Telefonieren: Knebelverträge der Telekom

Gehört zu: Telefonieren
Siehe auch: Internet, Fernsehen

Stand: 14.08.2022

Telefonieren: Knebelverträge der Telekom

Noch immer arbeitet die Telekom standardmäßig mit Mindestvertragslaufzeiten von 24 Monaten.

Nach Ablauf dieser 24 Monate ist die Telekom dann großzügig: man hat dann eine Kündigungsfrist von 1 Monat.

Der “Trick” der Telekom ist Kunden deren Mindestvertragslaufzeit abgelaufen ist, einen neuen Tarif anzubieten. Der neue Tarif ist dann günstiger (mehr Leistung, weniger Geld bzw. gleichviel Geld, aber es beginnt eine neue Mindestvertragslaufzeit von 24 Monaten.

Also aufgepasst: Laufzeit-Knebelverträge der Telekom sehr gut überlegen…

Für die Suchmaschine: Noch immer versucht die Telekom Knebelverträge. Der Trick ist, neue Tarife anzubieten bei denen eine neue Mindesvertragslaufzeit beginnt. Noch immer versucht die Telekom Knebelverträge. Der Trick ist, neue Tarife anzubieten bei denen eine neue Mindesvertragslaufzeit beginnt. Noch immer versucht die Telekom Knebelverträge. Der Trick ist, neue Tarife anzubieten bei denen eine neue Mindesvertragslaufzeit beginnt. Noch immer versucht die Telekom Knebelverträge. Der Trick ist, neue Tarife anzubieten bei denen eine neue Mindesvertragslaufzeit beginnt. Noch immer versucht die Telekom Knebelverträge. Der Trick ist, neue Tarife anzubieten bei denen eine neue Mindesvertragslaufzeit beginnt. Noch immer versucht die Telekom Knebelverträge. Der Trick ist, neue Tarife anzubieten bei denen eine neue Mindesvertragslaufzeit beginnt. Noch immer versucht die Telekom Knebelverträge. Der Trick ist, neue Tarife anzubieten bei denen eine neue Mindesvertragslaufzeit beginnt. Noch immer versucht die Telekom Knebelverträge. Der Trick ist, neue Tarife anzubieten bei denen eine neue Mindesvertragslaufzeit beginnt. Noch immer versucht die Telekom Knebelverträge. Der Trick ist, neue Tarife anzubieten bei denen eine neue Mindesvertragslaufzeit beginnt. Noch immer versucht die Telekom Knebelverträge. Der Trick ist, neue Tarife anzubieten bei denen eine neue Mindesvertragslaufzeit beginnt. Noch immer versucht die Telekom Knebelverträge. Der Trick ist, neue Tarife anzubieten bei denen eine neue Mindesvertragslaufzeit beginnt. Noch immer versucht die Telekom Knebelverträge. Der Trick ist, neue Tarife anzubieten bei denen eine neue Mindesvertragslaufzeit beginnt.

Astronomie: Elektronischer Canon-Adapter von AstroMechanics

Gehört zu: Astrofotografie
Siehe auch: Foto-Objektive, Motorfokusierer, N.I.N.A., ASI294MC Pro

Stand: 19.11.2022

Link: https://www.youtube.com/watch?v=lHrfaR7A0L0

Elektronischer Canon-Adapter

Ich hatte mir für meine Namibiareise in 2022 ja vorgenommen, Weitwinkelaufnahmen mit meiner neuen Reisemontierung Skywatcher AZ GTi zu machen. Denn ich wollte mal etwas anderes machen, als was alle immer machen. Ausserdem sah es so aus, dass in Namibia kein Teleskop für mich frei sein würde.

Ich hatte mir schon ein Canon-Fotoobjektiv EF 50mm, 1:1.8 angeschafft (das “fantastic plastic”), aber ich musste feststellen, dass das manuelle Fokussieren damit eine sehr wackelige Angelegenheit war. Am Ende half ein Klebestreifen. Die Einstellung mit “MF” war sehr lose; die Einstellung “AF” schön fest. mit “AF” würde ein Motor-Fokusierer ja arbeiten…

Bestellung des Adapters AstroMechanics

Ich hatte aber schon vom “Lazy Geek” vom Balkon in Tokio gehört, dass es einen tollen Adapter für Canon-Fotoobjektive mit EF-Bajonett gäbe, der per USB vom Computer aus Fokus und Blende des Objektivs verstellen kann. Das Teil wird von der russischen Firma AstroMechanics hergestellt und verhält sich letztlich wie ein Motorfokusierer, der über ASCOM und z.B. N.I.N.A. gesteuert wird. Ausserdem kann man die Blende ohne einen Canon-Body mitzunehmen einstellen.

Obwohl dieses Teil von AstroMechanics (Adapter für APS-C M42x0.75) recht teuer ist (230 USD und mehr), wollte ich die Bequemlichkeit (Lazy Geek) doch geniessen und den Adapter bei AstroMechanics bestellen.  Leider konnten die kriegsbedingt nicht liefern. Auch eine Firma aus Finnland (Astro Art) und eine aus Australien (Sidereal Trading) konnte nicht helfen. Schließlich wurde ich bei der japanischen Firma ElectricSheep fündig, die auch der “Lazy Geek”  genannt hatte. Electric Sheep hatte den Adapter auf Lager und wollte auch nach Deutschland liefern; allerdings auf dem Seewege, was ca. zwei Monate dauern sollte. Ich habe dann am 16.4.2022 bei Electric Sheep bestellt und per PayPal (282,44 EUR) bezahlt.

Am 19.4.2022 ging die Sendung in KAWASAKI HIGASHI per Schiff auf die Reise.

Nach langer Wartezeit sah ich in der DHL-Sendungsverfolgung, dass das Teil am 21.6.2022 beim Flughafen Radefeld Leipzig angekommen war. Dort lag es 3 Wochen lang und nichts tat sich im DHL Tracking. Schließlich kam das Teil am 9. Juli 2022 bei mir in Hamburg per DHL an. Ich musste dabei noch Eur 45,82 Zoll und Eur 6,00 Auslagenpauschale bezahlen, denn das Hauptzollamt Dresden hatte noch Zeit und Mühe für einen amtlichen Bescheid aufgewendet.

Was leistet der AstroMechanics-Adapter?

Der AstroMechanics-Adapter kann vorne Canon-Objektive mit Canon-EF-Bajonett aufnehmen und hat hinten ein M42x0.75-Gewinde. Damit passt er genau an meine Kamera, die ASI294MC Pro.

Zunächst musste ich eine Stand-Alone-Software “CanonEF Desktop Control.zip” und einen ASCOM-Treiber “ASCOM Driver.zip” herunterladen von:

Mit der Stand-Alone-Software kann ich Fokus und Blende eines Canon-EF-Objektivs (muss AF haben) per Computer verstellen.

Mit dem ASCOM-Treiber funktioniert das Teil wie ein Motor-Fokussierer z.B. mit N.I.N.A., SharpCap oder…
Ich stelle das Foto-Objektiv dann von “MF” auf “AF” und brauche den Klebestreifen nicht mehr.

Ausserdem kann ich hinten in den Adapter einen einzelnen 2-Zoll-Filter einschrauben: Z.B. Astronomik L2 UV-IR Block.

Die zuvor am 5.11.2021 bei Teleskop-Service erworbene Filterschublade ZWO-FD-M42 brauche ich dann nur noch bei meinem “großen” Teleskop ED80/600 und nicht mehr bei Canon-Objektiven. Allerdings brauche ich dann zusätzlich einen Canon-Adapter auf M48 für meinen Flattener-Reducer.

Autofokus

Das Teil ist dann ein echter Motor-Fokussierer und kann damit für Auto-Fokussing z.B. mit N.I.N.A. eingesetzt werden.

Patriot Astro: https://youtu.be/lHrfaR7A0L0

Probleme und Lösungen

Die Blende lässt sich nicht über den ASCOM-Treiber einstellen, sondern nur mit der Stand-Alone-Software “CanonEF Desktop Control”.

Das Canon-Objektiv muss sauber in das Bajonet des Adapters eingesetzt werden, sodass die Kontakte schön zusammen passen.

 

 

Computer: Microsoft Windows 11

Gehört zu: Windows
Siehe auch: Windows 10, Windows Boot Manager, Rufus

Stand 31.7.2022

Microsoft Windows 11

Windows 11 ist der Nachfolger von Windows 10. Eigentlich sollte nach Aussagen von Microsoft Windows 10 die letzte Version von Windows sein und es also ein Windows 11 gar nicht geben.

Trotzdem wurde Windows 11 im Jahre 2011 von Microsoft angekündigt und es sollte ein kostenloser Wechsel auf Windows 11 möglich sein…

Aus meinen Folien vom 29.11.2021

Bei Windows 10 gab es immer diese schönen Versionen:

  • Großes Funktions-Update im Frühjahr
  • Kleineres Wartungs-Update im Herbst

Die Versionsnamen waren: …,1909, 20H1, 20H2, 21H1

Nun gibt es für Windows 10 eine weitere Version: 21H2

Offizielle Wartung für Windows 10 bis 14. Okt. 2025

Windows 11

  • Windows 11 gibt es offiziell seit Okt. 2021.
  • Auch zu Windows 11 gibt es jetzt ein Versions-Update: 21H2…

TPM 2.0 Trusted Platform Modul

Windows 11 benötigt TPM 2.0 (für Windows Hello, BitLocker u.a.)

Feststellen, ob TPM 2.0 unterstützt wird:  Run: tpm.msc

Wenn TPM nicht aktiviert: Im UEFI-BIOS (Firmware) einstellen

UEFI-BIOS:

  • Einstellungen > Update & Security (Sicherheit) > Recovery (Wiederherstellung) > Erweiterter Start

Problembehandlung > Erweiterte Optionen > UEFI-Firmware

Android-Apps unter Windows 11

Wenn man einige Apps vom Telefon (Android) auch mal auf seinem Windows-Computer nutzen will, gibt es einige Hoffnungsstreifen am Horizont:

Bei Windows 11 sollen Im „Windows Store“ auch Android-Apps verfügbar sein (aber sind das nur einige oder alle?).

Bei Windows 10 gibt es sog. „App Player“, die es möglich machen, Android-Apps darunter laufen zu lassen…

Beispiel: „BlueStacks

Änderungen in Windows 11

Das Startmenü ist “entschlackt”

Das Kontextmenü ist “übersichtlicher”

Der Internet Explorer ist ersetzt durch “Chromium Edge”

Windows 11 soll etwas schneller als Windows 10 laufen

Taskleiste nur noch am unteren Bildschirmrand

Ältere CPUs werden nicht mehr unterstützt (z.B. nur Intel ab Generation 8)

TPM 2.0 Chip offiziell erforderlich

Zwang zum Online-Konto (nicht bei Pro-Version)

Windows 11 ist auf PCs/Notebooks, die man jetzt kauft einfach vorinstalliert

Die offizielle Wartung von Windows 10 läuft am 14. Okt. 2025 aus

The Bottom Line

Windows 11 hat zur Zeit eigentlich keine wesentlichen Vorteile. Man braucht also nicht “unruhig” zu werden, wenn man Windows 10 noch weiter nutzt.

Wenn man trotzdem auf Windows 11 umsteigen will, könnte man das mit Expertenhilfe jederzeit tun.

Experten können Windows 11 auch ohne die von Microsoft vorgesehenen Sperren installieren.

Also:

  • Ohne TPM2.0-Modul
  • Ohne Prüfung der CPU
  • Ohne Online-Konto bei Microsoft

Wenn man ein neues Gerät bekommen hat, auf dem Windows 11 bereits vorinstalliert ist, gibt es aber auch keinen zwingenden Grund, auf Windows 10 zurückzugehen.

 

 

Physik: Die Bra-Ket-Notation

Gehört zu: Quantenphysik
Siehe auch: Schrödinger, Komplexe Zahlen, Vektorräume

Stand: 02.08.2022

Die Dirac-Notation

In der Quantenphysik arbeiten wir mit Vektorräumen V über den komplexen Zahlen \(\mathbb{C}\). So einen Vektor

\( \vec{v} \in V \)

scheibt man in der Quantenphysik gern als sog. Ket-Vektor:

\( |v\rangle \)

Dies ist Teil der sog. Bra-Ket-Notation von  Jean Paul Dirac (1902-1984), bei der man sogenannte Bra-Vektoren und Ket-Vektoren hat; zusammen gibt das das Wort “Braket”.

Zu jedem Ket-Vektor definieren wir noch einen sog. Bra-Vektor:

\( \langle v | := \left[ | v \rangle \right]^\dagger = {\left[ | v \rangle \right]^\ast}^T \)

Wobei v* der komplex konjugierte und vT der transponierte Vektor ist. Man nennt das Ganze “hermitisch konjugiert” und schreibt das mit dem hochgestellten Dagger-Symbol.

Bei einem reelen Vektorraum wäre der Bra-Vektor einfach nur der Zeilen-Vektor und der Ket-Vektor der normale Spalten-Vektor.

Zu dieser Bra-Ket-Notation gibt es enorm viele Youtube-Videos. Ein ganz einfaches ist: https://youtu.be/pBh7Xqbh5JQ

Einig sind sich alle Authoren über die Frage, was ein Ket-Vektor ist: eben ein “normaler” Vektor aus unserem Vektorraum V (also ein “Spaltenvektor”:

\( |v\rangle  = \left( \begin{array}{c} v_1 \\\ v_2 \\\ \vdots \\\ v_n  \end{array}\right) \)

Aber was um Himmelswillen ist der dazugehörige Bra-Vektor?

Einfache Gemüter sagen einfach:

\( \langle v|  = \left( \begin{array}{r} v_1^\ast & v_2^\ast & \cdots & v_n^\ast  \end{array}\right) \)

Der etwas nachdenkliche Mathematiker fragt sich:

  • “Konjugiert komplex” ist ja zunächst nur für Skalare (komplexe Zahlen) definiert. Kann man auch zu einem Vektor den konjugiert komplexen bilden?
  • Mit endlichen Dimensionen geht das ja alles so. Aber in der Quantenphysik wird man doch mit Hilberträumen unendlicher Dimension arbeiten. Wie funktionieren diese Konzepte denn da?

Skalarprodukt

MIt HIlfe von Bra-Vektor und Ket-Vektor definieren wir nun ein Skalarprodukt (inneres Produkt):

Das Skalarprodukt der Vektoren v und w schreiben wir als:
\( \langle v | w \rangle \)

Aber wie wird dieses Skalarprodukt berechnet (definiert)?

Dazu wählen wir eine Basis des Vektorraums: \( \{ |b_1\rangle, |b_2\rangle, |b_3\rangle,…\} \). Das geht immer, da jeder Vektorraum eine Basis hat und definieren das Skalarprodukt zunächt für diese Basisvektoren (damit wir eine orthonormale Basis bekommen):

\( \langle b_i | b_j \rangle := \delta_{ij} \)

Mit diesem Skalarprodukt ist die Basis per Konstruktion “orthonormal”.

Wenn wir nun unsere Vektoren v und w als Linearkombination dieser Basisvektoren schreiben:

\( | v \rangle  = \sum{v_i |  b_i \rangle} \)
und
\( | w\rangle = \sum{w_i | b_i \rangle} \)

definieren wir als Skalarprodukt der Vektoren v und w einfach:
\( \langle v | w \rangle := \sum{{v_i}^\ast \cdot w_i}  \)

Nun müssen wir der guten Ordnung halber noch zeigen, dass dieses allgemeine Skalarprodukt tatsächlich eine Erweiterung des für unsere Basisvektoren definierten Skalarprodukts ist. Wir bilden nehmen also zwei Basisvektoren |bi> und |bj> und bilden das Skalarprodukt nach der erweiterten Regel:

Die Komponenten von |bi> sind δij und die Komponenten von |bj> sind δji .
Und damit ist das Skalarprodukt nach erweiterter Definition:

\( \langle b_i |  b_j \rangle = \sum{{\delta_{ij}}^\ast  \delta_{ji} } = \delta_{ij} \)

Was übereinstimmt mit der ursprünglichen Definition des Skalarprodunkts zweier Basisvektoren.

Das so definierte Skalarprodukt ist nicht mehr kommutativ, sondern “hermitisch”; d.h.:

\( \langle v, w \rangle  = \langle w, v \rangle ^\ast \)

Das Skalarprodukt eines Vektors mit sich selbst ist immer reelwertig und “positiv definit”.

Hilbertraum

Ein Hilbertraum ist ein Vektorraum von unendlicher Dimension, der ein Skalarprodukt hat (Prä-Hilbertraum) und vollständig ist.

In der Quantenphysik verwendet man ja immer Hilberträume über den komplexen Zahlen. Die Elemente eines solchen Hilbertraums sind also Vektoren, die wir als Zustände des betrachteten quantenphysikalischen System verstehen. Statt der Wellenfunktion, die den Zustand beschreibt haben wir jetzt einfach einen Vektor \(\vec{v}\), der den Zustand beschreibt.

Um mit dieser Wellenfunktion etwas “netter” umzugehen, hat Jean Paul Dirac (1902-1984) die nach ihm benannte Dirac-Notation erfunden, bei der man sogenannte Bra-Vektoren und Ket-Vektoren hat; zusammen gibt das das Wort “Braket”.

Zunächst schreibt man also ganz normale Vektoren als Ket-Vektoren. Also statt: \( \vec{w} \) schreibt man: \( |w\rangle \). Generell sind Ket-Vektoren “normale” Vektoren aus einem Vektorraum V über \(\mathbb{C}\). Man kann sie sich als “normale” Spaltenvektoren vorstellen.

Ein Bra-Vektor geschrieben \( \langle v|\) ist eine lineare Form \( v: V \to \mathbb{C}\). Bra-Vektoren kann man sich als Zeilenvektoren vorstellen.

So ein Bra \( \langle v|\) kann dann auf einen Ket \( | w \rangle\) angewendet werden, was man schreibt als: \( \langle v|w \rangle \in \mathbb{C} \).

Wenn man so eine lineare Form \( v: V \to \mathbb{C}\) als Zeilenvektor auffasst, dann ist <v | w> das Skalarprodukt (innere Produkt) der beiden Vektoren.

In einer Bra-Ket-Notation verwendet man innerhalb der Notation häufig Kurz-Symbole für den Vektor oder die Linearform. Beispielsweise statt:

\( a  |\Psi_1\rangle + b  |\Psi_2\rangle \\ \)

schreibt man einfach:

\( a  |1\rangle + b  |2\rangle \\ \)

Astronomie: N.I.N.A. Advanced Sequencer

Gehört zu: N.I.N.A.
Siehe auch: APT, SGP, Platesolving mit N.I.N.A.

Stand: 19.7.2022

Der Advanced Sequencer

Seit N.I.N.A’s Version 2.00 gibt es den “Advanced Sequencer”, der den “Simple Sequencer” ablösen soll.

Eine “Sequence” besteht aus sog. “Instructions”.

Solche Instructions sind einzelne Befehle an das angeschlossene Astro-Equipment, wie beispielsweise:

  • Start Guiding
  • Cool Camera
  • Go to Target
  • Take an Exposure
  • Do Autofocus
  • Do Plate Solving
  • Center on Target
  • Change Filter
  • Do Dithering

Die Instructions einer Sequence werden gruppiert in einen Startbereich, einen Target-Bereich und einen Endbereich.

Außerdem kann man mehrere Instructions auch zu einem “Instruction Set” zusammenfassen. So ein “Instruction Set” kann wiederholt durchlaufen werden (mit einer Loop Condition) oder auch nur bedingt angestoßen werden (durch einen sog. Trigger).

Die Beschreibung einer bestimmten Sequence durch detaillierte Instruktionen kann sehr umfangreich werden. Deshalb arbeitet N.I.N.A. mit sog. “Templates” (Vorlagen) für typische Sequences, bei denen dann nur noch wenige Details angepasst werden müssen.

Häufig wird ein und die selbe Sequence eigentlich unverändert auf verschiedene Zielobjekte angewendet. Solche Zielobjekte heissen bei N.I.N.A. “Targets” und haben ausser ihrem Namen eigentlich nur spezifische Koordinaten für den Bildmittelpunkt und einen spezifischen Rotationswinkel. Solche Targets können in N.I.N.A. separat abgespeichert werden und später in eine fertige Sequenz eingefügt werden (per Drag and Drop).

Voraussetzungen für den Advanced Sequencer

Das Teleskop (der ASCOM-Treiber des Teleskops) muss fehlerfrei verbunden sein mit N.I.N.A. Dazu müssen die geografischen Koordinaten des Beobachtungsorts in N.I.N.A. und die im Teleskop-ASCOM-Treiber übereinstimmen. N.I.N.A. kann das “synchronisieren”, was aber nicht immer funktioniert.

Wenn ich die Himmelskoordinaten eines Beobachtungszieles aus meiner Planatariumssoftware übernehmen will, muss diese auch gestartet sein und ich kann dann dort ein Ziel selektieren – sinnvoll ist dabei, dass Datum und Uhrzeit in der Planetariumssoftware richtig eingestellt sind.

In N.I.N.A. sollte das Platesolving richtig eingestellt sein und bei einem Test auch funktionieren.

Erstellen von Targets

Ein “Target” in N.I.N.A. ist ja soetwas wie ein geplanter Bildausschnitt – also bestimmt durch die Koordinaten des Bildmittelpunkts und den Rotationswinkel (bei gegebenem Field of View).

So ein Target kann ich aus dem zugeordneten Planetariumsprogramm in N.I.N.A. übernehmen. In der N.I.N.A.-Version 2.00 wird dabei auch der Rotationswinkel für das Target übernommen. Im Framing-Assistenten kann man sein Target noch verfeinern.

Statt mit zugeordneten Planetariumsprogramm kann man in N.I.N.A. auch direkt den SkyAtlas verwenden und dann mit dem Framing-Assistenten die Feinarbeit machen.

Vom Framing-Assistenten aus kann man dann das Target abspeichern indem man unten auf die Schaltfläche “Add Target to Sequence” klickt. Man kann dann auswählen, ob man den “Simple Sequencer” oder den “Sequencer” (das ist der neue, der “advanced” sequencer) nehmen will.

Targets kann man also im Vorhinein zur Planung erstellen.

Erstellen von Sequences (aus Templates)

Sequences baut man in N.I.N.A. um den Ablauf am Foto-Abend Schritt für Schritt festzulegen.

Da solche Sequences recht länglich werden können und auch immer wieder Gleiches enthalten, verwendet man dafür meistens vorgefertigte Templates.

So eine Sequence kann man dann starten und damit geht dann am Sternenhimmel der automatisierte Ablauf los.

Einbauen von Targets in Sequences

Gleich beim Speichern eines Targets im Framing-Assistenten kann man “Speichern als Sequenz” wählen. Dann fragt der (advanced) Sequencer auch gleich, welches Template man für dieses Target verwenden möchte.

Man kann das auch alles später im Sequencer machen, wenn man vorher gespeicherte Targets verwenden möchte.

Tutorials

YouTube Videos von Philipp Keltenich:

https://www.youtube.com/watch?v=UMKB8sY8v1U

 

 

 

 

Astronomie: Plate Solving mit N.I.N.A.

Gehört zu: Plate Solving
Siehe auch: N.I.N.A., Polar Alignment mit N.I.N.A., N.I.N.A. Advanced Sequencer
Benutzt: Fotos aus Google Archive

Stand: 28.01.2024

Plate Solving mit N.I.N.A.

N.I.N.A. setzt zum Plate Solving externe Plate-Solving-Software ein. Welche externe Software das sein soll lege ich in den N.I.N.A.-Einstellungen unter “Options -> Plate Solving” fest. Dabei unterscheidet N.I.N.A. zwischen “Plate Solver” und “Blind Solver”.

Da ich in der Vergangenheit sehr gute Erfahrungen mit All Sky Plate Solver gemacht habe, stelle ich den auch in N.I.N.A. ein.

Für den Gebrauch mit N.I.N.A. wird allerdings der Plate Solver ASTAP wärmstens empfohlen. ASTAP werde ich testen und dann später ggf. auf ASTAP umstellen.

Einstellungen für Plate Solving

Die beiden externen Plate Solver für “Blind” und “Near” werden bei N.I.N.A. eingestellt unter: Options -> Plate Solving.
Wichtig für das Plate Solving sind auch die Einstellungen für

  • “Pixel Size”   ( stelle ich in N.I.N.A. ein unter: Options -> Equipment -> Camera )
  • “Focal Length” (stelle ich in N.I.N.A. ein bei: Options -> Equipment -> Telescope )

Voraussetzungen für Plate Solving mit All Sky Plate Solver

Zunächst muss die Software “All Sky Plate Solver” (ASPS) normal installiert werden.

In ASPS muss die Brennweite der Optik und die Sensor-Größe eingestellt werden, damit die Größe des Field of View (FoV) daraus berechnet werden kann und dann die erforderlichen Index-Dateien für ASPS einmalig heruntergeladen werden können.

Voraussetzungen für Plate Solving mit ASTAP

Zunächst muss die Software “ASTAP” normal installiert werden.

Dann benötigt ASTAP noch einen Sternktalog. Ich installiere den Sternenkatalog D50.

Testen des Plate Solving unter N.I.N.A.

Normalerweise macht man zuerst ein neues Astro-Foto (mit Imaging) und wird danach im Fenster (Pane) “Image” oben rechts auf “Platesolve current Image” klicken.

Eine zweite Möglichkeit zum Platesolving ist das Extra-Fenster (Pane) namens “Plate Solving”. Dort kann man unten auf die Schaltfläche “Play” klicken, dann macht N.I.N.A. gleich ein “Capture image and plate solve”.

Sehr häufig will man nach dem Plate Solving sofort ein SYNC machen. Nur mit der zweiten Methode ( Extra-Fenster namens “Plate Solving”) kann man einstellen, ob man nach dem Plate Solving gleich ein SYNC machen will.
Ein SYNC macht N.I.N.A. aber nur, wenn ein Teleskop verbunden ist und das Tracking eingestellt ist.
Kontrollieren kann man, ob der verwendete ASCOM-Treiber EQMOD auch wirklich SYNC-Points gespeichert hat unter Setup im Kasten “Alignment/Sync” (falls “Append on Sync” eingestellt war).

Kontrollieren sollte man vorher die für Platesolving relevanten Einstellungen:

  • Name des externen Platesolvers (unter Options -> Plate Solving)
  • Focal Length der Optik mit der das Bild aufgenommen wurde (unter Options -> Equipment -> Telescope)

Wir können das Platesolving unter N.I.N.A. auch am Tage (ohne einen Sternenhimmel) testen, wenn wir ein altes Astro-Foto nehmen und in N.I.N.A. als Kamera einstellen: “N.I.N.A. Simulator Camera” und dabei einstellen “Image” und “Debayer Off”.

Abbildung 1: Plate Solving with SYNC in N.I.N.A. (Google Archiv: NINA_Platesolving_and_SYNC.jpg)

NINA_Platesolving_and_SYNC.jpg

Auf obigen BIld sieht man die Schritte:

  • Man öffnet das Platesolving in einem Extra-Fenster (obere Leiste rechts).
  • In diesem Extra-Fenster kann man einige Einstellungen für das Platesolving vornehmen.
  • In diesem Extra-Fenster kann man dann das Platesolving starten (Schaltfläche mit dem Dreieck).
  • N.I.N.A. macht dann ein neues Foto, platesolved dieses und macht danach ein SYNC auf die Montierung.

Fehlermöglichkeiten

  1. Als Platesolver ist in N.I.N.A. eingestellt “All Sky Plate Solver” und der All Sky Plate Solver ist noch offen. Dann sagt N.I.N.A. sofort “Error plate solve failed”
  2. Zum Platesolving benötigt N.I.N.A. ein Teleskop, weil es die Abweichung der Teleskop-Position vom der im Platesolving ermittelten Position feststellen will. Es reicht ein Teleskop-Simulator wobei das Teleskop auf “Tracking” stehen sollte (Tracking Rate = Siderial).
  3. Im Pane “Plate Solving” sollte man Sync=ON einstellen, sonst übergibt NINA keine Sync-Anforderung an den ASCOM-Treiber der Montierung.
  4. Es ist wichtig, die richtige Brennweite im All Sky Plate Solver einzugestellen. Falls die falsch ist, braucht N.I.N.A. lange Zeit bis es schließlich “Error Plate solve failed” sagt
  5. Wenn das Image Capture für ein Platesolving unmittelbar nach einen “Slew” (Goto) statt findet, sollte die Settle Time (after Slew) groß genug eingestellt sein, sonst könnte es Strichspuren geben.

Wofür verwendet N.I.N.A. die Plate Solving Funktion?

  • Center Target & Rotationswinkel
  • Meridian Flip
  • Polar Alignment
  • Laden eines vorhandenen Fotos in den Framing-Assistenten

Wann verwendet N.I.N.A. Plate Solving nicht?

  • Bei einer Sequence mit “Slew to target” aber ohne “Center target”

Wann macht N.I.N.A. kein SYNC?

  • Bei der Funktion “Platesolve current image” im Imaging-Tab

Astronomie: Polar Alignment mit N.I.N.A.

Gehört zu: Polar Alignment
Siehe auch: N.I.N.A., Polar Alignment mit SharpCap, Plate Solving mit N.I.N.A
Benutzt: Fotos aus Google Archiv, Fotos aus Google Drive

Stand: 20.01.2024

Polar Alignment mit N.I.N.A.

Ab der offiziellen Version 2.00 hat N.I.N.A. ein Plugin-System und eines der ersten Plugins ist das sog. “Three Point Polar Alignement”.

Nach der Installation dieses Plugins erscheint es in N.I.N.A. u.a. als neuer Tab “Three Point Polar Alignment” im Image-Fenster unter “Imaging”.

Diese Methode des Polar Alignment hat für mich wichtige Vorteile:

  • Es erfordert kein Guiding Scope und keine Guiding Kamera (im Gegensatz zu SharpCap). Funktioniert also beispielsweise mit der “Haupt-Optik” eines einfachen Star Trackers oder meiner einfachen Reisemontierung AZ-GTi.
  • Es ist kostenlos (im Gegensatz zu SharpCap Pro)
  • Es funktioniert auch ohne freien Blick auf den Himmelspol

Prinzipielle Arbeitsweise

N.I.N.A. macht drei Fotos, beginnend an einem Startpunkt und schwenkt von diesem in Rektaszension nach Osten oder Westen.
Immer wenn ein Foto erfolgreich ge-platesolved wurde, schwenkt N.I.N.A. auf die nächste Foto-Position.
Aus den drei angefahrenen Positionen und den per Platesolving ermittelten “echten” Positionen ermittelt N.I.N.A. dann die Abweichung der Montierung vom Himmelspol (das ist wohl die Methode “Star Offset”).

Nun soll man die Polausrichtung der Montierung entsprechend manuell korrigieren. Zur Hilfestellung geht N.I.N.A. in eine Schleife und macht laufend Fotos, Plave Solving und erneute Berechnung der aktuellen Pol-Abweichung (das dauert immer ein bisschen).

Arbeitsschritte in N.I.N.A.

Wenn wir dies neue Tab “Three Point Polar Alignment” öffnen, haben wir oben zunächst einige Einstellungen:

  • Manual: Off (On)
  • Start from Current Position: On / Off   (oder man gibt die Start-Koordinaten expliziet an)
  • Measure Point Distance: Hier geben wir in Grad an, wieweit sich das Teleskop insgesamt während des “Three Point Polar Alignment” bewegen soll
  • Direction: East / West

Abbildung 1: Beispiel eines Three Point Polar Alignments mit N.I.N.A. und der AZ-GTi  (Google Archiv: NINA-PolarAlignment.jpg)

NINA_PolarAlignment.jpg

Schriftfarbe

Die Ergebnisse zur Korrektur (“Error Color”) werden in besonders großer Schrift angezeigt, damit man sie von Weitem gut lesen kann.
Leider sind die Farben teilweise so, dass ich kaum etwas erkennen kann. Diese Farben kann man speziell für dieses Plugin besser einstellen. Dazu gehe ich auf die Plugin-Seite…

Abbildung 2: Schriftfarbe (Google Drive: NINA-PolarAlignment-2.jpg)

ComputerAcerBaer Windows 11

Gehört zu: Computer
Siehe auch: ComputerFlachmann, ComputerAsusbaer, ComputerThinkbaer, Tablet, Polar Alignment mit SharpCap Pro

Stand: 05.11.2023

Computer AcerBaer

Ersatz für ComputerAsusbaer

Mein ComputerAsusbaer ist schon ein bisschen in die Jahre gekommen:

  • einige Tasten der Tastatur klemmen
  • des geht nur das langsame WLAN
  • kein Bluetooth
  • er arbeitet recht langsam

Als Ersatz habe ich mir im Juni 2022 (auch im Hinblick auf die geplante Astro-Reise nach Namibia) einen neuen Laptop gegönnt.

Datenblatt ComputerAcerBaer

Ich habe im Juni 2022 dieses Gerät gekauft:

  • Acer Swift 3 (SF314-59-50CV)
  • Betriebssystem: Windows 11 Home     (am 9.8.2023 auf Windows Professional aufgerüstet)
  • Bauart: normaler klappbarer Laptop
  • CPU: 11th Gen Intel(R) Core(TM) i5-1135G7 @ 2.40GHz 2.42 GHz (4 Cores, 8 Threads)
  • Memory: 8 GB
  • Storage: 1 TB SSD: NVMe Micron_2210 MTFDHBA1T0QFD  (Format: M.2)
  • Bildschirm: 1920×1080 Pixel, 14″, matt
  • 1 x USB 3.0
  • 1 x USB 2.0
  • 1 x USB 3.1 Type-C Gen. 2 “Thunderbolt”
  • 1 x HDMI
  • Touchpad
  • Headphon Jack 3,5 mm
  • WLAN: Intel Dual Band Wireless-Gigabit-AX, Wi-Fi 6 (802.11 ax/ac/a/b/g/n)
  • Bluetooth: Bluetooth 5.0
  • Kein Ethernet
  • Kein LTE
  • Beleuchtetes Keyboard
  • Fingerabdruck-Scanner
  • Stromversorgung: Externes Netzteil: Chicony 19 V, 3,42 A  (65 W) oder USB-C Power Delivery
  • Preis: 650 Euro

Tasten beim Hochfahren

Konfiguration (Inbetriebnahme)

 

Computer: Video Production

Gehört zu: Video
Siehe auch: MP4, OBS, YouTube

Stand: 21.5.2022

Video Production

Ich möchte aus einigen meiner PowerPoint-Vorträge einfache Videos erstellen, die ich z.B. auf Youtube posten kann.

Als Software zur Video-Produktion setze ich die Software OBS Studio ein.

OBS Studio

Die Software ist “OBS Studio 27.2.4 (64 bit)”

Ein OBS-Video kan aus mehreren Szenen bestehen. Zu jeder Szene können im OBS Sourcen zugeordnet werden.
Mein Video soll nur aus einer Szene bestehen, die ich “PowerPoint-Setting” nenne.

Zu dieser einen Szene definiere ich dann drei Soucen wie folgt:

Sourcen in OBS

Um so ein Video herzustellen brauche ich als Quellen (sog. Sourcen):

  • Kamera: Damit will ich mich selbst als Sprecher in die PPT-Folien einbleneden
  • Microfon: Damit will ich einen Kommentar zu den PPT-Folien sprechen
  • PowerPoint-Folien: Diese will ich Bild für Bild im Video zeigen, kommentieren und manuell weiterschalten…

Diese die Sourcen füge ich mit dem Plus-Symbol  hinzu. Dabei ist:

  • Meine Kamera ist als OBS Source ein “Video Capture Device”.
  • Mein Microfon ist als OBS Source ein “Audio Input Capture”.
  • Die PowerPoint-Präsentation ist als OBS Source ein “Window Capture”

PowerPoint in OBS

Zunächst erstelle ich meine Präsentation wie immer mit PowerPoint.

Damit die PowerPoint-Folien manuell einé nach der anderen ins Video kommen, richt ich dann in PowerPoint eine Bildschirmpräsentation ein: In der Menü-Leiste von PowerPoint (oben!) klicke ich auf “Bildschirmpräsentation” und dann auf “Bildschirmpräsentation einrichten”. Dort stelle ich ein:

  • Art der Präsentation: Ansicht durch eine Einzelperson (Fenster)
  • Anzeigeoptionen: ./.
  • Folien anzeigen: Alle
  • Nächste Folie: Manuell

Dann starte ich in PowerPoint die Bildschirmpräsentation wie immer. Am unteren Rand rechts habe ich dann die kleinen Schaltflächen zum Weiterschalten der Folien.

Nun kann ich in OBS Studio diese Bildschirmpräsentation als Source vom Typ “Windows Capture” hinzufügen und arrangiere das PowerPoint-Fenster hinterdas OBS-Fenster so, dass ich aber den unteren Rand des PPT noch sehen und anklicken kann.

Recording mit OBS

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Meine YouTube-Videos

Bisher habe ich folgende Videos auf diese Art für YouTube gemacht:

Physik: Wellenfunktion – Schrödinger-Gleichung

Gehört zu: Quantenphysik
Siehe auch: Relativitätstheorie, Materiewellen, Lineare Algebra, Bra-Ket-Notation, Komplexe Zahlen

Stand: 19.02.2023  (Observable, Zeitabhängigkeit, klassische Welle, Materiewellen)

Die “klassische” Welle

Seit alters her beschreiben wir eine Welle durch eine Sinus- bzw. Cosinus-Funktion.

\( \Large y(t) = A \cdot \cos( 2\pi  f \cdot t + \Phi) \\ \)

Dabei ist A die Amplitude und Φ die Phasenverschiebung. Wobei wir die Frequenz f zunächst nicht weiter betrachten.

Das Paar aus Amplitude und Phasenverschiebung kann man sich als eine komplexe Zahl in Polarkoordinaten vorstellen:

\( \Large z = A \cdot e^{i \Phi} \\\)

Wenn die Welle nicht nur von der Zeit abhängt, sondern auch von der Ortskoordinate, kann man ganz allgemein eine Wellenfunktion auch so schreiben:

\( \Large y(x,t) = A \cos{(kx – \omega t)} \\\)

Wobei  \( \Large k = \frac{2 \pi}{\lambda} \) die sog. Wellenzahl ist

und   \( \Large \omega = 2 \pi f \) die  sog. Kreisfrequenz

Link: https://youtu.be/MzRCDLre1b4

Materiewellen

De Broglie und Einstein haben ja gezeigt, dass Teilchen (Photonen, Elektronen) auch Wellencharakter haben.

\( \Large \lambda = \frac{h}{p} \) und \( \Large f = \frac{E}{h} \)

Aber: Keine Wellenfunktion ohne Wellengleichung.

Die Wellenfunktion in der Quantenphysik

In der klassischen Mechanik (Newton etc.), wird ein Teilchen durch Ort und Implus beschrieben mit seinem sog. “Zustand”.
In der Quantenphysik macht das die Wellenfunktion Ψ. Sehr allgemein gesagt: Eine Wellenfunktion beschreibt das Zustand eines quantenmechanischen Teilchens. Was genau mit “Zustand” und “Wellenfunktion” gemeint ist, bleibt zunächst offen.

Wir werden später sehen, dass man damit die Aufenthaltswahrscheinlichkeit (und auch andere Größen, sog. Observable) von Teilchen berechnen (vorhersagen) und schließlich auch messen kann. Daher auch der Spruch “Shut up and calculate”, angeblich auf Richard Feynman (1918-1988) zurückgehen soll…

Der Wertebereich einer Wellenfunktion sind die Komplexen Zahlen. Der Definitionsbereich sind Ort und Zeit Ψ(r,t).
Der Wert ist also eine Komplexe Zahl, veranschaulicht in Polar-Koordinaten durch einen Vektor mit einer Länge auch “Amplitude” genannt, und einem Winkel, auch Phase genannt.

Für Komplexe Zahlen benutzt die Quantenmechanik gerne die sog. Exponential-Darstellung:

\(\Large z ={r} \cdot e^{i \cdot \phi} \\\)Damit kann man sich die Komplexe Zahl gut als Vektor einer bestimmten Länge (r auch genannt Amplitude) mit einem Drehwinkel (Φ auch genannt Phase) vorstellen.

Da der Wert der Wellenfunktion eine Komplexe Zahl ist, kann man sie nicht “direkt” beobachten; der Betrag der Wellenfunktion zum Quadrat ist aber eine nicht negative reelle Zahl und ist so der Beobachtung zugänglich…

Nach der sog. Kopenhagener Deutung (1927 Niels Bohr und Werner Heisenberg) ergibt sich aus der Wellenfunktion eines Teilchens eine Wahrscheinlichkeitsdichte ρ(x,t) für den Aufenthaltsort und zwar wird dabei der Betrag der Wellenfunktion zum Quadrat genommen:.

\( \Large \rho(x,t) = | \Psi(x,t) |^2 \\\)

Aus dieser Wahrscheinlichkeitsdichte ρ ergibt sich der Erwartungswert für den Ort des Teilchens:

\(\Large \langle x \rangle = \int\limits_{-\infty}^{+\infty} x \, \rho(x) \, dx \\\)

Die Wahrscheinlichkeit dafür, dass das der Ort des Teilchens (x) im Intervall a <= x <= b liegt, wäre dann:

\( \Large \int_a^b | \Psi(x,t) |^2 \, dx \\\)

Da der Betrag einer komplexen Zahl z definiert ist über: \( | z |^2 = z \cdot z^* \) folgt daraus…

\(\Large \langle x \rangle = \int\limits_{-\infty}^{+\infty} \Psi^*(x,t) \, x \, \Psi(x,t)  \, dx \\\)

In dieser Form sehen wir schon einen ersten Operator (s.u.), der auf die Wellenfunktion wirkt und uns ein Observable (den Ort) als Erwartungswert bringt.

Operatoren und Observables

Bisher hatten wir den Zustand eines quantenphysikalischen System durch die Wellenfunktion Ψ beschrieben. Um zu beobachtbaren Größen zu kommen, benötigen wir sog. Operatoren, die auf die Wellenfunktion angewendet werden und dann beobachtbare Werte (“observables”) liefern; aber auch nur als Wahrscheinlichtkeitsverteilung (woraus ich Erwartungswerte etc. berechnen kann). Man schreibt solche Operatoren gerne als Buchstabensymbol mit einem Dach “^”. Observable sind z.B.:

  • Ort
  • Impuls
  • Kinetische Engergie
  • etc.

Solche Observables können natürlich auch “nur” Wahrscheinlichkeitsverteilungen mit Erwartungswert und Varianz sein.

Ein bestimmter Operator liefert dann zusammen mit der Wellenfunktion des quantenphysikalischen Systems die Wahrscheinlichkeitsverteilung dieser Observablen (in reelen Zahlen). Daraus ergibt sich beispielsweise der Erwartungswert einer Observablen:

\(\Large \langle \hat{Q} \rangle= \int\limits_{-\infty}^{+\infty} \Psi^* \hat{Q} \Psi dx \)

Beispiel 1: Die Observable “Ort”:

Operator:   \( \Large\hat{x} \Psi(x,t) = x \cdot \Psi(x,t) \)

Beispiel 2: Die Observable “Impuls”:

Operator: \( \Large\hat{p} \Psi(x,t) = -i \hbar \frac{\partial \Psi(x,t)}{\partial x} \)

Die Wellen-Gleichung (Schrödinger-Gleichung)

Youtube-Video:

Von Ernst Schroedinger (1887-1961) stammt die grundlegende Gleichung der Quantenmechanik. Sie beschreibt in Form einer partiellen Differentialgleichung die zeitliche und räumliche Veränderung des quantenmechanischen Zustands eines nichtrelativistischen Systems unter Einfluss eines Potentials. Wobei man sich so ein Potential als Einfluss eines Kraftfeldes vorstellen kann: \( F(r,t) = \frac{\partial \Psi(r,t)}{\partial t}\).

Die Lösungen dieser Wellengleichung heissen Wellenfunktionen.
Gegeben ist dabei eine Potentialfunktion V(r,t) und gesucht wird als Lösung die dazu passende Wellenfunktion \(\Psi(r,t)\):

\( \Large i \cdot \hbar \cdot \frac{\partial}{\partial t}\Psi(r,t) = – \frac{\hbar}{2m} \Delta \Psi(r,t)+ V(r,t) \Psi(r,t)= (- \frac{\hbar}{2m} \Delta + V(r,t)) \Psi(r,t) \\\)

Mit dem Laplace-Operator: \( \Delta f = div(grad f)) \) der so etwas wie die “zweite Ableitung” darstellt.
Benannt nach Pierre-Simon Laplace (1749-1827).

Gegeben ist dabei ein Potential V(r,t) und eine Masse m, gesucht wird eine Wellenfunktion \(\Psi(r,t) \).

Wenn es sich um ein “freies” Teilchen handelt, ist das Potential Null, d.h. es fällt in der Gleichung weg.
Wenn die Wellenfunktion nicht von der Zeit abhängt, sprechen wir von einer “stationären” Lösung. Die Wellenfunktion ist dann nicht mehr komplexwertig, sondern nimmt nur noch Werte aus den reelen Zahlen an.

Kompakt kann man die allgemeine Schrödiner-Gleichung schreiben als:

\( \Large i \cdot \hbar \cdot \dot{\Psi}(r,t) = \hat{H} \Psi(r,t) \\ \)

Mit dem geheimnisvollen Hamilton-Operator:

\(\hat{H} \Psi(t)= i \cdot \hbar \cdot \frac{\partial}{\partial t} \Psi(t) \).

Der nach William Rown Hamilton (1805-1865) benannte Hamilton-Operator.

Hintergrund dieser Schödinger-Gleichung ist der Satz von der Erhaltung der Energie.

Eine Wellenfunktion ist also die Lösung der oben stehenden Schrödinger-Gleichung (mit einer bestimmten Potentialfunktion V). Da die Schrödinger-Gleichung linear ist, sind auch beliebige Linearkombinationen von Lösungen wiederum Lösungen. So eine Linearkombination würde man Superposition nennen. Wenn beispielsweise die Wellenfunktionen ψ1 und ψ2 Lösungen einer Schrödinger-Gleichung sind, ist auch \( \Psi = a \cdot \Psi_1 + b \cdot \Psi_2 \\\) Lösung dieser Schrödinger-Gleichung.
Das heisst, dass alle Wellenfunktionen \( \Psi: \mathbb{R}^4 \to \mathbb{C} \), die Lösung einer Schrödinger-Gleichung sind, einen Vektorraum bilden. Wenn wir noch ein Skalarprodukt (inneres Produkt) von zwei Wellenfunktionen definieren, wir dieser Vertorraum zum Prä-Hilbertraum und möglicherweise zu einem echten Hilbertraum:

\( \Large \langle \Psi_1 | \Psi_2 \rangle = \int\limits_{-\infty}^{+\infty} \Psi_1^\ast(x) \Psi_2(x) dx \\ \)

Quantenphysiker verwenden auch gerne eine Bra-Ket-Notation (s.u. Diriac) und schreiben:

\( |\Psi\rangle = a \cdot |\Psi_1\rangle + b \cdot |\Psi_2\rangle \\ \)

Zunächst ist das eine formale mathematische Aussage.

Eine für Physiker interessante Eigenschaft von Wellenfunktionen ist, dass ein Zustand aus mehreren einfachen Zuständen zusammensetzen werden kann. Sind die Zustände mit “exklusiv oder” verbunden (z.B. alternative Wege), werden die Wellenfunktionen addiert (sog. Überlagerung, auch Superposition genannt), Sind die Zustände mit “und” verbunden (z.B. eine Sequenz), werden die Wellenfunktionen multipliziert.

Ein ganz einfaches Beispiel für Wellenfunktionen und Superposition ist die Teil-Reflektion. Die beiden Wellenfunktionen werden addiert, normiert und danach wird das Quadrat des Betrags genommen.

Abbildung 1: Eine schöne Einführung gibt das Youtube-Video von Alexander FufaeV (Youtube: https://youtu.be/SqQbsBOsaA8)

 

Vereinfachung: Eindimensionale Schrödinger-Gleichung

Wenn wir bestimmte Vereinfachungen vornehmen, wird die Schrödinger-Gleichung auch einfacher:

  • Die Wellenfunktion möge in einfachen Fällen nicht von der Zeit, sondern nur vom Ort abhängen ==> zeitunabhängige Schrödinger-Gleichung
  • Der Ort wird in einfachen Fällen nicht durch drei Raumkoordinaten (Ortsvektor r), sondern nur durch eine Dimension (x-Achse) beschrieben. ==> Eindimensionale Schrödinger-Gleichung

Als (vereinfachte) eindimensionale, zeitunabhängige Schödinger-Gleichung haben wir:

\( W \Psi = -\frac{\hbar^2}{2 m} \frac{d^2 \Psi}{dx^2} + W_{pot} \Psi\)

Die dreidimensionale Schrödinger-Gleichung

Mit dreidimesionalen Ortskoordinaten ergibt sich:

\( W \Psi = -\frac{\hbar^2}{2 m} \left( \frac{\partial^2 \Psi}{\partial x^2} + \frac{\partial^2 \Psi}{\partial y^2} + \frac{\partial^2 \Psi}{\partial z^2} \right) + W_{pot} \Psi\)

Zur kompakteren Schreibweise wird der Nabla-Operator (\( \nabla^2 \) wird auch Laplace-Operator genannt) eingeführt:

\( W \Psi = -\frac{\hbar^2}{2 m} \nabla^2 \Psi + W_{pot} \Psi\)

Noch kompakter kann man es mit dem sog. Hamilton-Operator schreiben:

\( W \Psi = -\frac{\hbar^2}{2 m} \left( \nabla^2 + W_{pot} \right) \Psi = \hat{H} \Psi \)

mit dem Hamilton-Operator:

\( \hat{H} = \nabla^2 + W_{pot} \)

Die Dirac-Notation und Hilbertraum

In der Quantenphysik arbeiten wir mit Vektorräumen V über den komplexen Zahlen \(\mathbb{C}\) die unendliche Dimension haben. So einen Vektor

\( \vec{v} \in V \)

scheibt man in der Quantenphysik gern als sog. Ket-Vektor:

\( |v\rangle \)

Dies ist Betandteil der sog. Bra-Ket-Notation von  Jean Paul Dirac (1902-1984), bei der man sogenannte Bra-Vektoren und Ket-Vektoren hat; zusammen gibt das das Wort “Braket”.

Um ein Skalarprodukt (inneres Produkt) zu definieren brauchen wir noch zu jedem Ket-Vektor einen sog. Bra-Vektor.

\( \langle v | := \left[ | v \rangle \right]^\dagger = {\left[ | v \rangle \right]^\ast}^T \)

Wobei v* der komplex konjugierte und vT der transponierte Vektor ist. Man nennt das Ganze “hermitisch konjugiert” und schreibt das mit dem hochgestellten Dagger-Symbol.

Bei einem reelen Vektorraum wäre der Bra-Vektor einfach nur der Zeilen-Vektor und der Ket-Vektor der normale Spalten-Vektor.

Damit können wir das Skalarprodukt der Vektoren v und w schreiben als
\( \langle v | w \rangle \)

Aber wie wird dieses Skalarprodukt berechnet (definiert)?

Dazu wählen wir eine Basis des Vektorraums: \( \{ |b_1\rangle, |b_2\rangle, |b_3\rangle,…\} \). Das geht immer, da jeder Vektorraum eine Basis hat und definieren das Skalarprodukt zunächt für diese Basisvektoren (damit wir eine orthonormale Basis bekommen):

\( \langle b_i | b_j \rangle := \delta_{ij} \)

Mit diesem Skalarprodukt ist die Basis per Konstruktion “orthonormal”.

Wenn wir nun unsere Vektoren v und w als Linearkombination dieser Basisvektoren schreiben:

\( | v \rangle  = \sum{v_i |  b_i \rangle} \)
und
\( | w\rangle = \sum{w_i | b_i \rangle} \)

definieren wir als Skalarprodukt der Vektoren v und w einfach:
\( \langle v | w \rangle := \sum{{v_i}^\ast \cdot w_i}  \)

Nun müssen wir der guten Ordnung halber noch zeigen, dass dieses allgemeine Skalarprodukt tatsächlich eine Erweiterung des für unsere Basisvektoren definierten Skalarprodukts ist. Wir bilden nehmen also zwei Basisvektoren |bi> und |bj> und bilden das Skalarprodukt nach der erweiterten Regel:

Die Komponenten von |bi> sind δij und die Komponenten von |bj> sind δji .
Und damit ist das Skalarprodukt nach erweiterter Definition:

\( \langle b_i |  b_j \rangle = \sum{{\delta_{ij}}^\ast  \delta_{ji} } = \delta_{ij} \)

Was übereinstimmt mit der ursprünglichen Definition des Skalarprodunkts zweier Basisvektoren.

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Ein Hilbertraum ist ein Vektorraum von unendlicher Dimension, der ein Skalarprodukt hat (Prä-Hilbertraum) und vollständig ist.

In der Quantenphysik verwendet man ja immer Hilberträume über den komplexen Zahlen. Die Elemente eines solchen Hilbertraums sind also Vektoren, die wir als Zustände des betrachteten quantenphysikalischen System verstehen. Statt der Wellenfunktion, die den Zustand beschreibt haben wir jetzt einfach einen Vektor \(\vec{v}\), der den Zustand beschreibt.

Um mit dieser Wellenfunktion etwas “netter” umzugehen, hat Jean Paul Dirac (1902-1984) die nach ihm benannte Dirac-Notation erfunden, bei der man sogenannte Bra-Vektoren und Ket-Vektoren hat; zusammen gibt das das Wort “Braket”.

Zunächst schreibt man also ganz normale Vektoren als Ket-Vektoren. Also statt: \( \vec{w} \) schreibt man: \( |w\rangle \). Generell sind Ket-Vektoren “normale” Vektoren aus einem Vektorraum V über \(\mathbb{C}\). Man kann sie sich als “normale” Spaltenvektoren vorstellen.

Ein Bra-Vektor geschrieben \( \langle v|\) ist eine lineare Form \( v: V \to \mathbb{C}\). Bra-Vektoren kann man sich als Zeilenvektoren vorstellen.

So ein Bra \( \langle v|\) kann dann auf einen Ket \( | w \rangle\) angewendet werden, was man schreibt als: \( \langle v|w \rangle \in \mathbb{C} \).

Wenn man so eine lineare Form \( v: V \to \mathbb{C}\) als Zeilenvektor auffasst, dann ist <v | w> das Skalarprodukt (innere Produkt) der beiden Vektoren.

In einer Bra-Ket-Notation verwendet man innerhalb der Notation häufig Kurz-Symbole für den Vektor oder die Linearform. Beispielsweise statt:

\( a  |\Psi_1\rangle + b  |\Psi_2\rangle \\ \)

schreibt man einfach:

\( a  |1\rangle + b  |2\rangle \\ \)

Quanten-Verschränkung – Entanglement

Zwei Teilchen (Quanten-Teilchen) können “verschränkt” sein.

Zwei verschränkte Teilchen können entstehen, wenn ein ursprüngliches Teilchen in zwei Teilchen zerfällt. Wenn das ursprüngliche Teilchen eine Erhaltungseigenschaft hatte, muss diese in den entstandenen zwei Teilchen in Summe unverändert auftauchen.

Man sagt auch, dass die zwei Teilchen eine gemeinsame Wellenfunktion haben.

Manchmal hört man auch, dass ein Quanten-System aus zwei Teilchen als Wellenfunktion das Produkt der beiden einzelnen Wellenfunktionen hat.