Humor: Loriot: Die zwei Cousinen

Gehört zu: Humor
Siehe auch: Loriot Advent

Loriot: Die zwei Cousinen

Aus:  Loriot: Gesammelte Prosa, Diogenes Verlag 2006

Guten Abend, meine Damen und Herren!
Heute sehen Sie die achte Folge unseres sechzehnteiligen englischen Fernsehkrimis “Die zwei Cousinen”. Zunächst eine kurze Übersicht über den Handlungsablauf der bisher gesendeten sieben Folgen.
Auf dem Landsitz North Cothelstone Hall von Lord und Lady Hesketh-Fortescue befinden sich außer dem jüngsten Sohn Meredith auch die Cousinen Priscilla und Gwyneth Molesworth aus den benachbarten Ortschaften Nether Addlethorpe und Middle Fritham, ferner ein Onkel von Lady Hesketh-Fortescue, der neunundsiebzigjährige Jasper Fetherston, dessen Besitz Thrumpton Castle zur Zeit an Lord Molesworth-Houghton, einen Vetter von Priscilla und Gwyneth Molesworth, vermietet ist.
Gwyneth Molesworth hatte für Lord Hesketh-Fortescue in Nether Addlethorpe einen Schlips besorgt, ihn aber bei Lord Molesworth-Houghton liegengelassen. Lady Hesketh-Fortescue verdächtigt ihren Gatten, das letzte Wochenende mit Priscilla Molesworth in Middle Fritham verbracht zu haben. Gleichzeitig findet Meredith Hesketh-Fortescue auf einer Kutschfahrt mit Jasper Fetherston von Middle Fritham nach North Cothelstone Hall in Thrumpton Castle den Schlips aus Nether Addlethorpe.
Nach einer dramatischen Auseinandersetzung zwischen Lady Hesketh-Fortescue und Priscilla Molesworth in North Cothelstone Hall eilt Gwyneth Molesworth nach dem zwei Meilen entfernten South Thoresby, um ihre Tanten Amelie Hollingworth und Lucinda Satterthwaite aufzusuchen.
Diese sind jedoch nach North Thurston zu ihrem Schwager Thomas Thatcham gefahren, der als Gärtner in Thrumpton Castle bei Lord Molesworth-Houghton arbeitet.
Gwyneth Molesworth fährt nach North Cothelstone Hall zurück, aber nicht über Middle Addlethorpe, sondern über North Thurston, Thrumpton Castle, Middle Fritham und Nether Addlethorpe. Dort trifft sie Priscilla Molesworth, die mit Lord Molesworth-Houghton noch nachts von Middle Fritham nach North Cothelstone Hall fahren wollte…

Humor: Loriot: Das Ei

Gehört zu: Humor
Siehe auch: Loriot: Advent, Loriot: Die zwei Cousinen

Loriot: Das Ei

Aus:  Loriot: Gesammelte Prosa, Diogenes Verlag 2006

ER: Berta!
SIE: Ja…
ER: Das Ei ist hart!
SIE: (schweigt)
ER: Das Ei ist hart!
SIE: Ich habe es gehört…
ER: Wie lange hat das Ei denn gekocht..?
SIE: Zu viele Eier sind gar nicht gesund!
ER: Ich meine, wie lange dieses Ei gekocht hat…?
SIE: Du willst es doch immer viereinhalb Minuten haben…
ER: Das weiß ich…
SIE: Was fragst Du denn dann?
ER: Weil dieses Ei nicht viereinhalb Minuten gekocht haben *kann*!
SIE: Ich koche es aber jeden Morgen viereinhalb Minuten.
ER: Wieso ist es dann mal zu hart und mal zu weich?
SIE: Ich weiß es nicht … ich bin kein Huhn!
ER: Ach!… Und woher weißt Du, wann das Ei gut ist?
SIE: Ich nehme es nach viereinhalb Minuten heraus, mein Gott!
ER: Nach der Uhr oder wie?
SIE: Nach Gefühl… eine Hausfrau hat das im Gefühl…
ER: Im Gefühl? Was hast Du im Gefühl?
SIE: Ich habe es im Gefühl, wann das Ei weich ist…
ER: Aber es ist hart… vielleicht stimmt da mit Deinem Gefühl was nicht…
SIE: Mit meinem Gefühl stimmt was nicht? Ich stehe den ganzen Tag in der Küche, mache die Wäsche, bring Deine Sachen in Ordnung, mache die Wohnung gemütlich, ärgere mich mit den Kindern rum und Du sagst, mit meinem Gefühl stimmt was nicht?
ER: Jaja…jaja…jaja… wenn ein Ei nach Gefühl kocht, kocht es eben nur *zufällig* genau viereinhalb Minuten.
SIE: Es kann Dir doch ganz egal sein, ob das Ei *zufällig* viereinhalb Minuten kocht… Hauptsache, es *kocht* viereinhalb Minuten!
ER: Ich hätte nur gern ein weiches Ei und nicht ein *zufällig* weiches Ei! Es ist mir egal, wie lange es kocht!
SIE: Aha! Das ist Dir egal… es ist Dir also egal, ob ich viereinhalb Minuten in der Küche schufte!
ER: Nein-nein…
SIE: Aber es ist *nicht* egal… das Ei *muß* nämlich viereinhalb Minuten kochen…
ER: Das habe ich doch gesagt…
SIE: Aber eben hast Du doch gesagt, es ist Dir egal!
ER: Ich hätte nur gern ein weiches Ei…
SIE: Gott, was sind Männer primitiv!
ER: (düster vor sich hin) Ich bringe sie um… morgen bringe ich sie um!

Familie: Kindesunterhalt – Düsseldorfer Tabelle

Gehört zu: Familie

Kindesunterhalt – Düsseldorfer Tabelle

Kindesunterhalt – Düsseldorfer Tabelle – gültig ab 1.7.1999 Nettoeinkommen des Barunterhaltspflichtigen (Anm. 3,4) Alterstufen in Jahren
(§1612a III BGB) Vomhundertsatz Bedarfskontrollbetrag (Anm. 6)

0-5 6-11 12-17 ab 18
1 bis 2400 355 431 510 589 100 1300/1500
2 2400-2700 380 462 546 631 107 1600
3 2700-3100 405 492 582 672 114 1700
4 3100-3500 430 522 618 713 121 1800
5 3500-3900 455 552 653 754 128 1900
6 3900-4300 480 582 689 796 135 2000
7 4300-4700 505 613 725 837 142 2100
8 4700-5100 533 647 765 884 150 2200
9 5100-5800 568 690 816 943 160 2350
10 5800-6500 604 733 867 1002 170 2500
11 6500-7200 639 776 918 1061 180 2650
12 7200-8000 675 819 969 1120 190 2800
über 8000 nach den Umständen des Falles

Notizbuch: Macbeth: Dagger

Gehört zu:  Literatur
Siehe auch: Shakespeare

Macbeth: Is this a dagger

Is this a dagger which I see before me,
The handle toward my hand? Come, let me clutch thee.
I have thee not, and yet I see thee still.
Art thou not, fatal vision, sensible
To feeling as to sight? or art thou but
A dagger of the mind, a false creation,
Proceeding from the heat-oppressed brain?

Musik: Innovationspreis an Fraunhofer-Forscher für MP3-Technik

Gehört zu: Audio
Siehe auch: AudioCodecs

Innovationspreis an Fraunhofer-Forscher für MP3-Technik

(Meldung vom 12.10.1999)

Martin Dietz und Otto Witte sind mit dem diesjährigen Georg-Waeber-Innovationspreis ausgezeichnet worden. Sie haben gemeinsam die technischen Voraussetzungen für Geräte entwickelt, die digital gespeicherte Musik wiedergeben können.

Martin Dietz, Leiter der Abteilung Audio am Erlanger Fraunhofer-Institut für Integrierte Schaltungen IIS-A, entwickelte Software für den ersten »single chip« Decoder, ein Computerbaustein, der mit dem Codierverfahren ISO/MPEG Layer 3 – kurz »mp3« – komprimierte Audiodaten wieder hörbar macht.

Otto Witte, Concept-Ingenieur bei der Freiburger Firma Micronas/Intermetall, entwarf die passende Hardware, den ensprechen-den Chip. Beides steckt beispielsweise in den kleinen, handlichen Abspielgeräten für digitale Musik, die unter den Namen wie »Rio« oder »MPMan« seit dem letzten Jahr in Deutschland auf dem Markt sind, oder in Empfängern für digitalen Rundfunk.

Die Nachfrage nach den zigarettenschachtelgroßen Abspielgeräten wuchs, seit das am Fraunhofer-Institut entwickelte Audiocodierverfahren mp3 und die Verbreitung von Demo-Software die Übertragung von Musikstücken via Internet möglich macht. Die Verbreitung illegaler Raubkopien hat in den letzten Monaten zu heftigen Auseinandersetzungen in der Musikindustrie geführt. Das Verfahren ist aber auch die Grundlage für digitale Rundfunksysteme wie das »WorldSpace« Satellitenradio.

Der Georg-Waeber-Innovationspreis wurde 1995 vom Förderkreis für die Mikroelektronik gestiftet, einem Verbund aus Forschungseinrichtungen, Wirtschaftsunternehmen und der Industrie- und Handelskammer Nürnberg.

[Quelle: aw, Fraunhofer-Institut]

Notiz: Henry Gantt (1861-1919)

Gehört zu: Consulting

Henry Gantt (1861-1919)

Henry Gantt developed the Gantt chart, which is used for scheduling multiple overlapping tasks over a time period. He focused on motivational schemes, emphasizing the greater effectiveness of rewards for good work (rather than penalties for poor work). He developed a pay incentive system with a guaranteed minimum wage and bonus systems for people on fixed wages. Also, Gantt focused on the importance of the qualities of leadership and management skills in building effective industrial organizations.

Notiz: Heinrich Heine: Belsazar

Gehört zu: Literatur

Heinrich Heine: Belsazar

Die Mitternacht zog näher schon;
In stummer Ruh lag Babylon.
Nur oben in des Königs Schloß,
Da flackerts, da lärmt des Königs Troß.
Dort oben in dem Königssaal
Belsatzar hielt sein Königsmahl.
Die Knechte saßen in schimmernden Reihn,
Und leerten die Becher mit funkelndem Wein.
Es klirrten die Becher, es jauchzten die Knecht;
So klang es dem störrigen Könige recht.
Des Königs Wangen leuchten Glut;
Im Wein erwuchs im kecker Mut,
Und blindlings reißt der Mut ihn fort;
Und er lästert die Gottheit mit sündigem Wort.
Und er brüstet sich frech, und lästert wild;
Der Knechtenschar ihm Beifall brüllt.
Der König rief mit stolzem Blick;
Der Diener eilt und kehrt zurück.
Er trug viel gülden Gerät auf dem Haupt;
Das war aus dem Tempel Jehovas geraubt.
Und der König ergriff mit frevler Hand
Einen heiligen Becher, gefüllt bis am Rand.
Und er leert ihn hastig bis auf den Grund,
und rufet laut mit schäumendem Mund:
Jehovah! dir künd ich auf ewig Hohn –
Ich bin der König von Babylon!
Doch kaum das grause Wort verklang,
Dem König wards heimlich im Busen bang.
Das gellende Lachen verstummte zumal;
Es wurde leichenstill im Saal.
Und sieh! und sieh! an weißer Wand
Da kams hervor wie Menschenhand;
Und schrieb, und schrieb an weißer Wand
Buchstaben von Feuer, und schrieb und schwand.
Der König stieren Blicks da saß,
Mit schlotternden Knien und totenblaß.
Die Knechtenschar saß kalt durchgraut,
Und saß gar still, gab keinen Laut.
Die Magier kamen, doch keiner verstand
Zu deuten die Flammenschrift an der Wand.
Belsatzar ward aber in selbiger Nacht
Von seinen Knechten umgebracht.