Astronomie: Skywatcher AZ-GTi Reisemontierung

Gehört zu: Montierungen
Siehe auch: Reisemontierungen, ASCOM, EQMOD
Benutzt:  Fotos von Google Drive

Stand: 14.12.2022

Reisemontierung: Skywatcher AZ-GTi

Im April 2022 hatte ich die Idee, in diesem Jahr in Namibia mal etwas ganz anderes zu machen: Weitwinkel-Fotos (Wide field).

Also wollte ich mein Canon Fotoobjektiv Sigma 24mm dafür benutzen. Einen Adapter für meine Astrokamera ZWO ASI294MC Pro hatte ich ja schon.

Die Planung solcher Weitwinkel-Aufnahmen konnte ich mit Stellarium machen und habe sie schon mal hier aufgeschrieben.

Zur Nachführung wollte ich meinen ebenfalls schon vorhandenen Star Adventurer einsetzen. Ein Test bei mir auf der Terrasse in Hamburg zeigte aber Schwächen in der Nachführung und macht mir auch klar, dass zum Ansteuern der geplanten Bildmitten viel manuelles Gefummel notwendig sein würde. Kurz und gut: Ich entschloss mich, auf eine kleine Goto-Montierung aufzurüsten. Es wurde dann die Montierung Skywatcher AZ-GTi (für Eur 329,– Listenpreis bei Teleskop Service), die ich im EQ-Modus benutzen wollte.

Für mich relevante Eigenschaften

  • Motorisch in zwei Achsen (“Goto”)
  • EQ-Modus mit zusätzlicher Wedge und Firmware-Update
  • Passt auf vorhandene Star Adventurer Wedge (aber eine M8-Schraube austauschen!)
  • Nachführung über Zahnkränze mit 144 Zähnen; also einer Worm Period von 86164/144 = 598,36 Sekunden (ca. 10 Minuten)
  • Stromversorgung: 12 Volt
  • Gewicht: 1300 g
  • Steuerung über WiFi (Windows oder Android App “SynScan Pro”)
  • ASCOM möglich
  • Tragkraft: 5 kg
  • Gegengewichtsstange: fehlt (M12 Aussengewinde erforderlich)
  • Gegengewicht: fehlt  (nehme das von meinem Star Adventurer)

Abbildung 1: Meine Skywatcher AZ-GTi in EQ Mode (Google Drive: 20220417.jpg)

Das obige Bild zeigt meinen gesamten Aufbau. Nicht alles wollte der Lieferant der AZ-GTi (Teleskop-Service) mit liefern. Mit etwas Probieren und Suchen in Astro-Foren hatte ich die Teile zusammen:

  • Stativ: Sirui ET-1204  (vorhanden)
  • EQ Wedge: Skywatcher Star Adventurer Wedge   (vorhanden)
    • Zum Austauschen an der Wedge: Schraube M8 x 40 mm (Baumarkt)
  • Montierung: Skywatcher AZ-GTi  (von Teleskop Service)
    • AZ GTi Firmware: AZGTi Mount, Right Arm, AZ/EQ Dual Mode, Version 3.37 (Download aus Internet)
    • AZ GTi Firmware Loader (Download aus Internet)
    • SynScanPro für Windows  (Download aus Internet)
    • ASCOM für SynScanPro   (Download aus Internet)
    • Schlossschraube M12 x 200mm mit Gegengewicht vom Star Adventurer (Baumarkt)
  • Halterung “Holderring”  für ZWO-Kamera  (vorhanden: Teleskop-Service ASIHOLDERRING78)
  • ZWO Kamera ASI294MC Pro  (vorhanden)
  • Filterschublade für Canon-Bajonett und M42 (vorhanden: Teleskop Service ZWO-FD-EOS)
  • Filter: UV- und IR-Cut  (vorhanden)
  • Fotoobjektiv Sigma 24mm   (vorhanden)
  • Sucherschuh mit flacher Auflage (vorhanden)

Das WLAN der AZ-GTi

Standardmäßig macht die AZ-GTi einen eigenen WLAN-Access-Point auf und man muss also aufpassen, dass der Astro-Computer mit diesem WLAN verbunden ist.  Das ging bei mir durchaus gut, aber dann war ich nicht in meinem eigenen WLAN. Da hätte man am AZ-GTi ein paar Einstellungen vornehmen müssen, damit das Teil sich in mein vorhandenes häuslichen WLAN einwählt.

EQMOD-Kabel für die AZ-GTi

Im Mai 2022 hatte ich mir doch noch ein EQMOD-Kabel für die Montierung AZ-GTi gegönnt.

Gekauft habe ich das Kabel im Internet bei der Niederländischen Firma Robotics für Euro 25 plus Shipping Euro 11. Mein vorhandenes EQDirect-Kabel für die Skywatcher HEQ5 Pro passte nicht, weil anderer Stecker (RJ45).

Das neue EQMOD-Kabel passt wunderbar. Es wird bei der Montierung AZ-GTi in die Buchse “Handbox” (RJ11) gestöpselt und das USB-Ende (wo wohl der Seriell-USB-Wandler integriert ist) kommt an den Windows Computer, wo ein COM-Port simuliert wird.

Der Vorteil für mich: Keine Fummelei mit einem WLAN mehr und einfach eine ASCOM-Verbindung zu meinem Windows-Computer (EQMOD). Dann kann ich über ASCOM meine altvertraute Software, wie SharpCap, Cartes du Ciel, APT, N.I.N.A. etc, benutzen.

Nord- oder Südhalbkugel?

Es scheint so zu sein, dass man einen Beobachtungsort eingeben muß. Der scheint dann zu bestimmen, ob Nordhalbkugel oder Südhalbkugel für die Nachführung genommen wird.

Wie man den Beobachtungsort bei SynScan Pro einstellt, findet man “völlig intuitiv” in der Android-App.

Wie man den Beobachtungsort bei EQMOD einstellt, steht in meinem Artikel über EQMOD.

 

Astronomie: Spektralklassen

Gehört zu: Astronomie
Siehe auch: Plancksches Strahlungsgesetz, Hertzsprung-Russel-Diagramm

Stand: 08.04.2022

Eine traditionelle Zustandsgröße von Sternen ist die sog. Spektralklasse. Bei der genauen Zuordnung einer Spektralklasse spielen auch die Linien im Spektrum eine Rolle. Die althergebrachten Bezeichnungen der Spektralklassen sind: O, B, A, F, G, K, M (mit dem Merksatz: Oh be a fine girl kiss me).

Spektralklasse Temperatur Farbe
O 30000-50000 K blau, weiß
B 15000-25000 K bläulich, weiß
A 8000-12000 K weiß
F 6000-8000 K gelb, weiß
G 5000-6000 K gelb
K 4000 K gelb, rötlich
M 3500 K rot

Mit Temperatur ist hier die Oberflächentemperatur gemeint.

Diese Spektralklassen bilden eine Achse im berühmten Hertzsprung-Russel-Diagramm.

 

Astronomie: Hertzsprung-Russel-Diagramm

Gehört zu: Astrophysik
Siehe auch: Spektralklassen, Helligkeit, Kernfusion
Benutzt: Fotos aus Google Drive

Stand: 13.04.2022

Links

Das Hertzsprung-Russel-Diagramm

Ein Hertzsprung-Russel-Diagramm, abgekürzt: HRD, ist benannt nach:

  • Einar Hertzsprung (1873-1967)
  • Henry Noris Russel (1877-1957)

Es ist ein Diagramm, bei dem für jeden Stern einer definierten Menge ein Punkt gemäß zweier Zustandsgrößen des Sterns und den Achsen des Diagramms eingezeichnet wird.

In dem Diagramm ist auf der horizontalen Achse die Spektralklasse (Farb-Index) bzw. Temperatur abgetragen und auf der vertikalen Achse die absolute Helligkeit bzw. Leuchtkraft. Deshalb wird ein HRD auch manchmal als Farben-Helligkeits-Diagramm bezeichnet.

Mit der Leuchtkraft von Sternen ist die Energieabgabe pro Zeiteinheit, also der Strahlungsfluss Φ gemeint. Im HRD wird diese Leuchtkraft meist relativ zur Sonne dargestellt.

\( \Phi_{Sonne} = \Phi_\odot = 3,845 \cdot 10^{24} W \)

In der relativen Darstellung kürzen sich Faktoren zum Umrechnen von photometrischen Einheiten (z.B. Candela) in physikalische Einheiten (z.B. Joule/Sekunde) heraus; ebenso kürzen sich die Raumwinkel (z.B 1 sr oder 4π sr) heraus, sodaß man gleichmaßen den Strahlungsfluss (Φ) oder die Strahlungsstärke (I) nehmen kann.

Nach dem Stefan-Boltzmann-Gesetz ergibt sich der Strahlungsfluss eines Schwarzen Körpers aus der Temperatur (T) und der Oberfläche (A):

\( \Phi = A \cdot \sigma \cdot T^4 \)

Wenn zum Beispiel Sterne bei gleicher Oberflächentemperatur verschiedene Leuchtkraft haben, kann das also nur an einer unterschiedlichen Oberfläche \( A = 4 \pi R^2 \), also an einem unterschiedlichen Radius liegen.

Abbildung 1: Ein typisches HRD könnte so aussehen: (Google Drive: HRD-01.jpg)

Quelle: https://youtu.be/9Bz7jIh7BcU

Dabei sind die im Diagramm sichtbaren Linien keinesfalls Entwicklungswege der Sterne, sondern vielmehr eine Momentaufnahme des “gegenwärtigen” Zustands, bei der es Häufungen gibt, weil sich Sterne im Laufe ihrer Entwicklung an bestimmten Stellen viel länger aufhalten als an anderen Stellen des Diagramms.

Sternentwicklung

Wie sich ein Stern sich im Laufe der Zeit entwickelt (“Life Cycle”), hängt von seiner Masse ab. Ich betrachte hier in erster Linie Sterne mit sonnenähnlicher Masse und erwähne massereichere Sterne nur ab und zu.

Charakteristisch für die Lebensphasen eines Sterns ist die Art der thermonuklearen Reaktionen in seinem Inneren.

Zunächst muss sich ein Stern erst einmal bilden aus einer sich gravitativ zusammenziehenden großen Gas- und Staub-Wolke (siehe dazu das Jeans-Kriterium). Von einem “echten” Stern sprechen wir erst, wenn im Inneren Wasserstoff zu Helium in einer thermonuklearen Reaktion fusioniert (Dazu muss die Temperatur mindestens 10 Mio Kelvin betragen).

Es muss sich dann ein stabiles Gleichgewicht einstellen zwischen der Gravitation, die den Stern zusammendrücken will und dem Strahlungsdruck aus der thermonuklearen Reaktion im Inneren des Sterns, der den Stern auseinander drücken will.  Wenn sich so ein Gleichgewicht eingestellt hat, befindet sich der (neue) Stern auf der Hauptreihe des HRD.

Die “Main Sequence” im HRD

99% aller Sterne befinden sich auf der Hauptreihe (Main Sequence) und bewegen sich im Diagramm (fast) nicht. Charakteristisch für die Sterne in dieser Phase ist, dass sie einen heissen Kern haben in dem Wasserstoff (H) zu Helium (He) fusioniert wird und dass sich ein Gleichgewicht zwischen nach innen gerichtetem Gravitationsdruck und dem nach aussen gerichteten Strahlungsdruck eingestellt hat.

Ein Stern von etwa der Sonnenmasse verharrt erst einmal 10 Milliarden Jahre auf der Hauptreihe. Das ist die erste und sehr lange Phase im Lebenszyklus des Sterns.

Wenn der Wasserstoff (H) im Kern (statt “Kern” könnte man auch “Fusionszone” sagen) durch Fusion zu Helium (He) aufgebraucht ist, ändern sich Temperatur und Leuchtkraft d.h. der Stern verlässt die Lebensphase “Hauptreihe” und wird erst zum Unterriesen (“Sub Giant”) und dann zum Roten Riesen.

Der “Red Giant Branch” im HRD

Wenn der Wasserstoff im Kern durch Fusion zu Helium verbraucht ist, kontrahiert der Stern zunächst; dabei wird der Kern, der nun aus reinem Helium besteht immer heisser. Das Helium im Kern kann aber noch lange nicht “zünden”. Dieser Helium-Kern wird nun weiter kontrahieren, da er dem Gravitationsdruck keinen Stahlungsdruck entgegensetzen kann. Dadurch wird der Helium-Kern heisser und heisser, erreicht aber zunächst noch nicht die für eine Helium-Fusion erforderliche Temperatur von 100 Mio Kelvin.

Aber in einer Schale um den Helium-Kern reicht dann die Temperatur für eine erneute Fusion von Wasserstoff zu Helium (≥10 Mio Kelvin). Dies nennen wir Schalenbrennen. Dadurch entseht ein viel größerer Strahlungsdruck. der den Gravitationsdruck überwiegt und er Stern bläht sich auf zu einen sog. Roten Riesen.

Gleichzeitig mit der gewaltigen Expansion des ganzen Sterns schrumpft im Inneren der Helium-Kern weiter und wird heisser, aber es findet dort noch keine Fusion statt.

Bei sonnenähnlichen Sternen wird der Kollaps des Helium-Kerns gestoppt durch den Gegendruck von entarteten Elektronen im Helium-Kern. Trotzdem nimmt die Temperatur im Kern weiter zu, weil die Helium-Masse zunimmt. Solange bis schließlich bei einer Temperatur von 100 Mio Kelvin das sog. “Helium-Brennen”  (3-Alpha-Prozess) einsetzt. Da der Kern vorher im Gleichgewicht war durch den Entartungsdruck, überwiegt jetzt plötzlich der Strahlungsdruck aus dem Helium-Kern, wo die Fusion gezündet ist, sodass die zusätzliche neue Energie aus der Helium-Fusion als sog. Helium Flash den ganzen Stern ruckartig durchzieht.

Nach diesem ersten Helium-Flash wird der Stern heisser und auch wieder etwas kleiner; d.h. er wandert im HRD nach links und etwas nach unten. Dieser “Umkehrpunkt” im HRD wird “Tip of the Red Giant Branch” (TRGB) genannt und kann auch zur Entfernungsbestimmung verwendet werden.

Es stellt sich langsam ein Gleichgewicht zwischen dem nach innen gerichteten Gravitationsdruck und dem nach aussen gerichteten Strahlungsdruck ein (Dabei kann es noch zu mehreren Helium Flashes kommen). Damit ist das Stadium des “Horizontal Branch” erreicht.

Der “Horizontal Branch” im HRD

Nach dem Zünden des sog. “Helium-Brennens” (Fusion des Heliums zu Kohlenstoff) im Kern und dem Erreichen eines Gleichgewichts, befindet sich der Stern auf dem sog. “Horizontal Branch” des HRD. Dort verbleibt der Stern so lange bis das Helium im Kern durch Fusion zu Kohlenstoff verbraucht ist.

Bei Sternen mit weniger als 4 Sonnenmassen ist dies das Ende des Sterns. Der Stern wird zwar kontrahieren und dadurch heisser werden, aber die Temperatur reicht nicht aus um weitere Kernfusionen zu “zünden”. Der Kern aus Kohlenstoff und Sauerstoff wird als so genannter Weißer Zwerg langsam ausglühen, während die Hülle aus Wasserstoff und Helium sich als sog. Planetarer Nebel ins All ausbreitet.

Bei massereichen Sternen wird durch die Kontraktion die Temperatur soweit erhöht, dass dann das Helium in einer Schale um den Kern “zündet”, also dort Helium zu Kohlenstoff fusioniert, wo es heiss genug ist. Wir haben dann ein typisches Helium-Schalenbrennen. Der Stern expandiert erneut und befindet sich nun auf dem sog. Asymptotic Giant Branch (“AGB”). Am Ende wird aus so einem Stern entweder ein Neutronenstern oder ein Schwarzes Loch.

Abbildung 2: Schalenbrennen in einem AGB-Stern (Google Archiv: agb-schematic.jpg)

Copyright: http://www.astro.uvic.ca/~fherwig/sevol.html

Astronomie: Teleskopsteuerung: Goto Montierungen – Teleskope

Gehört zu: Teleskopsteuerung
Siehe auch: EQASCOM, Goto

Stand: 27.3.2022

Quellen

Chris Shillito’s Youtube Videos:

Goto-Montierungen zur Teleskopsteuerung

Als Goto-Funktion bezeichnet man die Fähigkeit einer Montierung motorgesteuert auf ein gewünschtes Himmelsobjekt zu fahren.

Dazu muss die Montierung über zwei Achsen verfügen, die beide motorisch bewegt werden können.

Welches Himmelsobjekt so “angefahren” werden soll, gibt man durch Angabe der Himmelskoordinaten des Objekts an. Die Eingabe solcher Soll-Koordinaten kann über eine sog. Handbox oder über einen angeschlossenen Computer erfolgen oder möglicherweise auf noch anderem Wege.

Damit die Elektronik der Montierung die gewünschten Soll-Koodinaten anfahren kann,  muss sie wissen, auf welche Koordinaten sie aktuell zeigt, die sog. Ist-Koordinaten. Solche der Montierung bekannten Ist-Koordinaten-Punkte nennt an auch Alignment Points.

Alignment Points

Ein Alignment-Point ist eigentlich einfach ein Punkt am Himmel wo das Teleskop hinzeigt und ich sage dass ich die Koordinaten genau kenne. Woher ich die Koordinaten kenne kann ganz verschieden sein. Beispielsweise:

  • Weil ich vorher ein Goto auf ein Himmelsobjekt (mit bekannten Koordinaten) gemacht habe und dann die Teleskop-Position manuell exakt auf das Himmelsobjekt eingestellt habe
  • Weil ich das Teleskop auf irgendeine (eigentlich beliebige) Stelle am Himmel positioniert habe und dann ein Foto mache, welches ich sofort platesolven lasse. Dann sagt mit das Platesolving die exakte Position des Bildmittelpunkts.

(1) Manche Montierungen bieten die Möglichkeit, quasi den ganzen Himmel mit Alignment Points zu überziehen. Dann hat an ein komplettes Alignment-Modell und kann jeden Punkt am Himmel bequem anfahren. Das ist dann praktisch, wenn man viele verschiedene Soll-Positionen anfahren will und auch dann, wenn so ein Alignent-Modell über viele Tage hinweg gleichermassen benutzt werden kann (beispielsweise bei einem stationären Setup oder wenn man das Goto am Tage benutzen will).

(2) Wenn man so eine Prozedur Tag für Tag wiederholen müsste, weil man z.B. ein mobiles Setup hat, ist das nicht besonders sinnvoll. Dann machen viele Anfänger ein sog. Three-Star-Alignent, um anschließend mit der Goto-Funktion ein Soll-Objekt anzufahren. Das kann mühsam sein, wenn an z.B. die vielen kryptischen Sternnahmen nicht kennt, oder auch wenn viele der für das Star Alignent angeboteten Sterne nicht im Himmelsausschnitt zu sehen sind.

(3) Wenn man sowieso fotografisch arbeitet, braucht man das alles ganicht. Dann kann man Alignment Points mit Hilfe von Plate Solving erzielen.

EQASCOM Eyepiece Simulator

Enthalten in EQASCOM ist ein sog. “Eyepiece Simulator”. Diesen muss man aber erst aktivieren indem man in die Datei EQMOD.ini die Zeile eingibt:

ShowStarSim=1

Alignment nur mit Platesolving

Wenn man sich für die Vorgehenweise mit Platesolving nach (3) entschieden hat, kann man also das “klassische” Three-Star-Alignment nach (2) vergessen und erst recht vergessen kann man das komplette Alignment-Modell nach (1).

Um die Montierung auf das Zielobjekt zu fahren, benutze ich Platesolving und SYNC um ein paar Alignment Points zu setzen, die ich zum Anfahren meines Zielobjekts benötige. Die Vorgehensweise ist prinzipiell folgende:

1) Montierung und Teleskop aufstellen

2) Fokussieren

3) Polar Alignment  (fürs Goto muss es nicht so genau sein, fürs spätere Auto Guiding schon)

4) Goto auf mein Zielobjekt (wird natürlich so nicht getroffen, macht aber nix)

5) Foto der Ist-Position

6) Ermittlung der Ist-Position durch Platesolving

7) SYNC  (damit hat die Montierung einen ersten Alignment-Punkt)

8) Dann iterativ erneutes Foto, Platesolving und SYNC, solange bis das Zielobjekt exakt erreicht ist
(Ich mache die Iterationen gerne so manuell, damit ich verstehe, was da so passiert. APT kann das mit Goto++ auch vollautomatisch)

Wenn das Zielobjekt weit weg vom Ausgangspunkt (Himmelspol) ist, landet der erste noch ungenaue Goto vielleicht zuweit weg vom Zielobjekt, dann lehnt die Software ein SYNC irgendwann ab. In einem solchen Fall muss man den Weg zum Zielobjekt schrittweise gehen.

 

 

 

Astronomie: Teleskopsteuerung über ASCOM mit GS-Server

Gehört zu: Teleskopsteuerung mit ASCOM
Siehe auch: ASCOM , Skywatcher HEQ5 Pro, ComputerAstrobaer, EQMOD, Green Swamp Server
Benutzt: Fotos aus Google Drive

Stand: 16.12.2022

Steuerung der Montierung HEQ5 Pro über meinen Windows-Computer mit GS-Server

Um meine Montierung Skywatcher HEQ5 Pro statt über die Handbox zu steuern, möchte ich auch die Möglichkeit haben, die Steuerung über meinen Windows-Computer vorzunehmen.

Damit soll nicht einfach die Handbox durch den Computer ersetzt werden, sondern bestimmte Astro-Software (z.B. Cartes du Ciel, APT, SharpCap, PHD2 Guiding, N.I.N.A.) , die auf meinem Computer läuft, kann dann direkt die Montierung steuern und ggf. auch weitere Geräte, die per ASCOM an den Computer angeschlossen sind (z.B. Kamera, Motor-Fokusser,…)

Wenn ich meine gesammten Astro-Gerätschaften per Computer steuern kann, ist letztlich auch eine Remote-Steuerung möglich. Zur Teleskopsteuerung per Windows-Computer benötige ich die Software ASCOM-Platform und auf Basis dieser Platform einen ASCOM-Treiber für meine Montierung Skywatcher HEQ5 Pro.

Für meine Montierung HEQ5 Pro gibt es eine Reihe von verschiedenen ASCOM-Treibern:

  • Vom Hersteller: SynScan App (war ursprünglich sehr schlicht)
  • Als klassische Alternative das Open Source Projekt EQMOD
  • Die neuere Alternative das Open Source Projekt Green Swamp Server “GSS”

GSS ist ein moderner ASCOM-Treiber (moderner als EQMOD) mit mehr zeitgemäßer Benutzeroberfläche.

EQMOD hat zusätzlich ein Alignment-Model, was ich aber nicht brauche, weil ich Platesolving mache.

Die SynScan App kommt vom Hersteller.

Voraussetzungen:

  • ASCOM-Platform ist installiert
  • Eine (serielle) Verbindung zwischen Windows-Computer und Montierung bzw. Handbox ist hergestellt (s.u.)
    Wie das genau geht, habe ich in einem separaten Blog-Artikel beschrieben.

Download und Installation SynScan

Download ASCOM Driver for SynScan App Version 1.3.0 von:

und Windows program: SynScan Pro App, Version 1.19.15

Versionen:

  • SynScan Pro 1.19.15

Installation der SynScan App

Bei mir läuft die SynScan App auf folgenden Computern:

  • ComputerAsusbaer: SynScan Pro 1.19.15

Zur Installation wir der gesamte Inhalt der ZIP-Datei in einen Ordner entpackt.

wird der ASCOM-Treiber “ASCOM.GS.Sky.Telescope”.

Funktionen von SynScan

GS Server includes ASCOM telescope support and the Synta Protocol for SkyWatcher and Orion mounts: EQ8, EQ8-R, HDX110, AZ-EQ5GT, Sirius Pro AZ/EQ-G, AZ-EQ6GT, Orion Atlas Pro AZ/EQ-G, EQ6-R PRO, NEQ6, HEQ5, EQ5, EQ4, AzGTi.

Verbindung zwischen Montierung zum Computer

Verbinden der Montierung SkyWatcher HEQ5 Pro über die Handbox oder direkt d.h. ohne Handbox über EQdir-Kabel. Wie das genau geht, habe ich in einem separaten Blog-Artikel beschrieben.

Einstellungen bei SynScan

Einige Einstellungen müssen noch vorgenommen werden (das geht evtl. erst nachdem eine Verbindung “Connect” hergestellt wurde.

  • Location
  • COM-Port
  • Epoche des Koordinatensystems: J2000
  • Guiding-Methode: Pulse Guiding oder ST4

Einstellen der GSS-Teleskopsteuerung

Einstellung der Location

Wir starten GS Server (???) und klicken auf das “Hamburger Menü” links oben. Dann öffnet sich ein Fenster “Settings”

Dort stellen wir die Nummer die Observatory Location (geografische Breite und Länge) ein.

Einstellung des COM-Ports

Wir starten GS Server und klicken auf das “Hamburger Menü” links oben. Dann öffnet sich ein Fenster “Settings”

Dort stellen wir die Nummer des COM-Ports ein.

GS-Server -> Hamburger Menue -> Port Drop-Down -> “COM3” (bzw. was der Windows Gerätemanager zeigt) -> Schaltfläche “OK”

Abbildung 1:  GS Server Settings (Google Drive: ASCOM_GSS_Settings.jpg)

Einstellung der Location

Wir starten GS Server und klicken auf das “Hamburger Menü” links oben. Dann öffnet sich ein Fenster “Settings”

Dort stellen wir die Nummer die Observatory Location (geografische Breite und Länge) ein.

Einstellung der Epoche

Wir starten GS Server und klicken auf das “Hamburger Menü” links oben. Dann öffnet sich ein Fenster “Settings”

In der ersten Zeile finden wir nacheinander: COM-Port, Baud Rate, Mount Type, Equatorial System,…

Im Drop-down “Equtorial System” nehmen die die Einstellung “eqJ2000”.

Wenn alles eingegeben ist, klicken wir auf die Schaltfläche “Close”

Einstellung des Pulse Guiding

keine Ahnung, wie oder was man das machen soll

Testen der GSS-Teleskopsteuerung

Testen der Verbindung

Dann in GS-Server die Schaltfläche “Connect” klicken.

Wenn dann eine Fehlermeldung erscheint, bedeutet dies dass die Verbindung zur Montierung nicht zustande kam. Die Ursachen eines solchen Fehlers können sein:

  • Falscher COM-Port
  • Ungeeigneter Seriell-USB-Adapter
  • Ungeeignetes serielles Kabel
  • Handbox nicht auf “PC Direct Mode” eingestellt
  • Stromversorgung unzureichend (LED blinkt tatsächlich)
  • Sonstiges

Testen der Bewegungstasten

Wenn dann die Verbindung erfolgreich zustande gekommen ist, teste ich gerne die Tasten zur Teleskop-Bewegung.

GS Server-Fenster –> Hand Controls –> Schaltflächen “N”, “S”, “E”, “W”

Abbildung 2: GS Server Testing (Google Drive: ASCOM_GSS_Testing.jpg)

Hier kann ich jetzt durch klicken auf die Richtungstasten (Nord, West, South, East) testen, ob die Motoren der Montierung tatsächlich angesprochen werden – ggf. kann man die “Rate” noch hochsetzen damit man den Effekt besser sieht bzw. hört.

Damit ist der Test erfolgreich abgeschlossen und die Benutzung der EQMOD-Teleskop-Steuerung z.B. in Cartes du Ciel, APT etc. kann beginnen.

Benutzung der GSS-Teleskopsteuerung

Nachdem alle Einstellungen vorgenommen wurden und eine erfolgreiche Verbindung “Connect” hergestellt wurde kann nun die Teleskopsteuerung über geeignete Astro-Software auf dem Windows-Computer erfolgen. Als Software dafür benutze ich:

  • GS Server so wie es oben schon sichtbar ist – damit kann ich z.B. die Tracking Rate einstellen
  • Stellarium
  • Cartes du Ciel: Dort muss ich das Teleskop “verbinden” und kann dann Goto und Sync verwenden
  • APT: Dort muss ich das Teleskop verbinden (“Gear” und “Connect Scope”) und kann dann z.B. Pulse Guiding, Dithering, Goto++ etc. benutzen
  • PHD2 Guiding: Ausrüstung verbinden -> Montierung -> ASCOM.GS.Sky.Telescope
  • N.I.N.A.: Equipment -> Telescope -> ASCOM.GS.Sky.Telescope
  • SharpCap

Mögliche Probleme mit GS Server

Fehler: Track Rate: Not Tracking

Beim Fotografieren der Mondfinsternis am 21.1.2019 schaltete sich das Tracking von EQMOD immer wieder ohne erkennbare Ursache ab “Track Rate: Not Tracking”.

Die Ursache waren aktivierte “Mount Limits” in den EQMOD Settings. Nachdem das Häckchen dort entfernt wurde lief die Nachführung fehlerlos.

Könnte soetwas ähnliches auch mit GS-Server auftreten?

 

 

 

 

Astronomie: Verbindung HEQ5 Pro mit Computer

Gehört zu: Teleskopsteuerung
Siehe auch: ASCOM, EQMOD, Green Swamp Server, Sync Scan App
Benutzt: Fotos aus Google Drive

Stand: 14.12.2022

Verbindung zwischen Montierung zum Computer

Für die Teleskopsteuerung per Computer ist eine Verbindung der Montierung SkyWatcher HEQ5 Pro mit meinem Windows-Computer erforderlich. So eine Verbindung kann auf verschiedenen Wegen technisch erfolgen:

  • Kabel zwischen Montierung und Computer (Direkt-Verbindung)
  • Kabel zwischen Handbox und Computer
  • Ohne Kabel über WLAN oder Bluetooth

Eine Direkt-Verbindung spart also die Handbox ein und ermöglicht die gesamte Steuerung über den Computer, was z.B. für Remote Situationen hilfreich sein kann. Letzten Endes kann dann statt eines Kabels auch eine drahtlose Verbindung (WLAN, Bluetooth oder so) infrage kommen…

Verbindung ohne Handbox (“direkt”)

Als direkte Verbindung von Montierung zum Computer kommt ein (spezielles) Kabel oder auch eine drahtlose Verbindung (WLAN, Bluetooth) infrage. Als solche “Direkt-Verbindung” ist beispielsweise das Produkt “EQdirect” von der Firma PegasusAstro bekannt.

Um meine Montierung Skywatcher HEQ5 Pro direkt (also ohne Handbox) mit einem USB-Anschluss meines Computer zu verbinden, benutze ich ein Kabel “EQdirect”  der Firma PegasusAstro, das ich am 10.12. 2019 bei astroshop.de erworben hatte.

Auch für meine im Jahre 2022 erstandene Reisemontierung Skywatcher AZ-GTi gibt es so ein Kabel als Direkt-Verbindung.

Abbildung 1: Kabel EQdirect (Google Drive: EQDir_20200921.jpg)

Das Kabel kommt von der Firma Pegasus Astro und heisst dort “EqDirect”.
Kaufen konnte ich das Teil am 10.12.2019 bei astroshop.de für Euro 36,– plus Versand.
Der Westernstecker (RJ45) kommt in die Montierung anstelle der Handbox (es gibt auch einen Adapter RJ45 auf DB9 z.B. für die HEQ6).
Das Kabel für die HEQ5 Pro hat ja einen RJ45-Stecker und müsste so auch für eine EQ6-R passen.
Der USB-Stecker kommt in den Computer und ist wohl deswegen ein wenig dicker, weil ein Adapter seriell-auf-USB darin versteckt ist. Auf dem Windows-Computer (Laptop, Tablet) wird dann eine COM-Schnittstelle simuliert. Dazu wird ein Windows-Treiber FTDI benötigt, der entweder automatisch von Windows nachinstalliert wird oder den man per Hand von der Web-Seite https://ftdichip.com/drivers/ bekommt. Damit wird eine virtuelle COM-Schnittstelle realisiert.
Die virtuelle COM-Schnittstelle wird dann wie “normal” mit einem ASCOM-Treiber (EQMOD, GS Server, SynSan App etc.) verbunden.
Diese Treiber habe ich (August 2021) auch auf meinem Windows-Tablet ComputerFlachmann und später (Dezember 2021) auch auf ComputerAstrobaer installiert.

Verbindung mit Handbox

Die Handbox einstellen auf “PC Direct Mode”

Abbildung 2: SynScan Handbox –> Display –> Utility Func.: PC Direct Mode (Google Drive: EQASCOM-00.jpg)

Verbinden der Handbox mit dem Windows-Computer per seriellem Kabel und ggf. Seriell-USB-Adapter.

Feststellen des durch den Adapter hergestellten COM-Ports im Windows-Gerätemanager (im Beispiel: COM3).

Abbildung 3: Windows 10 Gerätemanager: Anschlüsse (Google Drive: COM-Port.JPG)


Windows-Gerätemanager: COM-Ports

Der so gefundene COM-Port muss dann im jeweils benutzen ASCOM-Treiber der HEQ5 Pro eingestellt werden. Das ist bei den verschiedenen ASCOM-Treiber beschrieben: EQMOD, Green Swamp Server bzw. Synscan App.

Zur Verbindung er Handbox mit dem Computer wird ein spezielles serielles Kabel von SkyWatcher benötigt, das auf der einen Seite in die untere RJ11-Buchse der SynScan-Handbox gestöpselt wird und auf der anderen Seite einen seriellen Stecker für Computer (DB9) hat. Die Beschaltung so eines Kabels kann von Hersteller zu Hersteller (der Handbox) unterschiedlich sein, sodass man am besten ein vom Hersteller empfohlenes bzw. angebotenes Kabel kauft. Dieses spezielle Kabel war Teil meines Gebrauchtkaufs der HEQ5 Pro.

Zu meiner Handbox SynScan hatte ich folgendes Kabel gleich mit erworben:

Abbildung 4: Serielles Kabel mit DB9-Buchse und RJ11-Stecker (Google Drive: Seriell_20180124_2334.JPG)


Serielles Kabel

Foto: Dietrich Kracht

Der RJ11-Stecker wird in die Handbox gestöpselt.

Abbildung 5: Serielles Kabel wird in die Synscan Handbox gestöpselt (Google Drive: DK_20180823_Teleskopsteuerung-03.jpg)


Teleskopsteuerung: Handbox SynScan mit seriellem Kabel (RS232, RJ11)Die heutigen Notebook-Computer verfügen meist nicht über eine klassische serielle Schnittstelle, sodass ein Seriell-zu-USB-Adapter zum Einsatz kommt.

So ein Teil konnte ich bei Teleskop-Express beziehen: LogiLink Konverter – Adapter USB auf RS232 seriell (Artikel-Nr. CE821035) Chipsatz: PL2303TA.

Abbildung 6: LogiLink Konverter USB auf RS232 seriell (Google Drive: DK_20170522_Teleskopsteuerung-03.jpg)


Adapter LogiLink Seriell auf USB

Foto: Dietrich Kracht

Dieses hervorragende Teil benötigt aber noch einen Windows-Treiber: Prolific PL2303

Zum Betrieb des Adapters muss in aller Regel ein Treiber installiert werden. Ob der Treiber für den Adapter richtig installiert wurde, kann im Windows-Gerätemanager überprüft werden.

USB-seitig wird der Adapter in einen USB-Slot des Computers gesteckt, Die DB9 Seite des Adapters wird dann mit dem Kabel verbunden.

Abbildung 7: Verbindung von der SynScan-Handbox zum Windows-Computers mit einem seriellen Kabel (Google Drive: DK_20180823_Teleskopsteuerung-02.jpg)

Verbindung ohne Kabel

Siehe: https://astro.marxram.de/bluetooth-upgrade/teleskop-via-usb-und-rs232-verbinden/

Oder man schnallt gleich einen kleinen Mini-Computer auf das Teleskop, z.B.  den MeLE2

Astronomie: Teleskopsteuerung über ASCOM Green Swamp Server

Gehört zu: Teleskopsteuerung mit ASCOM
Siehe auch: ASCOM , Skywatcher HEQ5 Pro, ComputerAstrobaer, EQMOD, Synscan App
Benutzt: Fotos von Google Drive

Stand: 16.12.2022

Steuerung der Montierung HEQ5 Pro mit GSS

Um meine Montierung Skywatcher HEQ5 Pro statt über die Handbox zu steuern, möchte ich auch die Möglichkeit haben, die Steuerung über meinen Windows-Computer vorzunehmen.

Damit soll nicht einfach die Handbox durch den Computer ersetzt werden, sondern bestimmte Astro-Software (z.B. Cartes du Ciel, APT, SharpCap, PHD2 Guiding, N.I.N.A.) , die auf meinem Computer läuft, kann dann direkt die Montierung steuern und ggf. auch weitere Geräte, die per ASCOM an den Computer angeschlossen sind (z.B. Kamera, Motor-Fokusser,…)

Wenn ich meine gesammten Astro-Gerätschaften per Computer steuern kann, ist letztlich auch eine Remote-Steuerung möglich. Zur Teleskopsteuerung per Windows-Computer benötige ich die Software ASCOM-Platform und auf Basis dieser Platform einen ASCOM-Treiber für meine Montierung Skywatcher HEQ5 Pro.

Für meine Montierung HEQ5 Pro gibt es eine Reihe von verschiedenen ASCOM-Treibern:

  • Vom Hersteller: SynScan App (war ursprünglich sehr schlicht)
  • Als klassische Alternative das Open Source Projekt EQMOD
  • Die neuere Alternative das Open Source Projekt Green Swamp Server “GSS”

GSS ist ein moderner ASCOM-Treiber (moderner als EQMOD) mit mehr zeitgemäßer Benutzeroberfläche.

EQMOD hat zusätzlich ein Alignment-Model, was ich aber nicht brauche, weil ich Platesolving mache.

GSS hat kein Alignment-Modell aber zusätzlich ein paar “Gimmicks” wie eine 3D-Darstellung des Teleskops, Sprachausgabe und man kann mehrere Home-Positionen definieren.

Voraussetzungen:

  • ASCOM-Platform ist installiert
  • Eine (serielle) Verbindung zwischen Windows-Computer und Montierung bzw. Handbox ist hergestellt (s.u.)
    Wie das genau geht, habe ich in einem separaten Blog-Artikel  beschrieben.

Download und Installation

Download von: https://sites.google.com/view/greenswamp/

Versionen:

  • GS Server 1.0.3.7 (16. Dez 2021)

Installation von GSS

Bei mir läuft GSS auf folgenden Computern:

  • ComputerAsusbaer: GS Server 1.0.3.7

Installiert wird der ASCOM-Treiber “ASCOM.GS.Sky.Telescope”.

Funktionen von GSS

GS Server includes ASCOM telescope support and the Synta Protocol for SkyWatcher and Orion mounts: EQ8, EQ8-R, HDX110, AZ-EQ5GT, Sirius Pro AZ/EQ-G, AZ-EQ6GT, Orion Atlas Pro AZ/EQ-G, EQ6-R PRO, NEQ6, HEQ5, EQ5, EQ4, AzGTi.

Verbindung zwischen Montierung zum Computer

Verbinden der Montierung SkyWatcher HEQ5 Pro über die Handbox oder direkt d.h. ohne Handbox über EQdir-Kabel. Wie das genau geht, habe ich in einem separaten Blog-Artikel  beschrieben.

Einstellungen bei GSS

Einige Einstellungen müssen noch vorgenommen werden (das geht evtl. erst nachdem eine Verbindung “Connect” hergestellt wurde.

  • COM-Port
  • Koordinaten des Beobachtungsortes (“Observatory Location”)
  • Epoche des Koordinatensystems: J2000
  • Guiding-Methode: Pulse Guiding oder ST4

Einstellung des COM-Ports

Wir starten GS Server und klicken auf das “Hamburger Menü” links oben. Dann öffnet sich ein Fenster “Settings”

Dort stellen wir die Nummer des COM-Ports ein.

GS-Server -> Hamburger Menue -> Port Drop-Down -> “COM3” (bzw. was der Windows Gerätemanager zeigt) -> Schaltfläche “OK”

Abbildung 4:  GS Server Settings (Google Drive: ASCOM_GSS_Settings.jpg)

Einstellung der Location

Wir starten GS Server und klicken auf das “Hamburger Menü” links oben. Dann öffnet sich ein Fenster “Settings”

Dort stellen wir die Nummer die Observatory Location (geografische Breite und Länge) ein.

Einstellung der Epoche

Wir starten GS Server und klicken auf das “Hamburger Menü” links oben. Dann öffnet sich ein Fenster “Settings”

In der ersten Zeile finden wir nacheinander: COM-Port, Baud Rate, Mount Type, Equatorial System,…

Im Drop-down “Equtorial System” nehmen die die Einstellung “eqJ2000”.

Wenn alles eingegeben ist, klicken wir auf die Schaltfläche “Close”

Einstellung des Pulse Guiding

keine Ahnung, wie oder was man da machen soll

Testen der GSS-Teleskopsteuerung

Testen der Verbindung

Dann in GS-Server die Schaltfläche “Connect” klicken.

Wenn dann eine Fehlermeldung erscheint, bedeutet dies dass die Verbindung zur Montierung nicht zustande kam. Die Ursachen eines solchen Fehlers können sein:

  • Falscher COM-Port
  • Ungeeigneter Seriell-USB-Adapter
  • Ungeeignetes serielles Kabel
  • Handbox nicht auf “PC Direct Mode” eingestellt
  • Stromversorgung unzureichend (LED blinkt tatsächlich)
  • Sonstiges

Testen der Bewegungstasten

Wenn dann die Verbindung erfolgreich zustande gekommen ist, teste ich gerne die Tasten zur Teleskop-Bewegung.

GS Server-Fenster –> Hand Controls –> Schaltflächen “N”, “S”, “E”, “W”

Abbildung 5:  GSS Server Testing (Google Drive: ASCOM_GSS_Testing.jpg)

Hier kann ich jetzt durch klicken auf die Richtungstasten (Nord, West, South, East) testen, ob die Motoren der Montierung tatsächlich angesprochen werden – ggf. kann man die “Rate” noch hochsetzen damit man den Effekt besser sieht bzw. hört.

Damit ist der Test erfolgreich abgeschlossen und die Benutzung der EQMOD-Teleskop-Steuerung z.B. in Cartes du Ciel, APT etc. kann beginnen.

Benutzung der GSS-Teleskopsteuerung

Nachdem alle Einstellungen vorgenommen wurden und eine erfolgreiche Verbindung “Connect” hergestellt wurde kann nun die Teleskopsteuerung über geeignete Astro-Software auf dem Windows-Computer erfolgen. Als Software dafür benutze ich:

  • GS Server so wie es oben schon sichtbar ist – damit kann ich z.B. die Tracking Rate einstellen
  • Stellarium
  • Cartes du Ciel: Dort muss ich das Teleskop “verbinden” und kann dann Goto und Sync verwenden
  • APT: Dort muss ich das Teleskop verbinden (“Gear” und “Connect Scope”) und kann dann z.B. Pulse Guiding, Dithering, Goto++ etc. benutzen
  • PHD2 Guiding: Ausrüstung verbinden -> Montierung -> ASCOM.GS.Sky.Telescope
  • N.I.N.A.: Equipment -> Telescope -> ASCOM.GS.Sky.Telescope
  • SharpCap

Mögliche Probleme mit GS Server

Fehler: Track Rate: Not Tracking

Beim Fotografieren der Mondfinsternis am 21.1.2019 schaltete sich das Tracking von EQMOD immer wieder ohne erkennbare Ursache ab “Track Rate: Not Tracking”.

Die Ursache waren aktivierte “Mount Limits” in den EQMOD Settings. Nachdem das Häckchen dort entfernt wurd lief die Nachführung fehlerlos.

Könnte soetwas ähnliches auch mit GS-Server auftreten?

 

 

Astronomie: Der Gegenschein

Gehört zu: Welche Objekte?
Siehe auch: Das Sonnensystem, Namibia, Zodiakallicht, Remote Telescopes, Scheinbare Helligkeit

Stand: 14.07.2023   (galaktische Breite, Flächenhelligkeit)

Was ist der Gegenschein?

Im Sonnensystem haben wir eine interplanetare Staub- und Gaswolke, die als dünne Scheibe in der Planetenebene die Sonne ringförmig umgibt (Wikipedia).

Durch Reflexion und Streuung von Sonnenlicht an Partikeln dieser interplanetaren Staub- und Gaswolke entsteht ein sehr schwacher Lichtschein, der gesamten Himmel entlang der Ekliptik umspannt.

In der Nähe der Sonne wird durch Streuung des Sonnenlichts so das Zodiakallicht erzeugt; direkt gegengüber der Sonne auf der Ekliptik entsteht durch Reflextion der sog. Gegenschein.

Wann und wo kann man den Gegenschein beobachten?

Der Gegenschein ist sehr lichtschwach. Deshalb benötigt man zur Beobachtung einen sehr klaren und dunklen Himmel und man sollte eine Verwechselung mit ähnlich lichtschwachen Himmelsgebilden vermeiden. Also:

  1. Neumond
  2. Dunkle Location z.B. Namibia, Chile,…
  3. Wenig Luftmasse. Kulmination um Mitternacht Ortszeit.
  4. Deutlicher Abstand von der Milchstraße

Mit welcher Optik kann ich den Gegenschein fotografieren?

Der Gegenschein wird beschrieben als ein ovaler Lichtfleck ca. 8-10 Grad groß. Man braucht also eine Optik mit einem recht großem Gesichtsfeld (FoV).
Die Flächenhelligkeit des Gegenscheins wird beschrieben als 175 S10, was umgerechnet bedeutet: 27,78 – 2,5 * log(175) = 22,17 mag/arcsec2.

Diese Flächenhelligkeit addiert sich zu der Flächenhelligkeit des Himmels selbst. Wenn man also einen sehr dunklen Himmel mit z.B. 21,9 mag/arcsec2 hat, ist der Gegenschein dann in etwa genauso hell wie ein richtig dunkler Himmelshintergrund selbst. Das ist ein ganz schwacher Kontrast, der vielleicht ausreicht, um eine Sichtung des Gegenscheins mit bloßem Auge zu ermöglichen.

Am Beobachtungsort “Chile” benutze ich das Teleskop T70. Das bietet das größte Gesichtsfeld bei dem Anbieter iTelescope: Das T70 ist ein Fotoobjektiv Samyang f=135mm mit einer Kamera ASI1600MM Cool FoV 450′ x 340′ = 7,5° x 5,7° auf einer Montierung Rainbow Astro RST-135.

Am Beobachtungsort “Namibia” benutze ich evtl. ein f=50mm an meiner ASI294MC Pro, was ein Gesichtsfeld von 21° x 14° ergeben würde.

Mögliche Beobachtungen des Gegenscheins in 2022

Tabelle 1: Gegenschein in 2022 zu Neumond

Neumond Ort Timezone Sonne
untere Kulmination
Sonne
R.A. J2000
Sonne
Dekl. J2000
Gegenschein
R.A. J2000
Entfernung zur Milchstrasse (Galaktische Breite) Bemerkung
1.2.2022 Chile UTC-3 01:51 20h 57m 48s -17° 11′ 37″ 08h 57m 48s 35°
2.2.2022 Chile UTC-3 01:57 21h 05m 57s -16° 37′ 00″ 09h 05m 57s
3.2.2022 Chile UTC-3 01:57 21h 10m 00s -16° 19′ 18″ 09h 10m 00s
4.2.2022 Chile UTC-3 01:57 21h 14m 02s -16° 01′ 19″ 09h 14m 02s
5.2.2022 Chile UTC-3 01:57 21h 18m 04s -15° 43′ 03″ 09h 18m 04s
6.2.2022 Chile UTC-3 01:58 21h 22m 04s -15° 24′ 30″ 09h 22m 04s
2.2.2022 Siding Spring UTC-11 01:18 21h 03m 29s -16 47′ 41″ 09h 03m 29s
3.2.2022 Siding Spring UTC-11 01:18 21h 07m 32s -16° 30′ 09″ 09h 07m 32s
4.2.2022 Siding Spring UTC-11 01:18 21h 11m 35s -16° 12′ 20″ 09h 11m 35s
2.3.2022 Chile UTC-3 01:54 22h 50m 54s -07° 20′ 06″ 10h 50m 54s 52°
1.4.2022 Chile UTC-3 01:47 00h 40m 57s +04° 24′ 22″ 12h 40m 57s 55°
30.4.2022 Chile UTC-4 00:40 02h 28m 31s +14° 39′ 46″ 14h 28m 31s 38°
30.5.2022 Chile UTC-4 00:41 04h 26m 56s +21° 42′ 51″ 16h 26m 56s 18°
29.6.2022 Namibia UTC+2 00:52 06h 30m 06s +23° 15′ 23″ 18h 30m 06s Mitten drin
28.7.2022 Chile UTC-4 00:48  08h 28m 37m +19° 03′ 38″ 20h 28m 37s 29°
27.8.2022 Chile UTC-4 00:45 10h 22m 05s +10° 11′ 08″ 22h 22m 05s 45°
25.9.2022 Chile UTC-3 01:35 12h 06m 34s -00° 42′ 34″ 00h 06m 34s 60° beim Jupiter
25.10.2022 Chile UTC-3 01:27 13h 57m 05s -11° 57′ 56″ 01h 57m 05s 49°

Skript zur Beobachtung des Gegenscheins

Für eine einen ersten Versuch habe ich folgenden Plan zusammengestellt, der am 1.2.2022 ab 01:45 Uhr ablaufen soll.

Die Belichtungszeit ist mit 300 Sekunden mal auf das erlaubte Maximum eingestellt.

Da das T70 mit einer Mono-Kamera arbeitet, werden Filter angeboten…

Gegenschein-1.txt


;
; Deep Sky image series plan, created by Dietrich Kracht on Tue, 25 Jan 2022 16:40:30 UTC
; Generated by iTelescope.Net Deep Sky Plan Generator
;
#count 1
#interval 300
#binning 1
#filter Luminance
Gegenschein	8.963333333333333	17.19361111111111
#shutdown

 

Astronomie: Astro-Fotos 2021

Gehört zu: Liste meiner Astrofotos
Siehe auch: Fotografieren, Tri-Narrowband-Filter, Orion ED80/600, Foto-Objektive, ASI294MC Pro, Astro-Fotos 2022, Astro-Fotos 2023

Benutzt: Fotos aus Google Drive

Stand: 16.12.2022

Meine Astrofotos aus Hamburg-Eimsbüttel 2021

Im Jahre 2021 hatte ich mir zum Ziel gesetzt, mal auszuprobieren, was von meiner Terrasse im lichverschmutzten Hamburg-Eimsbüttel (Bortle 7+) aus, evtl. doch möglich ist.
Mit meinem Tri-Narrowband-Filter habe ich einige schöne Erstlingswerke von Wasserstoff-Objekten erzielen können:

Abbildung 1: Mein Aufbau auf der Terrasse in Eimsbüttel (Google Drive: DK_20180224_Terrasse_HEQ5.JPG)

Abblidung 2: Kalifornia-Nebel (Google Drive: NGC1499-RGB-session_1-cbg-St.jpg)
Aufgenommen in Hamburg-Eimsbüttel am 2.12.2021 mit Takumar 135mm, ASI294MC Pro, FoV 8° x 5,5°, 39 x 120 sec

Abblidung 3: Herz- und Seelen-Nebel (Google Drive: Rot_von_HeartAndSoul-RGB-session_1-lpc-cbg-csc-St_6.jpg)
Aufgenommen in Hamburg-Eimsbüttel am 2.11.2021 mit Takumar 135mm, ASI294MC Pro, FoV 8° x 5,5°, 30 x 120 sec

Abbildung 4: Nordamerika-Nebel  (Google Drive: NGC7000-RGB-session_1-St.jpg)
Aufgenommen  in Hamburg-Eimsbüttel am 1.9.2021 mit Orion ED80/600, ASI294MC Pro, FoV 126′ x 86′, 15 x 120 sec

Abbildung 5: Wizzard-Nebel (Harry Potters Goldener Schnatz) (Google Drive: Rot_von_NGC7380-RGB-session_1-lpc-cbg-St3.jpg)
Aufgenommen in Hamburg-Eimsbüttel am 9.9.2021 mit Orion ED80/600, ASI294MC Pro, 60 x 120 sec

Abbildung 6: Kokon-Nebel  (Google Drive: Kokon-RGB-session_1-St_4.jpg)
Aufgenommen in Hamburg-Eimsbüttel am 5.9.2021 mit Orion ED80/600, ASI294MC Pro, 60 x 120 sec

Wikimedia: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kokon-RGB-session_1-St_4.jpg

https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Kokon-RGB-session_1-St_4.jpg

Abbildung 7: Pacman-Nebel  (Google Drive: 20200920_NGC281_G300_120s_beschriftet.jpg)
Aufgenommen in Hamburg-Eimsbüttel am 20.9.2020 mit Orion ED80/600, ASI294MC Pro, 60 x 120 sec

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Astronomie: ZWO EAF 5V Motor-Fokussierer

Gehört zu: Motor Fokussierer
Siehe auch: OAZ, ASCOM
Benutzt: Fotos aus Google Archiv

Stand: 2.1.2022

Motor Fokussierer, dritter Versuch: ZWO EAF 5V

Im Jahre 2018 bin ich erstmals auf das Thema “Motor-Fokus” gestossen. Anstoss dafür war das YouTube-Video von Trevor Jones auf AstroBackyard.
Allerdings erwies sich später die wackelfreie Montage des Pegasus-Motors mit einem “Bracket” an meinem OAZ als ein (für mich) nicht zu lösendes Problem.

Deshalb kam ich im Mai 2020 auf eine Lösung mit dem USB_Motor_Heavy von Teleskop Service.

Das Getriebe des USB_Motory_Heavy ging kaputt, da bin ich im Dezember 2021 zum Marktführer ZWO EAF gewechselt.

Der ZWO EAF Motor Fokusser ist von sehr guter Qualität und funktioniert bestens auch über die ASCOM-Schnittstelle. Auch die mechanische Befestigung des ZWO EAF per Zusatz-Adapter Wega Anbaukit am vorhandenen OAZ MonorailR96 hat sehr stabil und wackelfrei funktioniert.

Mein Haus-und-Hof-Händler Teleskop-Service hatte die Teile sofort lieferbar.

Motor des ZWO EAF

35mm stepper motor with 5760 steps

Stromversorgung des ZWO EAF Motor Fokussers

Die Stromversorgung erfolgt beim ZWO EAF 5V über USB.
Ich brauche also keine zusätzliche Stromversorgung. Es entfällt also ein sonst benötigtes Stromkabel.

Verbindung der Steuerbox zum Fokus-Motor

Klassischerweise werden Steuerbox und Motor als zwei getrennte Teile verkauft. Beim ZWO EAF sind dagegen beide Bestandteile in einer recht kleinen Box (5,5 x 5,0 x 4,0 cm) integriert. Es entfällt also gegenüber der klassischen Lösung das Verbindungskabel zwischen zwei Boxen.

Montage des ZWO EAF Motor Fokussers am OAZ

Mein ursprünglicher OAZ war Bestandteil des Orion-Teleskops ED 80/600, das ich gebraucht gekauft hatte. Den OAZ hatte der Vorbesitzer extra von Teleskop-Service gekauft. Der OAZ hat dort die Artikelnummer TSFOCR2M. Link zu diesem OAZ: https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p775_2–Crayford-Auszug-fuer-Refraktoren—1-10-Micro-Untersetzung.html

Diesen Okularauszug habe ich ausgetauscht gegen einen MonorailR96, was ich einem separaten Artikel beschrieben habe.

Teleskop-Service sagte mir jetzt, dass ich zur Montage des ZWO EAF am MonorailR96 nur ein zusätzliches kleines Teil benötigen würde: Das WEGA Anbaukit (s.o.)

Betrieb des Motor-Fokussierers ZWO EAF

Einstellungen für Min und Max

Siehe auch: https://www.youtube.com/watch?v=iKyJHwgkFfE

In der Software ASICAP (s.u.) bewege ich den Fokussierer nach innen bis zum Anschlag. Diese Stellung definiere ich als “Zero Position”.

Messung des Backlash

Dann will ich bestimmen, wie groß das Getriebespiel (der Backlash) im Fokussierer ist. Dazu schauen wir in das Manual:

Link Manual: https://astronomy-imaging-camera.com/manuals/EAF_Manual_EN_V2.7.pdf

  • Ich starte die Software ASICAP (s.u.).
  • Dann setzte ich die “Coarse Step Size” auf 1000 und die “Fine Step Size” auf 10.
  • Dann mit “Coarse” den Fokusser 1000 Schritte nach aussen (rechte Schaltfläche) bewegen.
  • Nun die “Fine Steps” (also jeweils 10 Schritte) nach innen (linke Schaltfläche) bewegen und dabei das Fokusierrädchen beobachten. So oft klicken, bis sich das Fokusrädchen sichtbar bewegt. Damit ist der Backlash bestimmt als Anzahl Klicks multipliziert mit “Fine Step Size”.
  • Den gefundenen Backlash-Betrag mit “Set Backlash” eintragen.

Steuerung des ZWO EAF

Die Steuerung des ZWO EAF kann auf unterschiedlichem Wege erfolgen:

  • Per Hand (ohne Computer): So nicht möglich. Nur nach Lösen der Madenschraube am Koppler bzw. über eine zusätzlich zu beschaffende Handbox.
  • Per USB mit der proprietäten Software ASICAP (ohne ASCOM)
  • Per USB über die ASCOM-Schnittstelle mit ASCOM-fähigen Astro-Programmen (z.B. APT, SharpCap, N.I.N.A.,…)

Steuerung manuell

Eine Steuerung des ZWO EAF ohne Computer ist, wie gesagt, nur mit einer zusätzlichen Handbox möglich.

Steuerung mit ZWO-Software

Vom Hersteller, der Firma ZWO, gibt es eine proprietäre Software mit der der ZWO EAF per USB über einen Windows PC (Notebook) gesteuert werden kann. ASICAP steht in der Version 1.6.2 zur Verfügung und wurde abgelöst durch die Sofware ASIStudio.

Die ZWO-Software spricht den EAF direkt über USB-HID an; d.h. der Standard-Treiber für HID wird benutzt und ein zusätzlicher Windows-Treiber ist nicht erforderlich.

Es soll auch mit der bekannten traditionellen Software FocusMax gehen. Das scheint aber nur über ASCOM zu funktionieren….

Steuerung über ASCOM

Man kann für den EAF auch einen ASCOM-Treiber installieren. Dann kann man ihn auch von anderer Software aus über ASCOM ansprechen, z.B. SharpCap, APT, N.I.N.A.,…

Download ASCOM-Treiber: https://download.astronomy-imaging-camera.com/download/zwo-ascom/