

  • Menüleiste: Telekop -> Verbinden, Schaltfläche “Verbinden”, Schaltfläche “Ausblenden”
  • Einzelheiten dazu in meinem Artikel Cartes du Ciel

7) Kamera ZWO ASI294MC Pro in Betrieb nehmen

  • Stromversorgung testen
  • Modus auf “Manuell” einstellen
  • Speicherkarte auf genügend freien Platz prüfen
  • Datum und Uhrzeit überprüfen
  • Kabelverbindung zwischen Kamera und Laptop herstellen (USB3-Kabel)

8) Software APT testen

  • Cartes du Ciel starten; PHD2 Guiding starten, dann APT starten
  • Connect APT zu Cartes du Ciel   (bei mir automatisch)
  • Connect APT zur Montierung “Gear”; Test: Pfeiltasten
  • Connect APT zur Kamera; Test: Live View

9) Grobe Fokussierung des Teleskops auf ein Horizont-Objekt

Der Aufbau im Dunklen

1) Wenn es dunkel genug ist, mache ich die genaue Einnordung (“Polar Alignment”) mit SharpCap.

2) Das Teleskop manuell auf die Home-Position stellen (einigermassen genau)

3) Die Kamera anschliessen und den Computer starten

4) Nun das One-Star-Alignment

Zum One-Star-Alignment suchen wir uns einen hellen Stern in der Nähe unseres Beobachtungsobjekts, das wir planen zu fotografieren. Der Stern sollte als Objekt in der APT-Objektliste stehen, damit wir die Koordinaten später einfach für ein Near Solving verwenden können.

  • Auf dem Windows-Computer mit der Software Cartes du Ciel ein Goto auf (z.B.) Shedar (alpha Cas) – das Telskop wird nicht genau auf Shedar zeigen, das macht aber nichts
  • mit APT ein Foto machen
  • Objekt für Near Solving aussuchen: Im Reiter “Gear” mit der Schaltfläche “Objekts” den Stern Shedar aussuchen
  • Nun dieses Foto in APT Platesolven, Schaltfläche “Point Craft”, dabei als Objekt
  • Nach erfolgreichem Platesolve  Objekt SYNC und SHOW  (der SYNC muss mit APT gemacht werden, da APT auch das PlateSolving gemacht hat)
  • Im Cartes du Ciel erneut ein Goto auf Shedir (müsste ganz nahe sein)
  • mit APT ein Foto machen, dieses Foto in APT Platesolven, SYNC und SHOW
  • im Cartes du Ciel und im Live View von APT  müsste Shedar jetzt genau mittig im Gesichtsfeld stehen (wenn nicht, den vorletzten und den letzen Schritt wiederholen)

5) Nun haben wir einen hellen Stern (im Beispiel: Shedar) im Teleskop bzw. Live View von APT

  • das Sucherfernrohr darauf einjustieren
  • die Fein-Fokussierung des Teleskops in APT: Reiter “Tools”, dort Schaltfläche “Focus Aid” für FWHM (Full Width Half Maximum) oder HFD (Half Flux Diameter)

Schlussendlich: Das geplante Objekt fotografieren

1) Das geplante Beobachtungsobjekt ansteuern

  • Das geplante Beobachtungsobjekt in der Nähe von Shedir z.B. NGC 281 mit Cartes du Ciel mit Goto ansteuern
  • Zur Sicherheit wieder ein Foto mit APT machen, dieses Foto Platesolven, SYNC und SHOW
  • Im Cartes du Ciel müsste das Beobachtungsobjekt (hier: NGC 281) jetzt mittig im Gesichtsfeld stehen (wenn nicht: APT Goto++)

2) Belichtungszeit und ISO bzw. Gain ausprobieren

  • Reicht die Nachführung bei der gewählten Belichtungszeit?
  • Ist das Histogramm weder rechts noch links abgeschnitten?

3) Nun eine Serienaufnahme als “APT Plan” programmieren. Am Ende des Plans:

  • Kühlung der Kamera abschalten  (APT-Script: #CCDWarm – die Umgebungstemperatur kann nicht per Fühler ermittelt werden)
  • Auf Parkposition schwenken – Tracking wird dabei abgaschaltet (APT-Script: #Park)
  • Abschalten (APT-Script: #Shutdown)

4) Ggf. Autoguiding aktivieren, ggf. Dithering aktivieren

5) Den APT-Plan ausführen mit der Schaltfläche “Start”

Last but not Least

  • Beobachtungsbuch
  • Abbau
  • Heimreise

 

 

Astronomie – Computer: ASIAIR Astrofotografie

Gehört zu: Astrofotografie
Siehe auch: Polar Alignment, StellarMate, INDI, Android, Bluestacks, VPN, Fokussieren mit ASIAIR, Fotografieren mit ASIAIR, Stacken mit ASIAIR

Benutzt:  Fotos von Google Drive

Stand: 15.09.2024

Warnung / Disclaimer

Diesen Blog-Artikel schreibe ich ausschließlich zu meiner persönlichen Dokumentation; quasi als mein elektronisches persönliches Notizbuch.
Wenn es Andere nützlich finden, freue ich mich, übernehme aber kleinerlei Garantie für die Richtigkeit bzw. die Fehlerfreiheit meiner Notizen. Insbesondere weise ich darauf hin, dass jeder, der diese meine Notizen benutzt, das auf eigene Gefahr tut.
Wenn Podukteigenschaften beschrieben werden, sind dies ausschließlich meine persönlichen Erfahrungen als Laie mit dem einen Gerät, welches ich bekommen habe.

Praktisches Arbeiten mit dem Computer ASIAIR

Für das praktische Arbeiten mit der ASIAIR habe ich mehrere separate Blog-Artikel geschrieben:

  • Polar Alignment (beschreibe ich später)
  • Scharfstellen des Bildes: Fokussieren
  • Anfahren eines Ziel-Objekts: Go To (macht die ASIAIR per Platesolving als Bestandteil eines Plans)
  • Planen und Durchführen einer Aufnahme-Sequenz
  • Kalibrieren und Stacken sowie weitere Nachbearbeitung

Die ASIAIR: Ein kleiner Astrofotografie-Computer

Anstelle von ausgewachsenen Windows-Computersn hört man in letzter Zeit (heute ist Juli 2019) immer öfter von kleinen Geräten, wie “ASIAIR” (von der Firma ZWO), die den “großen” Windows-Computer ablösen sollen..

ASIAIR ist eine kleine Kiste (anfangs ein Rasberry Pi  Computer), die man an seine Monierung bzw. das Teleskop hängt, und der einiges kann…

Ähnliche Produkte sind u.a.

  • Celestron StarSense
  • StellarMate
  • Prima Luce Eagle (mit Windows 10 Pro)
  • Raspberry Pi mit freier Software z.B. AstroBerry

ASIAIR ist ein kleiner Computer, mit dem man ohne traditionelle Computer Astrofotografie betreiben können soll – das Ding wird als “Astrofotografie-Computer” bezeichnet.

Link: https://www.highpointscientific.com/astronomy-hub/post/how-tos/zwo-asiair-guide

Link: http://astronomy.robpettengill.org/blog210929.html

Es gibt viele verschiedene Versionen des ASIair Computers:

  • ASIAir (keine Power Ports)
  • ASIair Mini
  • ASIair Pro
    • Platine: Rasberry Pi 4a (Linux)
    • CPU: Broadcom BCM2711 quad-core Cortex-A72 (ARM v8) 64-bit SoC @ 1.5GHz processor
    • Memory: NAND flash micro SD card
    • jetzt mit 12V Power Ports
    • Astro with INDI
    • All Sky Polar Alignment (experimental)
  • ASIAIR Plus 32G
    • Platine: Rasberry Pi4 Modell B
    • CPU: Broadcom BCM2711 quad-core Cortex-A72 (ARM v8) 64-bit SoC @ 1.5GHz processor
    • Memory: eMMC system disk (makes the SD card slot available for the user)
    • Betriebssystem nicht mehr auf SD-Karte, sondern auf internem eMMC-Speicher
    • USB-C Buchse (z.B. zum schnelleren Datentransfer auf einen Windows-PC)
    • Power Ports mit LED-Anzeige
    • Astro with INDI
    • Neuer WiFi-Adapter
    • Externe WiFi-Antenne
    • All Star Polar Alignment
  • ASIAIR Plus 256G
    • Platine nicht mehr von Rasberry Pi, sondern von ZWO propietär optimiert
    • CPU: Rockchip RK3568B2
    • Memory: eMMC system disk (makes the SD card slot available for the user)
    • Betriebssystem nicht mehr auf SD-Karte, sondern auf internem eMMC-Speicher
    • USB-C Buchse (z.B. zum schnelleren Datentransfer auf einen Windows-PC)
    • Power Ports mit LED-Anzeige
    • Astro with INDI
    • Neuer WiFi-Adapter
    • Externe WiFi-Antenne
    • All Star Polar Alignment

Eigenschaften und Funktionen des ASIAIR

  • Computer: Der ASIair-Computer basierte ursprünglich auf einem Rasberry Pi basieren; also mit LINUX und INDI
  • Stromversorgung: ASIair:  5 V , ASIair PRO: 12V
    Falls man basismäßg 12V benutzt, kann man den mitgelieferten Konverter 12V -> 5V benutzen (3 A)
  • USB: Der ASIAIR hat 4 USB 2.0 Anschlüsse und fungiert so also als USB-Hub
  • 1 HDMI Anschluss (neuere Modelle haben stattdessen USB-C)
  • 1 Ethernet-Anschluss
  • WiFi/WLAN: Der ASIAIR spannt einen WLAN Access Point auf, über den sich ein Tablet oder SmartPhone mit dem ASIAIR verbinden kann. Auf dem Tablet läuft dann eine ASIAIR-App.
  • ASIAIR unterstützt ASI-Kameras und eine Reihe von DSLRs (z.B. Canon 600D u.a.)
  • Teleskopsteuerung: ASIAIR unterstützt viele gängige Montierungen.
    ASIAIR controls the mount through INDI. iOptron, Sky-Watcher are all tested with ASAIR by us.
    INDI Mount support list:  http://indilib.org/devices/telescopes.html
  • Goto-Funktion mit einer pre-loaded Objektlist (realisiert über INDI).
  • Steuerung der primären Kamera (am Teleskop)  z.B. ASI294MC Pro
    Speicherung der Fotos auf SD-Karte max. 32 GB (bei neueren Modellen auch im internen eMMC Speicher
  • Autoguiding  über ST4  – oder Pulse Guiding
    Als Guiding-Kamera dient z.B. ASI 120 Mini
  • Plate Solving und SYNC zur Montierung  (wird “Analysis” genannt)
  • Das Polar Alignment konnte in früheren Versionen ausschließlich mit der “Main Camera” vorgenommen werden. Jetzt geht es auch mit der “Guide Camera”

Erste Schritte mit dem ASIAIR

Am 28. Juli 2024 habe ich dann doch einen ASIAIR Plus 256GB zu einem günstigen Preis bei Teleskop-Service gekauft. Am Mittwoch, dem 31. Juli 2024 kam das Teil per DHL an. Nach dem Auspacken geht es nicht gleich mit dem Astro-Betrieb los, sondern es gibt noch einige Schritte zu tun:

  • Der ASIAIR-Computer muss mit Strom versorgt werden (Netzteil) und angeschaltet werden
  • Die ASIAIR-App muss auf ein Handy heruntergeladen (Android Google Play Store) und installiert werden.
  • Das Handy mit der ASIAIR-App muss mit dem WiFi des ASIAIR-Compters verbunden werden (Passwort: 12345678)
  • Firmware Updates installieren (geht quasi von alleine, aber bei mir hängt es am Schluss)
  • Registrieren des ASIAIR bei ZWO (dazu ist eine Internetverbindung erforderlich)

Meine ersten Probleme mit dem ASIAIR Plus

  1. Zur Steuerung mit der ASIAIR brauche ich zwingend die ASIAIR-App, die nur auf Apple iOS oder Android verfügbar ist. Für Windows gibt es die nicht.
  2. Bei Android kann ich nicht mein altes Tablet (Samsung Galaxy Tab Active SM-T365) verwenden, da als Android Version mindestens Version 8.1 erforderlich ist.
  3. Die ASIAIR-App ist auf einem Smartphone viel zu klein, um die vielen Steuerungen gut durchzuführen. Es ist ein Tablet (oder Windows-Computer) zweckmäßig.
  4. Beim Firmware-Update hängt mein Android Smartphone und der Akku wird fast leer – nach einem Neustart funktioniert aber alles
  5. Ich möchte gern beim WiFi den sog. Station Mode verwenden. Die ASIAIR Android-App findet dann aber nicht das ASIAIR-Gerät in meinem IP-Netz. Ich muss die IP-Nummer wissen und sie dann per Hand mühsam eingeben.
  6. Ich kann die ASIAIR-App auf meinem Windows-Laptop verwenden, wenn ich BlueStacks installiere.
  7. Im Dauerbetrieb unter BlueStacks wird mein Windows-Laptop allerdings extrem heiß.
  8. Als Teleskop muss ich EQMod Mount einstellen und dann unbedingt als Interface “Serial” anklicken, denn ich arbeite ohne Handbox, nur mit einem EQDir-Kabel.
  9. Zum Fokussieren meiner Astrokamera ZWO ASI294MC Pro kann ich den Video Mode oder den Focus Modus der ASIAIR verwenden.
    Beim FocusModus gibt es eine Zoom-Funktion; beim Video-Modus leider nicht. Im Preview-Modus kann man mit Finger-Geste vergrößern (BluStacks: Strg+Mausrad)
  10. Die Belichtungszeit kann ich im Focus-Modus leider nur in vorgegebenen Stufen einstellen – das passt nicht.
    Im Video-Modus kann ich die Belichtungszeit sehr fein (fast zu fein) einstellen – das geht schon…
    Im Preview-Modus wieder nur die vorgegebenen Stufen – das macht da aber nix…
  11. In beiden Fällen (Focus Mode und Video Mode) kann ich dann meinen ZWO EAF zum Fokussieren verwenden indem ich links auf das Focus-Symbol klicke. Allerdings gibt es nur zwei Geschwindigkeiten “Slow” und “Fast”. Die Einstellung der Schrittweiten dazu muss vorher beim EAF als”Fine” und “Coarse” vorgenommen werden.
  12. Dithering geht nur zusammen mit Autoguiding – ich brauche aber Autoguiding garnicht.
  13. Die Sprache der Benutzeroberfläche kann sein chinesisch oder englisch. Die Einstellung erfolgt etwas kryptisch auf der ersten Seite bevor man auf “Enter Device” klickt muss man ganz unten das vierte Symbol “Me” anklicken…
  14. Die Horizontline oder das Horizontbild kann man nicht individuell einstellen. Es wird immer ein Standard Horizontbild angezeigt, was zu den geografischen Koordinaten passt, aber nicht weiter ge-customized werden kann.   (Evtl. SSH auf die ASIAIR???)

Abbildung 1: ASIAIR Firmware Update (Google Drive: Teleskopsteuerung)


Der Firmware-Update hängt bei 30%. Nach 30 Minuten warten habe ich abgebrochen. Trotzdem hat alles funktioniert.

Abbildung 2: ASIAIR WiFi Station Mode (Google Drive: Teleskopsteuerung)

Abbildung 3: ASIAIR: Mount (Google Drive: Teleskopsteuerung)

Abbildung 4: ASIAIR Modus Auswahl (Google Drive: Teleskopsteuerung)

Abbildung 5: ASIAIR Belichtungszeiten im Focus Mode (Google Drive Teleskopsteuerung)

Abbildung 6: ASIAIR Belichtungszeiten im Video Mode (Google Drive: Teleskopsteuerung)

Abbildung 7: Fokussieren: Fast und Slow (Google Drive: Teleskopsteuerung)

Abbildung 8: Fokussieren: Schrittweiten “Fine” und “Coarse” (Google Drive: Telekopsteuerung)

Fragen und Antworten zum ASIAIR

WLAN/WiFi:  nicht nur als Access Point, sondern auch als Client?

Das geht mit: WiFi -> WiFi Settings -> Station Mode (im Gegensatz zum “AP Mode”)

Motor Focusser

Es scheint der ZWO EAF unterstüzt zu sein

Zunächt ist das ein manueller Motorfokusierer; es gibt auch einen Autofokus

Polar Alignment

Mit Sicht auf den Polarstern: ja (macht Platesolving)

Ohne Sicht auf den Polarstern: Experimental Feature -> All-Sky Polar Align

ASIAIR App

Gibt es offiziell nur für iOS und Android und nicht für Windows.
Bei Windows wäre ein Android Emulator z.B. BlueStacks erforderlich.
Die aktuelle Version ist: 2.1.5 vom 19.6.2024 und benötigt Android 8.1.0 oder neuer
Mein SmartPhone hat Android 13
Mein Tablet hat Android 5.1.1

Meine vier Schritte zur Nutzung der ASIAIR remote über VPN

Schritt 1: Die ASIAIR macht einen WLAN Access Point auf; mein Smartphone verbinde ich mit diesem Access Point und auf dem Smartphone habe ich die ASIAIR-App.

Schritt 2: Anstatt mich mit dem Access Point der ASIAIR zu verbinden, schalte ich die ASIAIR um auf den sog. “Station Mode” und lasse die ASIAIR sich dann in mein häusliches WLAN einmelden. Unverändert kann ich dann mit meinem SmartPhone über das häusliche WLAN die ASIAIR-App verwenden.

Schritt 3: Anstatt mit dem Smartphone zu arbeiten, nehme ich einen “normalen” Windows-Laptop auf dem ich einen Android-Emulator (hier: Bluestacks) installiert habe. Bluestacks emuliert dann ein Anroid-SmartPhone und die ASIAIR-App läuft dann auf meinem häuslichen Windows-Laptop.

Schritt 4: Anstatt das Netzwerk des häuslichen WLANs zu benutzen, nehme ich jetzt das Internet von einen beliebigen Ort auf der Welt (also remote).
Meinen Windows-Computer verbinde ich mit dem Internet.
Dann baue ich einen VPN-Tunnel auf zwischen meinem Windows-Laptop und meinem häuslichen WLAN, welches als VPN-Endpunkt eine FritzBox hat.
Auf meinem Windows-Laptop läuft dann ein VPN-Client (aus historischen Gründen nehme ich ShrewSoft dafür). Auf menem Windows-Laptop benutze ich dann die ASIAIR-App wie oben gesagt über den Android-Emulator Bluestacks.

Video-Modus bei der ASIAIR

Der Video-Modus wird von der ASIAIR-App nur für ASI-Kameras angeboten (also nicht für DSLRs).

Die Einstellungen (Belichtungszeit, Gain etc.) sind etwas gewöhnungsbedürftig.

Wichtig ist in der linken Leiste beim Video-Modus die Schaltfläche “ROI”. Dort kann man versicheden kleine Ausschnitte (Region of Interest) einstellen, wobei bei kleinem ROI die Framerate besser wird. Das ist wohl für Planetenaufnahmen ganz sinnvoll. Wenn man den Video-Modus anderweitig gebraucht (z.B. zum Fokussieren) ist ein kleinerer Bildausschnitt zunächst verwirrend; also dann vielleicht nit maximater ROI anfangen…

Autoguiding mit der ASIAIR

Autoguiding wird auch direkt von der ASIAIR gemacht es sieht so ähnlich aus wie PHD2 Guiding Vor jedem Guding wird kalibriert.

Als “Camera” muss eine ASI-Kamera versendet werden.

Wenn man den Guiding-Tab angeklickt hat, muss man noch einen “Mount” angeben. Das ist in diesem Kontext das Guidingrohr.

Als “Montierung” (fürs Guiding) kann man bei ASIAIR angeben:

  • “On-Camera-ST4” wenn man über ST4 Guiden will. Dann muss man ein serielles Kabel benutzen, das vom ST4-Port der Montierung direkt zu Guiding-Kamera führt.
  • Nicht “On-Camera-ST4”,  sondern “Synscan” oder “EQMod Mount”. Dann benutze ich ein EQDir-Kabel, das vom Handbox-Port der Montierung zu einer USB-Buchse der ASIAIR führt.

Dithering mit der ASIAIR

Geht leider nur mit Autoguiding. Zum Autoguiding benötigt man eine zusätzliche ASI-Kamera.

ASIAIR und SkySafari

und dann kann man über die Funktion “Sky Safari Bridge” die Montierung per Sky Safari Plus steuern

Flats, Darks, und Biases mit der ASIAIR

Wenn ich nun eine Fotosequenz eines Himmelsobjekts aufgenommen habe z.B. mit einem ASIAIR-Plan, benötige ich, bevor ich diese stacken kann noch sog. Kalibrations-Frames; d.h. Flats, Darks und Biases.

Astronomie: Aufnahmeverfahren (Image Capturing)

Gehört zu: Astrofotografie
Siehe auch: Bildbearbeitung, Calibration

Astrofotografie: Historie

Früher als man noch keine digtalen Kameras (Sensoren) hatte und nur den chemischen Film, war klar: man muss lange belichten.
Link: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=237847

Die ersten Digitalkameras hatten als Sensor CCD-Chips – heute findet man immer mehr CMOS-Chips.

Quellen und Links

Ich bin durch Videos von Nico Carver auf Youtube darauf gekommen, mal etwas ausführlicher die Vorgehensweise (Workflow) bei meiner Astro-Fotografie zu beschreiben.

Welche Geräte setze ich ein?

Hier behandele ich zuerst den Fall, dass eine Digitalkamera (One Shot Colour) fokal an einem Teleskop angebracht wurde und Fotos (keine Videos) geschossen werden sollen.

Einstellungen für die Digitalkamera

Wenn man die Geräte und den Plan zusammen hat und das Wetter mitspielt, geht es an das Fotografieren ansich, also das Aufnehmen eines Bildes (Image Capturing).

Dazu muss man das Beobachtungsobjekt richig ins Gesichtsfeld einstellen (Suchen, Framing), das Bild schön scharf stellen (Fokussieren) und dann belichten – aber mit welchen Einstellungen?

  • Welche Empfindlichkeit?    (ISO bzw. Gain)
  • Welche Blende?
  • Welche Belichtungszeit?
  • Wieviele Einzelbilder?

ISO Empfindlichkeit

Als ISO-Zahl für die Empfindlichkeit verwende ich bei meiner Digitalkamera Canon EOS 600Da meist 800 ISO oder 1600 ISO.
Höheres ISO (Gain) rauscht mehr, also vielleicht mal ISO 400 probieren…

Kamerasensoren können “ISO-invariant” sein oder auch nicht.
Link: https://www.stephanwiesner.de/blog/iso-invarianz-iso-loser-sensor/

Blende

Die Blende heisst in der Astrofotografie “Öffnungsverhältnis” und ist durch das Gerät praktisch vorgegeben. Mein kleiner Refraktor Orion ED 80/600 hat immer 600/80 = 7,5 oder mit dem Flattener/Reducer 510/80 = 6,375 – sprich also f/7,5 bzw. f/6,375.

Belichtungszeit

Prinzipiell gilt: Mit steigender Belichtungszeit sammelt man mehr Licht und das Nutzsignal hebt sich besser vom Hintergrund ab: sog. Signal-Noise-Ratio = SNR. Aber da kommen noch weitere Aspekte hinzu.

Mit steigender Belichtungszeit (ceteris paribus):

  • verbessert sich der Signal-Rausch-Abstand (SNR)
  • nimmt auch das Dunkelrauschen (des Sensors) zu; dieses kann man aber durch den Abzug von Dunkelbildern (s.o.) komplett eliminieren.
  • wird der Himmelshintergrund immer heller.  Das sieht man im Histogramm: dort wandert der “Berg” immer weiter nach rechts.
  • macht sich die (scheinbare) Bewegung der Himmelsobjekte durch die Erdrotation immer stärker bemerkbar; diesen Effekt können wir durch Nachführung eliminieren

Maximale Belichtungszeit limitiert durch Himmelshelligkeit

Um die maximale Belichtungszeit zu finden, mache ich bei konstantem ISO eine kleine Serie von Aufnahmen mit zunehmender Belichtungszeit und schaue dann die Histogramme an. Je länger ich belichte, um so mehr rückt das Histogramm an den rechten Rand d.h. das Bild wird heller und heller. Ich muss eine Belichtungszeit finden, bei das das Histogramm nicht ganz am linken und auch nicht ganz am rechten Rand steht. Das hängt näturlich von der Himmelshelligkeit ab, also von der Lichtverschmutzung am Standort (natürlich fotografiere ich erst nach Ende der astronomischen Dämmerung und wenn der Mond nicht da ist).

  • In Handeloh (Bortle 4) finde ich so: xyz
  • In Hamburg-Eimsbüttel (Bortle 7) habe ich: xyz

Diese Ergebnise können je nach ISO-Einstellung der Digitalkamera leicht unterschiedlich sein oder auch nicht s.o. ” ISO-Invarianz”.

Maximale Belichtungszeit limitiert durch Nachführung

Ab welcher Belichtungszeit werden die Sterne nicht mehr punktförmig, sondern Striche?

Als Fausregel gilt: Max. Beliechtungszeit in Sekunden = 500 / Brennweite in Millimetern

Siehe dazu: Nachführung

Rauschen bei der Digitalkamera

Ein elektronischer Sensor erzeugt auch immer einen “Dunkelstrom” der sich als leichtes Rauschen im gesamten Hintergrund zeigt. Dieser ist abhängig von der Dauer der Belichtung und von der eingestellten Empfindlichkeit (ISO bzw. Gain).
Dieses Dunkelrauschen können wir komplett eliminieren, indem wir Dunkelbilder mit gleicher Belichtungszeit und gleicher Empfindlichkeit bei gleicher Temperatur aufnehmen und so ein Dunkelbild vom Nutzbild subtrahieren. Das funktioniert, weil dieses Dunkelrauschen komplett zufällig verteilt ist.

Die Aufnahmesequenz für mein Beobachtungsobjekt

Ist das Beobachtungsobjekt scharfgestellt (Fokussieren) und schö in den gewünschten Ausschnitt eingestellt (Framing) wird man die eingentliche Fotoaufnahmen automatisiert durchfürhren wollen. Das geht beispielsweise so:

  • Ohne Computer im Felde: Intervallometer
  • Mit Computer im Felde: Software wie z.B. APT, BackyardEOS, Sequence generator Pro, MaximDL,…

Planung einer Aufnahmesequenz

Gesetzt den Fall, ich wollte für ein Beobachtungsobjekt eine Gesamtbelichtungszeit von 60 Minuten bei ISO 800 erreichen, so kann ich das durch Stacking ja auf verschiedenem Weg erreichem. beispielsweise:

  • 1 Aufnahme mit 60 Minuten (=3600 Sekunden)
  • 10 Aufnahmen mit je 6 Minuten (=360 Sekunden)
  • 100 Aufnahmen mit je 36 Sekunden
  • 720 Aufnahmen mit je 5 Sekunden
  • etc.

Was ist dann die richtige Wahl? Sicher muß ich berücksichtigen, was meine (oben ermittelte) maximale Belichtungszeit wegen Himmelshelligkeit ist.

  • Das ist in Hamburg-Eimsbüttel dann die 30 Sekunden bei ISO 800. Damit bräuchte ich also 3600:30=120 Einzelaufnahmen.
  • Das wäre in Handeloh dann 300 Sekunden bei ISO 800. Was 3600:300=12 Einzelaufnahmen bedeutet.

Nun gibt es noch zwei Dinge zu berücksichtigen:

  • Nachführung
  • Ausleserauschen

Das Ausleserauchen entseht bei jedem Einzelbild und soll proportional der Wurzel aus n, der Anzahl der Einzelbilder sein.
Link: http://www.astrotreff.de/topic.asp?TOPIC_ID=237847&whichpage=1#829591

Durchführung einer Aufnahmesequenz

Ist das Beobachtungsobjekt scharfgestellt (Fokussieren), schön in den gewünschten Ausschnitt eingestellt (Framing) und entschieden welche Aufnahmesequenz man machen möchte, dann wird man die eingentliche Fotoaufnahmen automatisiert durchführren wollen. Das geht beispielsweise so:

Nachbearbeitung der Bilder (Post Processing)

Sind die Aufnahmen im Kasten, beginnt die Bearbeitung im Computer:

 

Computer: Paintshop (aus Wiki)

Gehört zu: Bildbearbeitung

Bildbearbeitungs-Software: Paintshop (aus Wiki)

Das klassische Bildbearbeitungs-Programm für JPEG, GIF und Co. (vergl. auch: VektorGrafik).

Genutzte Funktionen:

  • * Konvertieren von Formaten, z.B. BMP -> JPG etc.
  • * Verkleinerungen
  • * Ausschnitte
  • * Drehungen
  • * Bearbeiten von ScreenShots
  • * …

Andere Bildbearbeitungs-Software

  • Adobe Photoshop der grosse Bruder für die Profis…
  • “Imaging for Windows” (Bestandteil von Windows2000) der TIFF-Spezialist (vergl. auch: DokumentenManagement)

Installation

  • Definitive Software Library ID: PaintShop
  • Name: Paint Shop Pro
  • Version: 8.01
  • Hersteller/Bezugsquelle: [http://www.jasc.com Jasc Software, Inc.] geschluckt von der Firma Corel
  • Installations-Ordner: d:\Programme\Paintshop
  • Systemvoraussetzungen: Windows

Besonderheiten

  • Kann EXIF-Tags (Metadaten) anzeigen und bearbeiten (Menü: Image > Image Information… > EXIF Information).

— Main.DietrichKracht – 17 Aug 2005

Astrofotografie: Fernbedienung für die Canon EOS 600Da

Gehört zu: Astrofotografie
Gehört zu: Remote Control
Siehe auch: Canon EOS 600D
Benutzt: Fotos aus Google Archiv

Stand: 04.01.2023

Fernbedienung für die Canon EOS 600Da: Remote Shutter URS-7000

Um Astrofotografie mit meiner Digitalkamera Canon EOS 600Da machen zu können, benötige ich ja eine Lösung für:

  • Erschütterungsfreies Auslösen der Bilder
  • Langkeitbelichtung ( mehr als 30 Sekunden)

wie ich im Artikel Astrofotografie mit der Sony NEX-5R beschrieben habe.

Auch für meine neue Digitalkamera Canon EOS 600Da habe ich mir eine Remote Control-Lösung geleistet…..

Die Lösung: Fernauslöser Qumox Time Lapse Intervalometer URS-7000

Da mir das Canon-Original-Gerät zu teuer war, habe ich mir im August 2018 den “Qumox Time Lapse intervalometer remote timer shutter” “Remote Shutter URS-7000” besorgt:

Abbildung 1: Qumox Time Lapse Intervalometer (Google Drive: DK_20190207_175211.jpg)


Qumox Remote Shutter URS-7000 für Canon EOS

Die Haupanforderungen wegen Astrofotografie werden durch diese einfache Lösung erfüllt:

  • Erschütterungsfreies Auslösen weil Fernbedienung über Infrarot
  • Langzeitbelichtung: Ich kann im BULB-Modus beliebig lange belichten (manuell)
  • RAW-Format wird an der Kamera eingestellt
  • Dunkelbildabzug wird an der Kamera abgestellt
  • Live View so wie ihn die Kamera bietet
  • Notebook-Computer ist nicht erforderlich

Um stets einsatzbereit zu sein, habe ich mir zwei AAA-Ersatz-Batterien besorgt.

Astrofotografie: Strichspuren mit der Software StarStaX

Gehört zu:  Astro-Software
Siehe auch: Nachführung
Benutzt: Fotos von Google Drive

Stand: 08.01.2023

Strichspuren mit der Software StarStaX

Anwendungsbereich

Mit der kostenlosen Software StarStaX kann man Astrofotos übereinanderlegen (stacken), die eine Bewegung veranschaulichen sollen. Dabei können optional auch kleinere Lücken in der Bewegung gefüllt werden.

z.B. Strichspuren um den Himmelspol (Norden oder Süden)

z.B. Bewegung von Kleinplaneten o.ä.

Alternativen:  z.B. Deep Sky Stacker mit Maximum-Funktion

Bezugsquelle / Hersteller / Download

https://markus-enzweiler.de/software/starstax/

Versionen / Betriebsystem:

Version 0.71 für Windows 7, Windows 10, Mac OS X und Linux   (Dezember 2018)

Anwendungsbeispiel

Schritt 1: Einzelaufnahmen laden

Abbildung 1: Einzelaufnahmen laden (Google Drive: StarStax-01.jpg)


StarStaX: Einzelbilder öffnen

Schritt 2: Einstellungen: Blending Modus: Lücken füllen

Abbildung 2: StarStaX Blending Modus (Google Drive: StarStaX-02.jpg)


StarStaX Blending Mode

Schritt 3: “Berechnung starten”

Abbildung 3: StarStaX Berechnung starten (Google Drive: StarStaX-03.jpg)


StarStaX Berechnung starten

Schritt 4: Das Ergebnis: “Speichern unter…”

Abbildung 4: StarStaX Speichern unter (Google Archiv: StarStaX-04.jpg)


StarStaX: Speichern unter…

Astrofotografie mit speziellen Astro-Kameras

Gehört zu: Astrofotografie
Siehe auch: Geräteliste zur Astrofotografie

Astrofotografie mit speziellen Astro-Kameras

Wozu Astro-Kameras?

Nach dem Einstieg in die Astrofotografie mit Digital-Kameras wäre ein nächste Schritt, eine spezielle Astro-Kamera einzusetzen.

Ich habe mir ganz am Anfang meines Wiedereinstiegs in die Amateur-Astronomie ein Altair GP-CAM gekauft und wollte da nur mal etwas herumprobieren, ohne zu wissen, was man damit eigentlich machen kann. Als erstes dachte ich daran, mit der GP-CAM einen elektronischen Sucher zu bauen. Später habe ich die GP-CAM zum Autoguiding eingesetzt.

Gekühlte Astro-Kameras sind eigentlich für Deep Sky (DSO) gedacht, weil dabei längere Belichtungszeiten erforderlich sind.

Gängige Astro-Kameras kommen von:

  • Altair
  • ZWO ASI
  • QHY ALCCD   AstroLumina

Ich habe eine Altair GP-CAM MT9MO34M    Altair GPCAM MT9M034M  (schwarz/weiss).

Mein Bruder Rainer hat sich in 2018 eine ZWO ASI 174 MCC  (Farbe, gekühlt)  zugelegt.

Der Verein hat sich in 2018 eine ASI 1600 (monochrom, gekühlt) zugelegt.

AR = Anti-Reflexion

Vergleich typischer Astro-Kameras

Tabelle 1: Vergleich typischer Astro-Kameras

GP-CAM MT9M934M ASI 174 MCC ASI 1600 MM-Cool V3
Preis (Nov. 2018) 219,– 942,– 1599,–
Sensor-Auflösung 1280 x 960 1936 x 1216 4656 x 3520 Pixel
Pixelgröße 3,75 μ 5,86 μ 3,8 μ
Chip-Größe 4,8 x 3,6 mm 13,4 x 11,34 mm 17,6 x 13,6 mm
Sensortyp 1/3 Zoll CMOS 1/1.2 Zoll CMOS 4/3 Zoll CMOS
Farbe/Mono Mono Farbe Mono
Bittiefe ADC 8 Bit /  12 Bit umschaltbar 12 Bit 12 Bit
Aktive Kühlung nein ja ja
Belichtungszeiten 0,4 ms bis 800 s 32 μs – …15 Minuten (?) max. 30 Minuten
Anschluss (teleskopseitig) 1,25 Zoll 1,25 Zoll, 2 Zoll,T-Gewinde (M42x0,75) 1,25 Zoll, T-Gewinde (M42x0,75)
Anschluss (objektiv) C-Mount