Astronomie: Skywatcher AZ-GTi Reisemontierung

Gehört zu: Montierungen
Siehe auch: Reisemontierungen, ASCOM, EQMOD
Benutzt:  Fotos von Google Archive

Stand: 14.12.2022

Reisemontierung: Skywatcher AZ-GTi

Im April 2022 hatte ich die Idee, in diesem Jahr in Namibia mal etwas ganz anderes zu machen: Weitwinkel-Fotos (Wide field).

Also wollte ich mein Canon Fotoobjektiv Sigma 24mm dafür benutzen. Einen Adapter für meine Astrokamera ZWO ASI294MC Pro hatte ich ja schon.

Die Planung solcher Weitwinkel-Aufnahmen konnte ich mit Stellarium machen und habe sie schon mal hier aufgeschrieben.

Zur Nachführung wollte ich meinen ebenfalls schon vorhandenen Star Adventurer einsetzen. Ein Test bei mir auf der Terrasse in Hamburg zeigte aber Schwächen in der Nachführung und macht mir auch klar, dass zum Ansteuern der geplanten Bildmitten viel manuelles Gefummel notwendig sein würde. Kurz und gut: Ich entschloss mich, auf eine kleine Goto-Montierung aufzurüsten. Es wurde dann die Montierung Skywatcher AZ-GTi (für Eur 329,– Listenpreis bei Teleskop Service), die ich im EQ-Modus benutzen wollte.

Für mich relevante Eigenschaften

  • Motorisch in zwei Achsen (“Goto”)
  • EQ-Modus mit zusätzlicher Wedge und Firmware-Update
  • Passt auf vorhandene Star Adventurer Wedge (aber eine M8-Schraube austauschen!)
  • Nachführung über Zahnkränze mit 144 Zähnen; also einer Worm Period von 86164/144 = 598,36 Sekunden (ca. 10 Minuten)
  • Stromversorgung: 12 Volt
  • Gewicht: 1300 g
  • Steuerung über WiFi (Windows oder Android App “SynScan Pro”)
  • ASCOM möglich
  • Tragkraft: 5 kg
  • Gegengewichtsstange: fehlt (M12 Aussengewinde erforderlich)
  • Gegengewicht: fehlt  (nehme das von meinem Star Adventurer)

Abbildung 1: Meine Skywatcher AZ-GTi in EQ Mode (Google Archive: 20220417.jpg)

Skywatcher AZ-GTi

Das obige Bild zeigt meinen gesamten Aufbau. Nicht alles wollte der Lieferant der AZ-GTi (Teleskop-Service) mit liefern. Mit etwas Probieren und Suchen in Astro-Foren hatte ich die Teile zusammen:

  • Stativ: Sirui ET-1204  (vorhanden)
  • EQ Wedge: Skywatcher Star Adventurer Wedge   (vorhanden)
    • Zum Austauschen an der Wedge: Schraube M8 x 40 mm (Baumarkt)
  • Montierung: Skywatcher AZ-GTi  (von Teleskop Service)
    • AZ GTi Firmware: AZGTi Mount, Right Arm, AZ/EQ Dual Mode, Version 3.37 (Download aus Internet)
    • AZ GTi Firmware Loader (Download aus Internet)
    • SynScanPro für Windows  (Download aus Internet)
    • ASCOM für SynScanPro   (Download aus Internet)
    • Schlossschraube M12 x 200mm mit Gegengewicht vom Star Adventurer (Baumarkt)
  • Halterung “Holderring”  für ZWO-Kamera  (vorhanden: Teleskop-Service ASIHOLDERRING78)
  • ZWO Kamera ASI294MC Pro  (vorhanden)
  • Filterschublade für Canon-Bajonett und M42 (vorhanden: Teleskop Service ZWO-FD-EOS)
  • Filter: UV- und IR-Cut  (vorhanden)
  • Fotoobjektiv Sigma 24mm   (vorhanden)
  • Sucherschuh mit flacher Auflage (vorhanden)

Das WLAN der AZ-GTi

Standardmäßig macht die AZ-GTi einen eigenen WLAN-Access-Point auf und man muss also aufpassen, dass der Astro-Computer mit diesem WLAN verbunden ist.  Das ging bei mir durchaus gut, aber dann war ich nicht in meinem eigenen WLAN. Da hätte man am AZ-GTi ein paar Einstellungen vornehmen müssen, damit das Teil sich in mein vorhandenes häuslichen WLAN einwählt.

EQMOD-Kabel für die AZ-GTi

Im Mai 2022 hatte ich mir doch noch ein EQMOD-Kabel für die Montierung AZ-GTi gegönnt.

Gekauft habe ich das Kabel im Internet bei der Niederländischen Firma Robotics für Euro 25 plus Shipping Euro 11. Mein vorhandenes EQDirect-Kabel für die Skywatcher HEQ5 Pro passte nicht, weil anderer Stecker (RJ45).

Das neue EQMOD-Kabel passt wunderbar. Es wird bei der Montierung AZ-GTi in die Buchse “Handbox” (RJ11) gestöpselt und das USB-Ende (wo wohl der Seriell-USB-Wandler integriert ist) kommt an den Windows Computer, wo ein COM-Port simuliert wird.

Der Vorteil für mich: Keine Fummelei mit einem WLAN mehr und einfach eine ASCOM-Verbindung zu meinem Windows-Computer (EQMOD). Dann kann ich über ASCOM meine altvertraute Software, wie SharpCap, Cartes du Ciel, APT, N.I.N.A. etc, benutzen.

Nord- oder Südhalbkugel?

Es scheint so zu sein, dass man einen Beobachtungsort eingeben muß. Der scheint dann zu bestimmen, ob Nordhalbkugel oder Südhalbkugel für die Nachführung genommen wird.

Wie man den Beobachtungsort bei SynScan Pro einstellt, findet man “völlig intuitiv” in der Android-App.

Wie man den Beobachtungsort bei EQMOD einstellt, steht in meinem Artikel über EQMOD.

 

Astronomie: Teleskopsteuerung über ASCOM mit GS-Server

Gehört zu: Teleskopsteuerung mit ASCOM
Siehe auch: ASCOM , Skywatcher HEQ5 Pro, ComputerAstrobaer, EQMOD, Green Swamp Server
Benutzt: Fotos aus Google Archiv

Stand: 16.12.2022

Steuerung der Montierung HEQ5 Pro über meinen Windows-Computer mit GS-Server

Um meine Montierung Skywatcher HEQ5 Pro statt über die Handbox zu steuern, möchte ich auch die Möglichkeit haben, die Steuerung über meinen Windows-Computer vorzunehmen.

Damit soll nicht einfach die Handbox durch den Computer ersetzt werden, sondern bestimmte Astro-Software (z.B. Cartes du Ciel, APT, SharpCap, PHD2 Guiding, N.I.N.A.) , die auf meinem Computer läuft, kann dann direkt die Montierung steuern und ggf. auch weitere Geräte, die per ASCOM an den Computer angeschlossen sind (z.B. Kamera, Motor-Fokusser,…)

Wenn ich meine gesammten Astro-Gerätschaften per Computer steuern kann, ist letztlich auch eine Remote-Steuerung möglich. Zur Teleskopsteuerung per Windows-Computer benötige ich die Software ASCOM-Platform und auf Basis dieser Platform einen ASCOM-Treiber für meine Montierung Skywatcher HEQ5 Pro.

Für meine Montierung HEQ5 Pro gibt es eine Reihe von verschiedenen ASCOM-Treibern:

  • Vom Hersteller: SynScan App (war ursprünglich sehr schlicht)
  • Als klassische Alternative das Open Source Projekt EQMOD
  • Die neuere Alternative das Open Source Projekt Green Swamp Server “GSS”

GSS ist ein moderner ASCOM-Treiber (moderner als EQMOD) mit mehr zeitgemäßer Benutzeroberfläche.

EQMOD hat zusätzlich ein Alignment-Model, was ich aber nicht brauche, weil ich Platesolving mache.

Die SynScan App kommt vom Hersteller.

Voraussetzungen:

  • ASCOM-Platform ist installiert
  • Eine (serielle) Verbindung zwischen Windows-Computer und Montierung bzw. Handbox ist hergestellt (s.u.)
    Wie das genau geht, habe ich in einem separaten Blog-Artikel beschrieben.

Download und Installation SynScan

Download ASCOM Driver for SynScan App Version 1.3.0 von:

und Windows program: SynScan Pro App, Version 1.19.15

Versionen:

  • SynScan Pro 1.19.15

Installation der SynScan App

Bei mir läuft die SynScan App auf folgenden Computern:

  • ComputerAsusbaer: SynScan Pro 1.19.15

Zur Installation wir der gesamte Inhalt der ZIP-Datei in einen Ordner entpackt.

wird der ASCOM-Treiber “ASCOM.GS.Sky.Telescope”.

Funktionen von SynScan

GS Server includes ASCOM telescope support and the Synta Protocol for SkyWatcher and Orion mounts: EQ8, EQ8-R, HDX110, AZ-EQ5GT, Sirius Pro AZ/EQ-G, AZ-EQ6GT, Orion Atlas Pro AZ/EQ-G, EQ6-R PRO, NEQ6, HEQ5, EQ5, EQ4, AzGTi.

Verbindung zwischen Montierung zum Computer

Verbinden der Montierung SkyWatcher HEQ5 Pro über die Handbox oder direkt d.h. ohne Handbox über EQdir-Kabel. Wie das genau geht, habe ich in einem separaten Blog-Artikel beschrieben.

Einstellungen bei SynScan

Einige Einstellungen müssen noch vorgenommen werden (das geht evtl. erst nachdem eine Verbindung “Connect” hergestellt wurde.

  • Location
  • COM-Port
  • Epoche des Koordinatensystems: J2000
  • Guiding-Methode: Pulse Guiding oder ST4

Einstellen der GSS-Teleskopsteuerung

Einstellung der Location

Wir starten GS Server (???) und klicken auf das “Hamburger Menü” links oben. Dann öffnet sich ein Fenster “Settings”

Dort stellen wir die Nummer die Observatory Location (geografische Breite und Länge) ein.

Einstellung des COM-Ports

Wir starten GS Server und klicken auf das “Hamburger Menü” links oben. Dann öffnet sich ein Fenster “Settings”

Dort stellen wir die Nummer des COM-Ports ein.

GS-Server -> Hamburger Menue -> Port Drop-Down -> “COM3” (bzw. was der Windows Gerätemanager zeigt) -> Schaltfläche “OK”

Abbildung 1:  GS Server Settings (Google Archiv: ASCOM_GSS_Settings.jpg)

ASCOM_GSS_Setting.jpg

Einstellung der Location

Wir starten GS Server und klicken auf das “Hamburger Menü” links oben. Dann öffnet sich ein Fenster “Settings”

Dort stellen wir die Nummer die Observatory Location (geografische Breite und Länge) ein.

Einstellung der Epoche

Wir starten GS Server und klicken auf das “Hamburger Menü” links oben. Dann öffnet sich ein Fenster “Settings”

In der ersten Zeile finden wir nacheinander: COM-Port, Baud Rate, Mount Type, Equatorial System,…

Im Drop-down “Equtorial System” nehmen die die Einstellung “eqJ2000”.

Wenn alles eingegeben ist, klicken wir auf die Schaltfläche “Close”

Einstellung des Pulse Guiding

keine Ahnung, wie oder was man das machen soll

Testen der GSS-Teleskopsteuerung

Testen der Verbindung

Dann in GS-Server die Schaltfläche “Connect” klicken.

Wenn dann eine Fehlermeldung erscheint, bedeutet dies dass die Verbindung zur Montierung nicht zustande kam. Die Ursachen eines solchen Fehlers können sein:

  • Falscher COM-Port
  • Ungeeigneter Seriell-USB-Adapter
  • Ungeeignetes serielles Kabel
  • Handbox nicht auf “PC Direct Mode” eingestellt
  • Stromversorgung unzureichend (LED blinkt tatsächlich)
  • Sonstiges

Testen der Bewegungstasten

Wenn dann die Verbindung erfolgreich zustande gekommen ist, teste ich gerne die Tasten zur Teleskop-Bewegung.

GS Server-Fenster –> Hand Controls –> Schaltflächen “N”, “S”, “E”, “W”

Abbildung 2: GS Server Testing (Google Archiv: ASCOM_GSS_Testing.jpg)

ASCOM_GSS_Testing.jpg

Hier kann ich jetzt durch klicken auf die Richtungstasten (Nord, West, South, East) testen, ob die Motoren der Montierung tatsächlich angesprochen werden – ggf. kann man die “Rate” noch hochsetzen damit man den Effekt besser sieht bzw. hört.

Damit ist der Test erfolgreich abgeschlossen und die Benutzung der EQMOD-Teleskop-Steuerung z.B. in Cartes du Ciel, APT etc. kann beginnen.

Benutzung der GSS-Teleskopsteuerung

Nachdem alle Einstellungen vorgenommen wurden und eine erfolgreiche Verbindung “Connect” hergestellt wurde kann nun die Teleskopsteuerung über geeignete Astro-Software auf dem Windows-Computer erfolgen. Als Software dafür benutze ich:

  • GS Server so wie es oben schon sichtbar ist – damit kann ich z.B. die Tracking Rate einstellen
  • Stellarium
  • Cartes du Ciel: Dort muss ich das Teleskop “verbinden” und kann dann Goto und Sync verwenden
  • APT: Dort muss ich das Teleskop verbinden (“Gear” und “Connect Scope”) und kann dann z.B. Pulse Guiding, Dithering, Goto++ etc. benutzen
  • PHD2 Guiding: Ausrüstung verbinden -> Montierung -> ASCOM.GS.Sky.Telescope
  • N.I.N.A.: Equipment -> Telescope -> ASCOM.GS.Sky.Telescope
  • SharpCap

Mögliche Probleme mit GS Server

Fehler: Track Rate: Not Tracking

Beim Fotografieren der Mondfinsternis am 21.1.2019 schaltete sich das Tracking von EQMOD immer wieder ohne erkennbare Ursache ab “Track Rate: Not Tracking”.

Die Ursache waren aktivierte “Mount Limits” in den EQMOD Settings. Nachdem das Häckchen dort entfernt wurde lief die Nachführung fehlerlos.

Könnte soetwas ähnliches auch mit GS-Server auftreten?

 

 

 

 

Astronomie: Meine Montierung Skywatcher HEQ5 Pro

Gehört zu: Montierungen
Siehe auch:  Teleskopsteuerung, Nachführung, Meine Geräteliste, ASCOM, PHD2 Guiding
Benutzt: Fotos aus Google Archiv

Stand: 19.2.2022

Die Montierung Skywatcher HEQ5 Pro

Update

Die Steuerung der Montierung mache ich nun (Dez. 2019) nicht mehr mit der Handbox (wie unten beschrieben), sondern mit einem direkten Kabel von der Montierung zu meinem Laptop: EQdirect.

Die Polhöhenverstellung ist mit den mitgelieferten M10-Flügelschrauben etwas mühsam (s.u.). Ich habe andere Schrauben (mit Sterngriff) versucht (Okt. 2021); damit geht es bei meiner Montierung aber auch nicht einfacher. Der Polblock meiner HEQ5 Pro gibt eben einen enormen Widerstand…

Die Nachführung allein durch die Motoren der Montierung (also das, was man Tracking nennt) ist nicht super (siehe Grafik vom PHD2 GuidungAssistant). Ich überlege, ob ich die Zahlräder austausche gegen die viel gelobte “Rowen Belt Modification”. Wird die Montierung dadurch nur leiser oder verbessert sich auch das Tracking????????

Die Montierung Skywatcher HEQ5 Pro

2017 bin ich nach langem Zögern von der  iOptron SmartEQ Pro auf eine gebrauchte SkyWatcher HEQ5 Pro umgestiegen.

Am 14.7.2017 habe ich eine gebrauchte HEQ5 Pro erstanden. Die HEQ5 Pro ist eine sog. Synta-Montierung.

Im Oktober 2018 ist diese Montierung bei einem Sturm “zu Boden gegangen”; da habe ich mir am 27.11.2018 eine neue Skywatcher HEQ5 Pro gegönnt.  Die Firmware-Version der Handbox war 04.39.04 und wurde von mir auf 04.39.05 upgedatet.

Bedienungsanleitung: “SkyWatcher-SkyScan_Anleitung-DE.pdf” (im Ordner “Gebrauchsanweisungen”)

Ausschlaggebend für meine Entscheidung war:

  • Die HEQ5 Pro ist etwas stabiler als die SmartEQ Pro, aber noch in meinem Sinne “portabel”
  • Die HEQ5 Pro verfügt über Schrittmotoren (womit dann Pulse Guiding s.u. möglich ist)
  • Die HEQ5 Pro wird über den weitverbreiteten und sehr gelobten ASCOM-Treiber EQMOD gesteuert
  • Bei der Verwendung von PHD2 Guiding ist das sog. “Pulse Guiding” möglich
  • Die HEQ5 Pro hat weite Verbreitung und eine gute Community – gehört damit zum “Mainstream”

https://www.teleskop-express.de/shop/product_info.php/info/p430_Skywatcher-HEQ-5-Pro-Synscan—GoTo-Montierung-bis-14kg.html

Links: https://www.astro-baby.com/astrobaby/help/rebuilding-the-skywatcher-heq5orion-sirius-mount/

Abbildung 1: Die HEQ5 Pro mit Stativ auf meiner Terrasse im Innenhof (Google Archiv: HEQ5_20180124_2335.JPG)

HEQ5_20180124_2335.JPG

Montierung HEQ5 Pro

Die wichtigsten Daten der HEQ5 Pro

Die SkyWatcher HEQ5 Pro ist wie folgt ausgestattet

  • Parallaktische Montierung
  • Zur Einnordung: Beleuchteter Polsucher (einfacher aber mit QHY PoleMaster oder neuerdings mit ShapCap Pro oder mit N.I.N.A.)
  • Nachführung und GoTo mit zwei Schrittmotoren an Schnecke, R.A.-Zahnrad und Dec.-Zahnrad mit 135 Zähnen; d.h. 86164/135 = 638,25 Sekunden “Worm Period”
  • Computergesteuerte GoTo-Funktion (Skywatcher SynScan GoTo Handsteuerbox V.4)
  • Handbox:
    • Die SynScan-Handbox wird über ein Spiralkabel mit RJ45-Steckern an beiden Seiten mit der Montierung verbunden (Verlängerung mit Ethernet RJ45 möglich)
    • Der andere Port an der SynScan-Handbox hat 6 Pins (RJ11) und dient der seriellen Verbindung mit Computer, GPS-Maus oder anderen Geräten
    • Die serielle Verbindung mit einem Computer kann auch direkt (ohne Handbox) mit einem EQDir-Kabel erfolgen
    • Display: Zwei Zeilen a 16 Zeichen, von hinten beleuchtet
    • Firmware updateable  (nur die Firmware der Handbox). Beim Kauf wurde die Version 03.37 angezeigt
  • ST4 Port für Autoguiding
  • Gewicht der Montierung: 10 kg
  • Gewicht des Stativs: 5 kg
  • Zwei Gegengewichte à 5,6 kg
  • Max. Zuladung laut Hersteller: 12 kg (ohne das Gegengewicht)
  • Alu-Transportkoffer für mobilen Einsatz
  • Externe Stromversorgung mit 12 V, die Montierung hat eine Buchse für einen 12V  Hohlstecker und benötigt kontinuierlich 2 Ampere – über Netzteil oder Akku….
  • Stromverbrauch für Nachführung: Gemessen 360 mA  (Bei 12 V:  4-5 Watt)
  • Stromverbrauch für GoTo: Gemessen ca. 780 mA  (Bei 12 V:  9-10 Watt)
  • Computersteuerung über ASCOM (z.B. den weitverbreiteten ASCOM-Treiber EQMOD, die SynScan App vom Hersteller oder Green Swamp Server)

Externe Stromversorgung

Die HEQ5 Pro hat einen Anschluss für externe Stromversorgung. Dafür wird ein Akku oder ein Netzteil mit mit 12 V benötigt. Das Anschlusskabel benötigt einen Hohlstecker  (Innen=Plus, Außen=Minus) und muss einen Aussendurchmesser vom 5,6 mm haben.

Die Länge des Hohlsteckers ist kritisch: wenn der Stecker zu kurz ist, kann sich die Stromversorgung mitten während einer Beobachtung lösen und nicht nur die gerade laufende Aufnahme ist hin, sondern auch die Einnordung und das Star-Alignment muss wiederholt werden, da die Zero-Position durch das Einschalten des Stroms definiert wird.

Ich habe ein Akku-Kabel mit einer Steckerlänge von 10,9 mm. welches schön und sicher fest sitzt.

Ein Stecknetzteil (DVE  Switching Adapter Model DSA-12G-12 FEU 120120) hatte nur einen Stecker der Länge 9,1 mm und machte im Felde große Probleme (spontates Lösen der Steckverbindung).

Ich habe jetzt ein besser geeignetes Stecknetzteil gekauft: “Mean Well SGA60E12-P1J” Dies liefert auch eine Spannung von 12V DC, hat aber einen etwas längeren Stecker namens “P1J” (11 mm lang, Durchmesser außen: 5,5 mm, Durchmesser innen 2,1 mm) und ist bis 5,0 Ampere belastbar – das ist also eine Leistung von 12v * 5 A = 60 Watt.

Ein Steckernetzteil ist natürlich super, wenn man eine Stromversorgung vor Ort am Beobachtungsplatz hat (z.B. in Handeloh und in Kiripotib). Für die volle Mobilität benötigt man jedoch eine ausreichend große Batterie, soll heissen einen guten Akku.

HEQ5 Pro: Aufstellen und Einnorden (Polar Alignment)

Als erstes muss man das Ding aufstellen und die Stativbeine so einstellen, dass die Basis schön waagerecht ist.

Mit dem PoleMaster kann ich dann das Polar Alignment vornehmen (oder etwa mit SharpCap Pro). Dazu muss ich Polhöhe und Azumut feinfühlig verstellen können…

In der ersten “sternklaren” Nacht (soll heissen: Polaris war sichtbar) bin ich daran gescheitert, dass die Polhöhenverstellung an der HEQ5 blockierte und ich mich im Dunklen nicht getraut habe, die Okularkappe des Polfernrohr abzuschrauben – das Polfernrohr brauchte ich ja nicht, da ich den QHY PoleMaster zur Einnordung verwende.

Blockierte Polhöhenverstellung

Abbildung 2: Polhöhenverstellung der HEQ5 Pro blockiert (Google Archiv: HEQ5_20171012_2141.jpg)

HEQ5_20171012_2141.jpg

HEQ5 Pro Polhöhenverstellung blockiert

Abbildung 3: Freie Polhöhenverstellung – nach Abschrauben des Deckels am Polfernrohr-Okular (Google Archiv: HEQ5_20171012_2142.jpg)

HEQ5_20171012_2142.jpg

HEQ5 Pro Polhöhenverstellung frei

Teleskopsteuerung

Man kann die motorischge Steuerung der Montierung über die Tasten der Handbox vornehmen oder alternativ über einen angeschlossenen Computer (z.B. Windows Laptop). Nach einer Lernphase bin ich schießlich zur Computer-Lösung gekommen.

Teleskopsteuerung per Computer

Ausser über die SynScan-Handbox kann die HEQ5 Pro auch über einen Windows-Computer mit geeigneter Software (z.B. Stellarium, Cartes du Ciel) gesteuert werden, was im Prinzip eine einfachere Bedienung und evtl. zusätzliche Möglichkeiten ermöglicht.  Dazu wird als Software die ASCOM-Platform und ein ein ASCOM-Treiber für die Montierung benötigt und es muss eine geeignete technische Verbindung  zwischen Windows-Computer und Montierung hergestellt werden.

Verbindung zwischen Notebook und Montierung (mit und ohne Handbox)

Dazu habe ich einen separaten Artikel: Technische Verbindung von der HEQ5 zum Computer

Ist die Verbindung zwischen Montierung HEQ5 Pro und Computer dann hergestellt, kann ich auf Basis der ASCOM-Platform und eines ASCOM-Treibers für meine Montierung Skywatcher HEQ5 Pro die Montierung über Software auf dem Windows-Laptop steuern.

Der bekannteste ASCOM-Treiber vür die HEQ5 Pro ist Open Source-Projekt EQMOD, ergibt aber auch vom Hersteller Skywatcher die “SynScan App” und neuerdings Green Swamp Server.

Teleskopsteuerung per Handbox

Ohne sonstige Raffinessen (s.u.) kann man die Achsen der HEQ5 Pro motorisch über die Tasten der Handbox bewegen. Nicht jeder kann sich (im Dunklen und in der Kälte) merken, welche Bewegung, welche Taste macht. Aber es ist doch relativ einfach (wie auf einer eingenordeten Sternkarte):

  • Links – Rechts: Stundenachse / Rektaszension
  • Oben – Unten: Deklination

Syncscan Firmware für die Handbox

die Version der Syncscan Hand Control Firmware kann man sich anzeigenlassen mit:

Utility Function -> Show Information -> Version

HEQ5 Pro: Steuerung mit der SynScan Handbox

Wenn alle Kabel eingesteckt sind, schalte ich an der Montierung den Strom ein.

Das Display der SynScan Handbox leuchtet und beginnt mit der Anzeige “Initializing…”

Abbildung 4: SynScan Handbox “Initializing” (Google Archiv: SynScan_20171012_2131.jpg)

SynScan_20171012_2131.jpg

SynScan Handbox Initializing…

Danach kommt eine langer Warnungstext, man solle nicht ungeschützt in die Sonne gucken. Diese sehr längliche Aussage kann man mit ENTER abbrechen…

Abbildung 5: SynScan Handbox Warning (Google Archiv: SynScan_20171011_2114.jpg)

SynScan_20171011_2114.jpg

SynScan Handbox: WARNING…

und schließlich die Anzeige der Firmware-Version 03.37

Abbildung 6: SynScan Handbox displays Firmware Version (Google Archiv: SynScan_20171012_2133.jpg)

SynScan_20171012_2133.jpg

SynScan Handbox: Firmware Version

Ich kann sofort kontrollieren, ob die Motoren laufen, indem ich auf der Handbox die Richtungspfeile drücke:

  • Links – Rechts: Stundenachse / Rektaszension
  • Oben – Unten: Deklination

Nebenbei: Die Geschwindigkeit, mit der diese “Directions Keys” die Montierung bewegen wird durch Drücken der Zifferntaste “2” (beschriftet auch mit “Rate”) eingestellt.

Damit es  aber weiter geht, muss man ENTER drücken.

Nun muss man Stück für Stück seine “Settings” eingeben bzw. bestätigen und immer mit ENTER geht’s weiter.

  • Enter location…
  • Set Time Zone…
  • Set elevation…

Schließlich kommt die Anzeige “Begin alignment? 1)Yes, 2)No”
An Stelle eines Alignments verwende ich Platesolving und SYNC.

Abbildung 7: SynScan Handbox “Begin alignment?” (Google Archiv: SynScan_20171011_2118.jpg)

SynScan_20171011_2118.jpg

SynScan Handbox: Begin alignment?

Wenn man da “2” eingibt, kommt: “Choose Menu:  Setup > ” und man kann mit den unteren Pfeiltasten durch die obere Menü-Ebene blättern:

  • Setup
  • Utility Functions
  • Object List

Unter “Utility Functions” findet sich auch das ganz wichtige “Park scope” nach dem man dann den Strom abschalten darf.

Wenn man später doch mit dem Alignment loslegen will, muss man zurück in das “Setup” und dort den Unterpunkt “Alignment” auswählen…

Abbildung 8: SynScan Handbox: Setup Alignent (Google Archiv: SynScan_20171011_2123.jpg)

SynScan_20171011_2123.jpg

SynScan Handbox: Setup – Alignment

Was nicht so intuitiv ist:

  • Woran erkenne ich, dass die Nachführung läuft? und wenn nicht, wie schalte ich die Nachführung ein?

Wie starte ich eine Nachführung?

Im Setup Modus  auf den Menüpunkt “Set Tracking” gehen

HEQ5 Pro Verbindung zu Planetarium-Software

HEQ5 Pro Verbindung zum Windows-Computer mit Cartes du Ciel

Stromversorgung an HEQ5 Pro anschalten (in Home Position)

Serielle Kabelverbindung zwischen Handbox und Computer herstellen.

Im Windows-Gerätemanager COM-Port feststellen

Auf der Handbox unter “Utility Functions” den “PC Direct Mode” einstellen

Cartes du Ciel (Version 4.1) starten

In Cartes du Ciel: Menü -> Teleskop -> Verbinden -> Auswählen -> Treiber Auswahl -> EQMOD ASCOM HEQ5/6 -> Properties -> COM-Port -> OK -> Verbinden (dann öffnet sich das Fenster EQMOD HEQ5/6 V 1.29a)

Schaltfläche “Verbinden”…

HEQ5 Pro Verbindung zum Windows-Computer mit Stellarium

Stromversorgung an HEQ5 Pro anschalten (in Home Position)

Serielle Kabelverbindung zwischen Handbox und Computer herstellen.

Im Windows-Gerätemanager COM-Port feststellen

Auf der Handbox “PC Direct Mode” einstellen

Stellarium starten…