Astronomie: Annotations mit N.I.N.A.

Gehört zu: N.I.N.A.
Siehe auch: Fotografieren mit N.I.N.A., Platesolving mit N.I.N.A.
Benutzt:Fotos von Google Drive

Stand: 12.02.2024

Annotations – was ist das?

In einem Astro-Foto sind meist viele Sterne und manchmal auch Nebel, DSOs etc. zu sehen.

Annotationen sind einfach Beschriftungen im Astro-Foto.

Beispielsweise könnte ich DSO-Objekte mit ihrer Katalog-Nummer (Messier, NGC etc.) beschriften. Das macht in einem gewissen Umfang die Platesolving-Funktion.

Annotiations mit N.I.N.A. (ohne Hocus Focus)

N.I.N.A. kann diverse Beschriftungen zu einem Foto hinzufügen (und auch wieder ausblenden); beispielsweise:

  • HFR (Half Flux Radius) von Sternen
  • Star Detection

Im N.I.N.A.-Tab “Imaging” kann man die Annotationen an- und ab-schalten mit einem Klick auf das Stern-Symbol. Dann wird jedes neu aufgenommene Foto von N.I.N.A. untersucht; d.h. Star Detection (mit Kringel) und HFR (mit kleiner Zahl).

Abbildung 1:  Star Detection in N.I.N.A. (Google Drive: 20240212_NINA_Annotations_01.jpg)

Voraussetzung ist aber, dass zunächst die “Annotations” generell eingeschaltet sind.  Das machen wir im N.I.N.A.-Tab “Options – Imaging”. Dort schalten wir im Abschnitt “Image Options” den Schalter “Annotate image” auf “ON”.

Auch in der Kachel “Statistics” sieht man einiges: 152 Sterne wurden im (ganzen) Foto entdeckt mit einem durchnittlichen HFR von 3,46 Pixels wobei die Helligkeiten im Foto von minimal 1842 ADUs (2 Pixel) bis maximal 65532 ADUs (1361 Pixel) gingen.

Mehr Annotations mit Hocus Focus

Wenn ich in N.I.N.A. das Plugin “Hocus Focus” installiere, gibt bei den Annotations zusätzliche Möglichkeiten.

Nach der Installation des Plug-Ins “Hocus Focus” gehen wir zunächst auf den  N.I.N.A.-Tab “Options – Imaging” in stellen dort im Abschnitt “Images Options” ein: “Star Detector: Hocus Focus” und “Star Annotator: Hocus Focus”.

Dann gehen wie auf den N.I.N.A.-Tab “Imaging”. Aber bevor wir ein neues Foto aufnehmen, machen wir noch in dem durch das Hocus Focos neu entstandene Symbol “Stern mit Bleistift” (dicker Kringel) die für Hocus Focus gewünschten Einstellungen: Ich möchte blaue Quadrate um ausgebrannte Sterne haben. Also “Show saturated”. Dann nehmen wir ein neues Foto auf, denn nur neu aufgenommene Fotos werden von N.I.N.A. gemäß den von uns gesetzten Angaben analysiert.

Abbildung 2: N.I.N.A.-Annotations mit Hocus Focus (Google Drive: 20240212_NINA_Annotations_02.jpg)

Im Bildausschnitt sehen wir vier ausgebrannte Sterne in blau markiert.

Astronomie: Filterschublade für die ASI294MC Pro

Gehört zu: Astronomie, Astrofotografie
Siehe auch: Liste meiner Astro-Geräte, Backfokus, Filterschublade für Canon Bajonett

Stand: 16.03.2025

Am 5.11.2021 habe ich bei Teleskop-Service eine ZWO Filterschublade für 2″ Filter – Länge 21 mm gekauft (ZWO-FD-M42 – “FD” steht für “Filter Drawer”, nicht für Canon).

  • Anschluss Teleskopseite: M48x0,75 Innengewinde – kann auf T2 Gewinde reduziert werden (T2 = M42*0,75)
  • Anschluss Kameraseite: T2 Außengewinde (T2 = M42*0,75) – kann auf M48x0,75 Gewinde erweitert werden

Die ist speziell für meine Kamera ZWO ASI294MC Pro gedacht.

Mit einer optischen Länge von 21mm passt das Teil perfekt mit meiner Astro-Kamera ZWO ASI294MC Pro zusammen. Allerdings ist es ein rein mechanischer Adapter, der also keine Elektronik enthält mit der man z.B. fokusieren könnte (im Gegensatz zum AstroMechanics-Teil).

Mit einem zusätzlichen Adapter passen auch andere Optiken  (z.B. Foto-Objektive, Teleskope) an diese Filterschublade:

  • mit einem kurzen Adapter OM-EOS mein Foto-Objektiv Olympus 135mm
  • mit einem Adapter T2-Canon mein “großes” Teleskop ED80/600,

Ich habe dann zwar keine Elektronik aber einen mechanischen Anschluss und den Vorteil der Flexibilität einer Filterschublade.

Link: https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p11885_ZWO-Filter-Drawer-for-2–filters—M48-and-T2-connection—length-21-mm.html

Backfokus

Diese Filterschublade passt ja exakt mit ihren 21mm Länge zu meiner Kamera ASI294MC Pro wo sie zusammen mit den mit der Kamera mitgelieferten Teilen genau den für den Flattener/Reducer erforderlichen Backfokus von 55mm herstellt.

Allerdings gilt das nur dann, wenn ich in die Filterschublade keine Filter schiebe. Jeder dort eingeschobene Filter würde den Backfokus ein klein wenig verändern.

Da ich ohnehin maximal mit einem Filter arbeiten will (entweder der UV-IR-Cut oder mein Tri Narrowband), kann ich diesen einen Filter auch vorne in den Stuzen schrauben. Die Filterschublade baue ich also wieder aus und benutze anstelle das 21mm Stück von ZWO.

 

Astronomie: Der Rotationswinkel bei N.I.N.A.

https://drive.google.com/file/d/1yxKsLbxKEMoKsrHq6O7BXbbbhp5tAWxK/export/pngTopic: Rotationswinkel bei N.I.N.A.
Gehört zu: Astrofotografie
Siehe auch: N.I.N.A., Polar Alignment mit N.I.N.A., N.I.N.A. Advanced Sequencer, Platesolving mit N.I.N.A.
Benutzt: Fotos von Google Drive

Stand: 28.01.2024

Der Rotationswinkel bei N.I.N.A.

Ich möchte meine Astrofotos nach den äquatorialen Koordinatenlinien ausrichten, meistens so, dass Norden oben ist.

Da ich das bei meiner Astro-Kamera ASI294MC Pro nicht so genau sehen kann, bemühe ich das N.I.N.A. Platesolving dafür.

Bei jedem Platesolving werden ja nicht nur die Koordinaten des Bildmittelpunkts bestimmt, sondern auch der Rotationswinkel des Bildes gegen die Nordrichtung – das ist ja quasi ein “Abfallprodukt”.

Ich kann meinen Okularauszug (OAZ) dann manuell so rotieren, dass der gewünsche Winkel (hier Null Grad) erreicht wird.

Einstellen des Rotationswinkels bei N.I.N.A.

Der Rotationswinkel bei N.I.N.A. kann auf einen bestimmen gewünschten Wert eingestellt werden. Das geht auch ohne motorischen Rotator und ist dann eine recht mühsame, meist iterative, Prozedur.

Als einmalige Aktion versuche ich nun den Rotationswinkel meiner Kamera auf Null Grad (Norden oben) manuell einzustellen.

Abbildung 1: Plate Solving shows Rotation (Orientation)  (Google Drive: NINA-Rotation-02.jpg)

Auf obigen Bild sieht man die Schritte:

  • Iterativ erfolgte Platesolving und manuelle Rotation des OAZ
  • So konnte der Rotationswinkel von 22.29° über die Schritte 7.60°, 4,72°, 0.64° schließlich auf 0.18° gestellt werden.

SEO Blah Blah

Der Suchmaschinen-Optimierer möchte mehr Text haben. Also schreiben wir hier noch ein bisschen Blah-Blah.
Ein fest eingestellter Rotationswinkel ist eigentlich nicht schlecht; denn nach jeder Veränderung des Rotationswinkels müsste ich neu Flatframes machen.
Flatframes sind ja ganz wichtig bei der Astrofotografie und sollten keinesfalls vergessen werden.

Es soll aber immer noch mehr Text in diesem Artikel stehen, also labern wir weiter. Norden oben ist bei einer zylinderförmigen Astrokamera wie meiner, nicht ganz trivial einzustellen. Ich müsste eine Markierung an der Kamera anbringen. Das mache ich mal mit meinem weißen Edding-Stift. Wichtig ist einzig und allein die Markierung auf der Kamera selbst; ein Strich auf den Hülsen des Okluarauszugs wird letztlich nicht gebraucht.

Astronomie: Discord Server

Gehört zu: Astronomie
Siehe auch: Foren, Youtube
Benutzt: ./.

Stand: 17.01.2024

Discord Server für Astronomie

Zu astronomischen Themen kann man schon seit langer Zeit im Internet Hilfe finden (“traditionell”).

Seit einigen Jahren (verbreitet so ab 2023) gibt es etwas Neues: Discord Server für Astronomie.

Traditionelle Astronomie im Internet

Zur Kommunikation über astronomische Themen gibt es im Internet schon lange Foren; z.B.

Astronomie-Foren

Es gibt auch spezielle Astronomie-Seiten, wie z.B.

Natürlich findet man auch bei Youtube einiges zur Astronomie:

Astronomie mit Discord Servern

Neueren Datums sind die sog. Discord Server, die es zu allen möglichen Themenbereichen gibt.

Discord Server muss man erst einmal suchen; z.B. bei: https://disboard.org/de/servers/tag/astronomie

Wenn man einen Discord Server gefunden hat, gibt es dann auf dem einen Server meistens mehrere Discord Channel.

Auf so einem Discord-Channel wird meistens sehr konzentriert zu bestimmeten einzelnen Themen gesprochen – im Gegensatz zu Foren, wo es sehr sehr allgemein zugeht.

Ich habe beispielsweise folgende Discord Channels gefunden:

In einem Discord Channel kann es mehrere “Unter-Channel” geben und jeder Channel kann dan “Räume” haben.

 

 

 

Astronomie: Flat Frames mit N.I.N.A.

Gehört zu: N.I.N.A.
Siehe auch: Flat Frames
Benutzt: ./.

Stand: 10.01.2024

N.I.N.A. Versionen

Diese Erfahrungen wurden mit der NINA Version 2.3 HF2 gemacht.

Mit der neuen Version 3.0 BETA soll der Flat Wizard etwas anders funktionieren.

Flat Frames mit N.I.N.A.

N.I.N.A. hat einen sog. Flat Wizard. Diesen Flat Wizard rufen wir auf.

Generell stellt man da einen Zielwert in ADU für seine Flat Frames ein. Gerne nimmt man dafür einen bestimmten Prozentsatz vom maximalen ADU der Kamera. Vorgeschlagen werden 50%; andere empfehlen 35%.

Zunächst wird dieser Zielwert eingstellt durch zwei Angaben: “Histogram Mean Target ADU” und “Tolerance”.

Der Flat Wizard hat nun drei verschiedenen Vorgehensweisen (Methoden), um Belichtungszeit und Helligkeit mit der benutzen Lichtquelle so zu ermitteln, das der Zielwert in ADU erreicht wird (innerhalb der Toleranz):

  • Dynamic Exposure
  • Dynamic Brigthness
  • Sky Flats

Bei “Dynamic Exposure” bleibt die Lichtquelle konstant und der Wizard versucht, eine geeignete Belichtungszeit zu finden.
Dazu muss man angeben Minimale und Maximale Belichtungszeit sowie eine Stepsize.
Der Wizard macht dann drei Aufnahmen mit verschiedenen Belichtungszeiten und bestimmt bei jeder Aufnahme den ADU-Wert. Dann extrapoliert der Wizard daraus diejenige Belichtungszeit für die Flats, bei denen der gewünschte ADU-Wert erreicht werden müsste.

Für die Methode “Dynamic Exposure” muss die Kamera verbunden sein, die Flat Field Box muss nicht mit N.I.N.A. verbunden sein, sondern nur auf höchster Stufe leuchten. Wenn N.I.N.A. das Teleskop in die Senkrechte fahren will (muss es wohl), muss die Montierung mit N.I.N.A. verbunden sein.

Bei “Dynamic Brightness” wird die gewünschte Belichtungszeit fest eingestellt und der Wizard versucht durch Steuerung der Helligkeit des Flat-Panels die gewünschte ADU für die Flats zu erreichen.
Dazu muss man angeben Maximale und Minimale Helligkeitseinstellung sowie eine Schrittweite.
Der Wizard macht dann drei Probeaufnahmen und extrapoliert daraus die “richtige” Helligkeitseinstellung für das Flat-Panel.

Bei “Sky Flats” läuft das wie bei “Dynamic Exposure”, nur dass nicht eine Belichtungszeit für alle Flats ermittelt wird, sondern für jedes Flat Fame wird erneut eine Kalkulation durchgeführt, da sich die Himmeshelligkeit (Sky Flats) ja zwischenzeitlich etwas geändert haben könnte.

Wenn der Wizard so zufriedenstellende Einstellungen gefunden hat, wird ohne weiteres Fragen die gewünschte Anzahl Flat Frames geschossen.

Als kleine Komfort-Funktion kann der Wizard das Teleskop in die Senkrechte fahren und das Tracking abstellen.

Astronomie: Unsere Sonne

Gehört zu: Sonnensystem
Siehe auch: Sternentstehung
Benutzt: ???

Stand: 10.01.2023

Unsere Sonne ist der Zentralkörper in unserem Sonnensystem.

Die Sonne ist ein schönes astronomisches Beobachtungsobjekt, für das man sich nicht die Nächte um die Ohren schlagen muss.
Bezüglich der Sonne habe ich schon vieles aufgeschrieben:

Astronomie: Die Sonnenkorona

Gehört zu: Die Sonne
Siehe auch: Sonnenfinsternis, Physikalische Größen
Benutzt:  Fotos von Google Archiv, Latex-Plugin für WordPress

Stand: 10.01.2024

Was ist die Sonnenkorona?

Als Korona (lat. Krone) bezeichnet man die äußeren Schichten der Sonnenatmosphäre. Die Sonnenkorona ist im Verhältnis zur hell leuchtenden Sonnenscheibe sehr schwach und kann deshalb nur bei einer totalen Sonnenfinsternis (oder mit speziellen technischen Vorrichtungen) beobachtet werden.

Abbildung 1: Die Sonnenkorona am 15.02.1961 (Google Drive: 19610215_SoFi-02_beschriftet.jpg)

Die gesammte von der Sonne abgestrahlte Leistung beträgt 3,85 1023 W.

Die Oberfläche der Sonne, Photosphäre genannt, besitzt eine Temperatur von etwa 5000 K (3800K in den Sonnenflecken).

Oberhalb der Photosphäre liegt die Chromosphäre: eine etwa 2000 Kilometer dicke Schicht aus wenige tausend Kelvin heißem Plasma  bestehend hauptsächlich aus Wasserstoff und Helium. Die Chromosphäre geht anschließend in die Korona über.

Die Chromosphäre erscheint rosafarben (Hα Emission) mit einer unregelmäßigen, gezackten oberen Begrenzung. Mit Spektroheliographen und Interferenzfiltern (Lyot-Filtern) kann heute die Chromosphäre jederzeit untersucht werden, und zwar nicht nur am Sonnenrand, sondern auch vor der Sonnenscheibe.

Innerhalb der dünnen Chromosphäre steigt die Temperatur von etwa 4000 K auf 10000 K an. Bis heute ist nicht klar, warum das Gas dort mit zunehmendem Abstand von der Sonne nicht kühler, sondern heißer wird.

Allgegenwärtig in dieser Schicht sind langgezogene, fingerartige Plasmaströme, so genannte Spikulen. Sie versorgen die äußere Sonnenatmosphäre, die Korona, mit Energie und tragen so zu ihren gigantischen Temperaturen von einigen Millionen Grad bei (Quelle: https://www.mpg.de/14135295/die-langen-finger-der-sonne).

Über der Chromosphäre beginnt die sogenannte Corona, welche Millionen von Kilometern ins All hinaus reicht.
Die Temperatur der Corona liegt bei über 1 Million K.
Die Corona hat eine Ausdehnung von mehreren Sonnendurchmessern und “verliert” sich langsam im Weltraum.

 Temperatur der Sonnenkorona

Die Sonnekorona ist sehr heiss, ca. 1 Million Kelvin.
Unterhalb der Korona befindet sich die Chromosphäre mit einer Temperatur von nur ca. 20 Tausend Kelvin.

Frage: Wie hat man das gemessen?

Frage: Wie kommt die Sonnenkorona zu so einer hohen Temperatur?

Was bedeutet so eine hohe Temperatur?

Hohe Temperatur hat ja etwas mit hoher Wärmeenergie zu tun. Physikalisch definiert ist die Temperatur ja so etwas wie (genauer: proportional) die mittlere kinetische Energie pro Teilchen. Genau gesagt gilt:

\( E_{term} = k_B \cdot T \\ \)

Mit der Boltzmann-Konstanten kB = 1.380649 * 1023 Joule/Kelvin

Woraus besteht die Sonnenkorona?

Was für Teilchen…?

Vollständig ionisierte Atomkerne (Wasserstoffatomkern: Ein Proton)

Freie Elektronen

Teilchendichte der Sonnenkorona

Nun ist die Teilchendichte in der Sonnenkorona aber sehr gering; d.h. der Gehalt an Wärmeenergie pro Volumen ist überhaupt nicht groß.

Die Teilchendichte ist kleiner als 108 pro Kubikzentimeter.
Im Vergleich unsere “normale” Luft hat ca. 2,46 1019 Teilchen pro Kubikzentimeter.

Astronomie: Goto (Slew) mit N.I.N.A.

Gehört zu: N.I.N.A.
Siehe auch: Mein Workflow mit N.I.N.A., Plate Solving mit N.I.N.A, EQMOD, Polar Alignment mit N.I.N.A.
Benutzt: Fotos aus Google Archiv

Stand: 27.01.2024

Goto (Slew) mit N.I.N.A.

Mit N.I.N.A. können wir unsere astronomische Montierung (z.B. meine HEQ5 Pro) mit steuerbaren Motoren in zwei Achsen auf die von uns gewünschten Zielkoordinaten fahren. Dazu muss N.I.N.A. aber wissen, von welchen Anfangskoordinaten sie ausgehen soll. Dann kann N.I.N.A. die Differenzen ermitteln und die entsprechend Motoren anwerfen.

Diese Funktion (Anfahren von Zielkoordinaten) wird im Allgemeinen “Goto” genannt; bei N.I.N.A. heißt das aber “Slew“.

Woher nimmt N.I.N.A. die Anfangskoordinaten?

N.I.N.A. kennt die Anfangskoordinaten ja nicht wirklich. N.I.N.A. “glaubt” die Ist-Position der Montierung zu kennen.

Beim Anschalten des Stroms für die Montierung HEQ5 Pro “glaubt” N.I.N.A., dass die Ist-Position jetzt die Home-Position ist; bei mir Dekl. = 90 Grad Nord, Rektaszension undefiniert.

Wenn ich danach per Software (EQMOD) die Montierung auf andere Koordinaten bewege, weiss N.I.N.A. was ich mache und hat damit immer eine aktuelle Ist-Position. Wenn ich aber die Montierung nicht per Software, sondern per Hand (also mit gelösten Klemmen) bewege, weiss die Software (EQMOD und N.I.N.A.) nicht, was ich da tue. Hilfreich sein könnten möglicherweise Encoder an der Montierung, die ich aber nicht habe.

Woher nimmte N.I.N.A. die Zielkoordinaten?

Eine ganz schlichte Methode wäre, Zielkoordinaten per Hand einzugeben (N.I.N.A. – Equipment – Telescope) und dann gleich auf die Schaltfläche “Slew” zu klicken.

Zielkoordinaten für ein bestimmtes Beobachtungsobjekt (meistes für DSOs) kann ich bei N.I.N.A. über den “Sky Atlas” und/oder den “Framing Asistenten” finden.

Ich kann Zielkoordinaten auch aus meiner in N.I.N.A. konfigurierten Planetarium-Software zu N.I.N.A. in den Framing Assistenten oder auch direkt in den N.I.N.A.-Sequencer übernehmen.

Wenn ich dann Zielkoordinaten (Ziel = Target) im N.I.N.A. Framing-Assistenten habe, kann ich gleich das gewünschte Ziel ansteuern (Schaltfläche “Slew and..”) oder das Ziel an den N.I.N.A. Sequencer weiter geben (Schaltfläche “Add target to sequence…”), wo ich dann eine Sequenz aufbauen kann und sie entweder sogleich ausführen könnte oder sie für einen späteren Gebrauch als sog. Target abspeichern könnte.

Slew im N.I.N.A. Sequencer

Da ich abgespeicherte Targets nur im N.I.N.A.-Sequencer wieder laden kann, muss ich zum Slew auf ein abgespeichertes Target den N.I.N.A. Sequencer verwenden. Am besten gebe ich in der Target-Zeile (Entry) dann Null an, damit beim Starten der Sequenz nur noch die “Target Options” (Slew etc.) ausgeführt werden.

Zu einem Target (mit seinen Zielkoordinaten) kann ich noch angeben, was N.I.N.A. beim Start der Sequenz noch machen soll.

  • Slew to target
  • Center target

Wenn ich “Center Target” aktiviere, muss vorher ein  “Slew to…” gemacht worden sein.
“Slew to…” alleine macht noch kein Platesolving. Erst “Center target” arbeitet mit Platesolving.

Abbildung 1: N.I.N.A. Sequencer (Google Drive: NINA-Sequencer-13.jpg)

Settle after Slew

Nachdem die Montierung einen Slew (Goto) ausgeführt hat sollte die Montierung eine kleine Zeit warten, um wirklich ganz zur Ruhe zu kommen (damit ein ggf. nachfolgendes Foto keine Wackler oder Striche hat). In N.I.N.A.: Options – Equipment – Telescope

EQMOD-Einstellungen

Wenn wir lediglich auf ein Ziel schwenken und es zentrieren wollen, sollen die SYNC-Points, die N.I.N.A. möglicherweise dafür intern setzt aber nicht zusätzlich in das EQMOD-Alignment-Modell aufgenommen werden. Deshalb: “Dialog based”.

Anderenfalls (Append on SYNC) würden speziell beim “Center target” zuviel, fast gleiche SYNC-Points in das EQMOD-Alignment-Modell aufgenommen, was zu Störungen im EQMOD führen könnte.

Abbildung 2: EQMOD Alignment Mode (Google Drive: EQMOD-Alignment-01.jpg)

Wenn wir ganz bewusst den einen oder anderen SYNC-Point in das EQMOD-Alignment-Modell aufnehmen wollen, können wir gezielt für so einen einzelnen SYNC-Point das EQMOD auf “Append on SYNC” umstellen, dann den SYNC machen und danach wieder auf “Dialog based” zurückstellen.

Wir sollten also gut unterscheiden, ob wir “nur” zu einem Ziel schwenken wollen oder ob wir das EQMOD-Alignment-Modell verändern wollen.

Astronomie: Astro-Fotos 2023

Gehört zu: Liste meiner Astrofotos
Siehe auch: Fotografieren, Mein ObservatoriumFoto-Objektive, ASI294MC Pro, Astronomie in Namibia 2022, Astro-Fotos 2021, Astro-Fotos 2022, Astro-Fotos 2024
Benutzt: Fotos aus Google Drive

Stand: 04.01.2024

Mein Astro-Motto für 2023

Mein Astro-Jahr 2023 war eine Phase des Nachdenkens: Warum, was, wo, wie?

In die Ferne schweifen (z.B. Namibia) kann jeder. Je dunkler der Standort und je aufwendiger die Gerätschaften, umso “toller” werden die Astro-Fotos.

In 2023 wollte ich nicht mehr nach Namibia, sondern “nur” vom eigenen Standort mit eigenem Gerät weiter probieren was bei mir so alles geht.

Es hat eine Weile gedauert, bis ich mich für “a poor man’s observatory” auf meiner Terrasse in Hamburg-Eimsbüttel entschieden hatte.

Meine bescheidenen Astro-Fotos 2023

Abbildung 1: Banard’s Loop  (Google Drive: Banard_s_Loop_2-RGB-session_1-Sta_small.jpg)
Aufgenommen in Handeloh am 15.02.2022 mit Sigma 24mm, ASI294MC Pro, FoV 43,4° x 30,3°, 30 x 120 sec mit meinem Tri-Narrowband-Filter

Abbildung 2: Komet C/2022 E3 (Google Drive: 20230213_Utah_C2022E3_stacked_4.jpg)
Aufgenommen am 12.2.2023 mit dem iTelescope T2 in Utah (TOA150, QHY286C), 13x60sec, Fitswork

Abbildung 3: M101 mit Supernova (Google Drive: 20230605_M101b.jpg)
Aufgenommen auf meiner Terrasse in Hamburg-Eimsbüttel (Bortle 7) am 05.06.2023 mit ED80/600 auf HEQ5 Pro, ASI294MC Pro, Gain 200, -10°C, 86×60 sec

Abbildung 4: Jupiter mit Monden am 17.12.2023 (Google Drive: DK_20231217_Jupiter_E409msG47000006.jpg)

Astronomie: Mein Observatorium

Gehört zu: Astronomie
Siehe auch: Geräteliste, Einnorden, Remote Telecopes, Remote Control, Beobachtungsorte, Lichtverschmutzung, Bortle-Skala

Stand: 11.01.2024

Warnung / Disclaimer

Diesen Blog-Artikel schreibe ich ausschließlich zur persönlichen Dokumentation; quasi als elektronisches persönliches Notizbuch. Wenn es Andere nützlich finden, freue ich mich, aber ich kann kleinerlei Garantie für die Richtigkeit bzw. die Fehlerfreiheit übernehmen. Insbesondere weise ich darauf hin, dass jeder, der diese meine Notizen benutzt, das auf eigene Gefahr tut.

Mein astronomisches Observatorium

Ich habe ein kleines Teleskop Orion ED80/600 auf einer Montierung HEQ5 Pro mit einem Dreibein-Stativ und einer Astro-Kamera ZWO ASI294MC Pro. Gesteuert wird das Ganze über Software auf einem Windows-Computer.

Wo stelle ich das hin? Das wäre dann mein Observatorium.

Beobachtungsorte für Astronomie

Ich wohne in Hambung-Eimsbüttel, wo die Lichtverschmutzung (Bortle 7) sich  doch sehr bemerkbar macht.

Mit dunkleren Beobachtungsorten, wo ich dann mit dem Auto hinfahren muss habe ich mehrere Jahre experimentiert, bis ich mich als Kompromiss für die Aussensternwarte der GvA in Handeloh entschieden hatte. Aber auch dahin muss ich mit dem Auto und vorher mein ganzes Astro-Equipment einpacken und mitnehmen.

Bequemer ist es mit dem Teleskop auf der heimischen Terrasse in Hamburg-Eimsbüttel. Nachteile sind nicht nur die Lichtverschmutzung sondern auch die eingeschränkte Horizontsicht. Aber das nehme ich mal aus Bequemlichkeit in Kauf.

Wenn ich aber auf meiner Terrasse das Teleskop aufbaue, einnorde etc. und bei Wolken und Regen etc. wieder abbaue, ist auch dann immer noch eine große subjektive Hürde zu überspringen. Besser wäre für mich ein stationärer Aufbau des Teleskops auf der Terrasse.

Meine Wünsche

Ich möchte sehr niedrige subjektive Hürden für die Durchführung von astronomischen Beobachtungen haben; d.h. kein Einpacken, Hinfahren, Aufbauen, Einnorden usw.; d.h. stationär  (zuhause oder ein Online-Telekop).

Ich möchte Astronomie am liebsten von meinem häuslichen Arbeitszimmer aus machen; d.h. Remote Control

Wetterschutz

Für einen stationären Aufbau des Teleskops auf meiner Terrasse ist ein 365-Tage-Wetterschutz erforderlich.

Ich habe ein Dreibein-Stativ (Tripod) und keine Säule.

Mit Wetterschutz hatte ich schon herumprobiert und mir zuerst im Mai 2020 bei Telekop Express gekauft:

Das Teil ging leider mit der Zeit immer kaputter. Schließlich (4.5.2022)  habe ich mir für Wetterschutz permanent (365 Tage im Jahr) ein anderes Modell gekauft. Das gab es nicht bei Telekop Express, sondern nur bei astroshop.de

Wenn ich meine Montierung mit dieser Schutzhülle draussen dauerhaft stehen lasse, werden die Beine des Tripods nass und rosten…

Ich könnte also mein Dreibein-Stativ abdecken mit einer Plane vom Baumarkt oder mit einem Telegizmo T3TP-S.

Bei astroshop.de

Bei Cameraconcepts in USA

Was hinzu käme wäre:

  • Zoll (Zolltarifnummer 63079092):6,3% von 147,87 Euro = 9,32 Eur (oder evtl. Null, da unter 150 Euro)
  • Summe: 157,19 Euro
  • Versand:   USD 76,58  (FedEx economical)  = Eur 71,22
  • Summe:      228,41 Euro
  • Einfuhrumsatzsteuer: 19% von 228,41 Euro =  43,40 Euro
  • Summe: 271,81 Euro

Wenn ich statt des Dreibein-Stativs auf eine Säule umschwenken würde, gäbe es eine größere Auswahl an Schutzhüllen.

Link: https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p4192_Skywatcher-Saeule-fuer-EQ5–HEQ5–AZ-EQ5-und-Vixen-GP-Montierungen.html   (Preis 2023: 375 Euro)

Remote Steuerung

Ich kann entweder mein vorhandenes Equipment benutzen und dieses dann “remote” vom warmen Arbeitszimmer übers häusliche WLAN steuern, oder auf Remote-Telekope von anderen, meist kommerziellen Anbietern, umsteigen.

Meine Entscheidung: Normalerweise das eigene Equipment stationär benutzen, Remote-Teleskope fallweise als Option in besonderen Fällen.

Für das (eigene) Remote-Teleskop ist ein  remote steuerbarer Motor-Fokussierer erforderlich.

Mein eigenes stationäres Observatorium

Abbildung 1: The Poor Man’s Observatory (Google Drive: 20231222_134515.jpg)

Für mein eigenes stationäres Observatorium (“a poor man’s observatory”) brauche ich:

  • Ein Konzept bzw. Plan
  • Die Beschaffung und Einrichtung
  • Die regelmäßige Nutzung

Konzept für das eigene Observatorium

Als Standort habe ich einen stationären Platz auf meiner Terrasse gewählt, der nahe an der Hauswand liegt und soweit westlich wie möglich, damit ich im Osten die Ekliptik über den Hausdächern noch zu sehen bekomme (z.B. für Jupiter-Beobachtung).

Als Wetterschutz benutze ich den vorhandenen Telegizmo-Cover T3-R4. Zum Schutz der Beine des Dreibeins habe ich bestellt: Telegizmo T3TP-S bei Cameraconcepts in USA.

Zur Stromversorung benutze ich meine Kabeltrommel und 12V-Netzgeräte für Montierung, Computer, Kamera und Motor-Fokusser.

Zur Remote-Steuerung habe ich zuerst ein USB-Kabel verwendet, das mein Notebook mit einem USB-Hub auf dem Teleskop verbindet.
Dieses USB-Kabel habe ich durch die auf Kipp stehende Terrassentür geführt und konnte das Notebook auf den Küchentisch stellen.
Das hatte zwei Nachteile:

  1. Die gekippte Terrassentür war damit blockiert und es wurde im Winter auch leicht kalt.
  2. Ich musste zwangsweise in der Küche sitzen und konnte nicht von meinem “normalen” Arbeitsplatz aus arbeiten

Als Verbesserung habe ich dann meinen kleinen Mini-Computer MeLE Quieter verwendet. Dieser kleine Mini-Computer läuft mit Windows 10 und hat 5 USB-3.0 Anschlüsse. Er wird statt des USB-Hubs auf das Teleskop geschnallt. Die Fernsteuerung erfolgt damit über WLAN und nicht mehr per Kabel.

Einrichtung des eigenen Observatoriums

Zur Realisierung des obigen Konzepts für das eigene stationäre Observatorium sind einmalig die Geräte (Mini-Computer, Montierung, Teleskop) einzurichten.

Einrichten Mini-Computer MeLE Quieter:

  1. Windows 10 Pro
  2. Installation von TightVNC-Server
  3. Installation der ASCOM Platform, Driver für alle Geräte (HEQ5 Pro, ASI294MC Pro, ZWO EAF)
  4. Installation der Astro-Software: APT, SharpCap, N.I.N.A., ASTAP
  5. Beim Einschalten des Stroms fährt der Computer hoch und bootet Windows
  6. Das Hochfahren von Windows erfolgt ohne Windows-Login
  7. Nach dem Hochfahren stellt Windows automatisch eine drahtlose Verbindung mit meinem häuslichen WLAN her. (Das funktioniert, weil der Mini-Computer sich auf der Terrasse, aber nahe an der Hauswand befindet)
  8. Beim Hochfahren von Windows wird automatisch ein TightVNC-Server gestartet

Einrichten Teleskop mit Montierung wird zum stationären Betrieb:

  1. Stativ waagerecht einstellen
  2. Montierung HEQ5 Pro aufsetzten und grob parallaktisch ausrichten
  3. Teleskop Orion ED80/600 mit Flattener, Motor-Fokusser und Kamera aufsetzen und ausbalacieren (Gegengewicht etc.)
  4. USB-Steckverbindungen von HEQ5 Pro, Motorfokussierer, Kamera zum Mini-Computer herstellen
  5. Spannungsversorgung mit 12V herstellen
  6. Grobe Fokussierung mit SharpCap
  7. Platesolving testen mit N.I.N.A.
  8. Genaues Einnorden mit N.I.N.A.-Plugin “Three Point Polar Alignment”
  9. Home Position definieren

Regelmäßige Nutzung des eigenen stationären Observatoriums

Nun kann ich mein statonäres Observatorium für astronomische Beobachtungen nutzen –  so oft das Wetter mitspielt und ganz bequem per Remote vom häuslichen Arbeitszimmer aus. Die Einstiegsschwelle ist gering. Ich muß lediglich:

  1. Wetterschutz entfernen
  2. Strom einschalten
  3. VNC-Cient auf irgendeinem Computer im häuslichen LAN aufrufen
  4. Astro-Software per Remote Control (VNC-Client) bedienen
  5. Astronomische Beobachtungen durchführen
  6. Auf Home-Position fahren
  7. VNC-Client beenden
  8. Strom ausschalten
  9. Wetterschutz anbringen

Wetterbedingungen

Bei längerem unbeaufsichtigtem Betrieb ist es ratsam, die Wolkensituation zu beobachten.

Stichworte dazu: