Astronomie: Der Gegenschein

Gehört zu: Welche Objekte?
Siehe auch: Das Sonnensystem, Namibia, Zodiakallicht, Remote Telescopes, Scheinbare Helligkeit

Stand: 14.07.2023   (galaktische Breite, Flächenhelligkeit)

Was ist der Gegenschein?

Im Sonnensystem haben wir eine interplanetare Staub- und Gaswolke, die als dünne Scheibe in der Planetenebene die Sonne ringförmig umgibt (Wikipedia).

Durch Reflexion und Streuung von Sonnenlicht an Partikeln dieser interplanetaren Staub- und Gaswolke entsteht ein sehr schwacher Lichtschein, der gesamten Himmel entlang der Ekliptik umspannt.

In der Nähe der Sonne wird durch Streuung des Sonnenlichts so das Zodiakallicht erzeugt; direkt gegengüber der Sonne auf der Ekliptik entsteht durch Reflextion der sog. Gegenschein.

Wann und wo kann man den Gegenschein beobachten?

Der Gegenschein ist sehr lichtschwach. Deshalb benötigt man zur Beobachtung einen sehr klaren und dunklen Himmel und man sollte eine Verwechselung mit ähnlich lichtschwachen Himmelsgebilden vermeiden. Also:

  1. Neumond
  2. Dunkle Location z.B. Namibia, Chile,…
  3. Wenig Luftmasse. Kulmination um Mitternacht Ortszeit.
  4. Deutlicher Abstand von der Milchstraße

Mit welcher Optik kann ich den Gegenschein fotografieren?

Der Gegenschein wird beschrieben als ein ovaler Lichtfleck ca. 8-10 Grad groß. Man braucht also eine Optik mit einem recht großem Gesichtsfeld (FoV).
Die Flächenhelligkeit des Gegenscheins wird beschrieben als 175 S10, was umgerechnet bedeutet: 27,78 – 2,5 * log(175) = 22,17 mag/arcsec2.

Diese Flächenhelligkeit addiert sich zu der Flächenhelligkeit des Himmels selbst. Wenn man also einen sehr dunklen Himmel mit z.B. 21,9 mag/arcsec2 hat, ist der Gegenschein dann in etwa genauso hell wie ein richtig dunkler Himmelshintergrund selbst. Das ist ein ganz schwacher Kontrast, der vielleicht ausreicht, um eine Sichtung des Gegenscheins mit bloßem Auge zu ermöglichen.

Am Beobachtungsort “Chile” benutze ich das Teleskop T70. Das bietet das größte Gesichtsfeld bei dem Anbieter iTelescope: Das T70 ist ein Fotoobjektiv Samyang f=135mm mit einer Kamera ASI1600MM Cool FoV 450′ x 340′ = 7,5° x 5,7° auf einer Montierung Rainbow Astro RST-135.

Am Beobachtungsort “Namibia” benutze ich evtl. ein f=50mm an meiner ASI294MC Pro, was ein Gesichtsfeld von 21° x 14° ergeben würde.

Mögliche Beobachtungen des Gegenscheins in 2022

Tabelle 1: Gegenschein in 2022 zu Neumond

Neumond Ort Timezone Sonne
untere Kulmination
Sonne
R.A. J2000
Sonne
Dekl. J2000
Gegenschein
R.A. J2000
Entfernung zur Milchstrasse (Galaktische Breite) Bemerkung
1.2.2022 Chile UTC-3 01:51 20h 57m 48s -17° 11′ 37″ 08h 57m 48s 35°
2.2.2022 Chile UTC-3 01:57 21h 05m 57s -16° 37′ 00″ 09h 05m 57s
3.2.2022 Chile UTC-3 01:57 21h 10m 00s -16° 19′ 18″ 09h 10m 00s
4.2.2022 Chile UTC-3 01:57 21h 14m 02s -16° 01′ 19″ 09h 14m 02s
5.2.2022 Chile UTC-3 01:57 21h 18m 04s -15° 43′ 03″ 09h 18m 04s
6.2.2022 Chile UTC-3 01:58 21h 22m 04s -15° 24′ 30″ 09h 22m 04s
2.2.2022 Siding Spring UTC-11 01:18 21h 03m 29s -16 47′ 41″ 09h 03m 29s
3.2.2022 Siding Spring UTC-11 01:18 21h 07m 32s -16° 30′ 09″ 09h 07m 32s
4.2.2022 Siding Spring UTC-11 01:18 21h 11m 35s -16° 12′ 20″ 09h 11m 35s
2.3.2022 Chile UTC-3 01:54 22h 50m 54s -07° 20′ 06″ 10h 50m 54s 52°
1.4.2022 Chile UTC-3 01:47 00h 40m 57s +04° 24′ 22″ 12h 40m 57s 55°
30.4.2022 Chile UTC-4 00:40 02h 28m 31s +14° 39′ 46″ 14h 28m 31s 38°
30.5.2022 Chile UTC-4 00:41 04h 26m 56s +21° 42′ 51″ 16h 26m 56s 18°
29.6.2022 Namibia UTC+2 00:52 06h 30m 06s +23° 15′ 23″ 18h 30m 06s Mitten drin
28.7.2022 Chile UTC-4 00:48  08h 28m 37m +19° 03′ 38″ 20h 28m 37s 29°
27.8.2022 Chile UTC-4 00:45 10h 22m 05s +10° 11′ 08″ 22h 22m 05s 45°
25.9.2022 Chile UTC-3 01:35 12h 06m 34s -00° 42′ 34″ 00h 06m 34s 60° beim Jupiter
25.10.2022 Chile UTC-3 01:27 13h 57m 05s -11° 57′ 56″ 01h 57m 05s 49°

Skript zur Beobachtung des Gegenscheins

Für eine einen ersten Versuch habe ich folgenden Plan zusammengestellt, der am 1.2.2022 ab 01:45 Uhr ablaufen soll.

Die Belichtungszeit ist mit 300 Sekunden mal auf das erlaubte Maximum eingestellt.

Da das T70 mit einer Mono-Kamera arbeitet, werden Filter angeboten…

Gegenschein-1.txt


;
; Deep Sky image series plan, created by Dietrich Kracht on Tue, 25 Jan 2022 16:40:30 UTC
; Generated by iTelescope.Net Deep Sky Plan Generator
;
#count 1
#interval 300
#binning 1
#filter Luminance
Gegenschein	8.963333333333333	17.19361111111111
#shutdown

 

Astrofotografie: Emissionsnebel

Gehört zu: Welche Objekte
Siehe auch: Galaxien, Sternhaufen, Liste meiner schönsten Astro-Fotos, Scheinbare Helligkeit

Stand: 4.2.2022 (Flächenhelligkeit)

Nebel: Emissionsnebel

Nebel sind ein lohnendes Beobachtungsobjekt in lichtverschmutzen Orten. Als Astro-Anfänger in Hamburg-Eimsbüttel möchte ich mit meiner Ausrüstung Astrofotos von Objekten machen, die trotzdem Eindruck schinden (zumindest bei mir selbst). Als ich mich fragte, welche Objekte ich aus der lichtverschmutzten Großstadt Hamburg heraus mit meinen bescheidenen Mitteln fotografieren könnte, blieb eines als gut möglich übrig: Sterne (also keine Nebel, keine Galaxien).

Als für mich lohnenswerte Beobachtungsobjekte kommen also schöne Sternhaufen und Doppelsterne infrage. Sternhaufen kann ich mit der Digitalkamera (kürzere Brennweiten) gut fotografieren; Doppelsterne werden meist erst im Teleskop mit längerer Brennweite gut getrennt.

Einige “Experten” empfahlen auch den Einsatz von Filtern gegen die Lichtverschmutzung, was sich bei Emissionsnebeln (z.B. Pacman-Nebel s.u.) tatsächlich als hilfreich erwies.

Welche Nebel?

Liste von für meine Ausrüstung interessanten Emissionsnebel

Meine Kriterien: Größer als 10′ und heller als 8,0 mag

Emissionsnebel können sehr groß sein, so ist z.B. der Nordamerikanebel (NGC7000).

Die Helligkeit, die als sog. “Visuelle Helligkeit” angegeben wird, ist immer die Gesamthelligkeit. Bei flächigen Objekten verteilt sich diese Helligkeit auf die Fläche des Objekts. Die Flächenhelligkeit wird in der Astronomie üblicherweise in mag/arcmin² gemessen.

Bei einer Gesamthelligkeit von m (in Magnituden) und einer Fläche von F (in arcmin2) ergibt sich als Flächenhelligkeit:

\( B_{mag} = m  + 2,5 \log{F} \\ \)

Einzelheiten dazu: Scheinbare Helligkeit, Flächenhelligkeit

Siehe auch:  https://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%A4chenhelligkeit und https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_diffuser_Nebel

Tabelle 1: Meine Emissionsnebel

Typ Katalog Name Ausdehnung
Fläche
Visuelle Helligkeit Flächen- Helligkeit [mag/arcmin2] Sternbild Bemerkungen Status
Gas-Nebel M8 Lagunen-Nebel 60′ x 40′ 6,0 mag 14,48 Sgr Namibia. Lagunen-Nebel Foto
Gas-Nebel M17 Omega-Nebel 40′ x 30′ 6,0 mag 13,73 Sgr NGC 6618, Omega-Nebel, Emissionsnebel – sehr hell – Sternbild Schütze
Gas-Nebel M20 Trifid-Nebel 20′ x 20′ 6,3 mag 12,83 Sgr Namibia. NGC 6514, Emissions- und Reflexionsnebel im Sternbild Schütze. Foto
Planetarischer Nebel M27 Hantel-Nebel 8,0′ x 5,7′ 7,5 mag Vul
Emissions-Nebel M42 Orion-Nebel 85′ x 60′ 4,0 mag Ori Orionnebel, der Klassiker. Emission & Reflexion
Planetarischer Nebel M57 Ringnebel Leier 1,4′ x 1′ 8,8 mag Lyr Ringnebel in der Leier, klassischer planetarischer Nebel, aber sehr klein
Gas-Nebel NGC 281 Pacman-Nebel 35′ x 30′ 7,4 mag Cas Emissionsnebel Foto
Gas-Nebel NGC 2237 Rosetten-Nebel 80′ x 60′ 6,0 mag Mon Diffuser Emissionsnebel mit eingebettetem offenen Sternhaufen
Gas-Nebel NGC 3372 Eta-Carinae 120′ x 120′ 3.0 mag Car Namibia.
Gas-Nebel NGC 6334 Katzenpfoten 35′ x 20′ 8.7 mag Sco Namibia. Emissionsnebel Foto
Supernova-Rest NGC 6992 ff. Cirrus 180′ 7,0 mag Cyg Cirrus-Nebel, Schleier-Nebel
Gas-Nebel NGC 7000 Nordamerika 120′ x 100′ 3,4 mag Cyg Nordamerika-Nebel – Klassiker – groß Foto
Planetarischer Nebel NGC 7293 Helix-Nebel 16′ x 28′ 7,6 mag Aqr Dekl=-21°, Beobachtung: Okt/Nov Foto
Gas-Nebel IC 1318 Schmetterlings-Nebel 50′ x 30′ Cyg Emissionsnebel und H-II-Gebiet
Gas-Nebel IC 2944 Running Chicken 40′ x 20′ 4,5 mag Cen Namibia. Der Nebel resultiert aus einer H-II-Region der Milchstraße Foto
Gas-Nebel NGC7380 Wizzard-Nebel 20′ 7,2 mag Cep Hamburg, auch genannt: Harry Potters Goldener Schnatz Foto
Gas-Nebel IC 1805 & IC1848 Heart and Soul 60′ & 40′ 6,5 mag Cas Hamburg, Klassiker, sehr großer Doppelnebel Foto
Gas-Nebel NGC1499 California Nebula 160′ x 40′ 5,0 mag Per Hamburg, sehr großer HII Nebel Foto

Astrofotografie für Einsteiger: Welche Objekte kann ich fotografieren?

Gehört zu: Astronomie
siehe auch: Sternhaufen, Galaxien, Sternbilder, Nebel, Helligkeit, Flächenhelligkeit, Kugelsternhaufen, Asterismen, Zodiakallicht

Stand: 1.2.2022

Fragestellung: Welche Objekte?

Als Anfänger in der Astrofotografie suche ich nach ersten Beobachtungsobjekten, die ich mit meiner einfachen Ausrüstung erfolgreich fotografieren kann, um beeindruckende “Pretty Pictures” zu erhalten auf die ich stolz sein kann.

  • Welche Himmelsobjekte kann ich mit meiner Gerätschaft sinnvoll und erfolgreich fotografieren?
  • Was ist möglich? Was bringt mir persönlich ein Erfolgserlebnis?
  • Von welchem Ort aus kann ich das beobachten?
  • Zu welcher Zeit kann ich das beobachten?

Gute Anregungen bekommt man, wenn man einfach einmal anschaut, was andere  fotografiert haben z.B. bei Astrobin: welche schönen Beobachtungsbjekte haben andere mit f=135mm fotografiert?

Links

Typische Beobachtungsobjekte

Tabelle 1: Erste Beobachtungsobjekte für meine Überlegungen etwa folgende:

Objekt Größe Helligkeit Typ Bemerkungen
LMC  11° x 9° Galaxie  Südliche Hemisphäre
Polarlicht  90° Atmoshäre  Weitwinkel f=24mm, und Video
Milchstrasse  180° Galaxie  Mosaik mit f=24mm
Meteor  10°-15° Atmoshäre  schnell bewegt
Sternbilder Sternbild  Einzelne Serne
M31  189′ x 62′  13,5m Fläche Galaxie  Andromeda Galaxis
Plejaden  110′  2,86-5,65m Offener Sternhaufen  Einzelne Sterne – Offener Haufen
Sonne  30′  sehr hell Planetary  Solarfilter erforderlich
Mond  30′  hell Planetary

Arten von Beobachtungsobjekten

Um die Beobachtungmöglichkeiten mit meinen Instrumenten und an meinem Standort (Lichtverschmutzung, Hamburg Innenstadt) zu beurteilen und ggf. zu planen (Beobachtungsplanung) ist es sinnvoll eine Gruppierung nach für die Beobachtung relevanten Eigenschaften vorzu nehmen:

Grundlagen: Größe, Helligkeit und Bewegung

Je nach dem, über was für Gerät man verfügt und wie die Sichtbedingungen sind, sind ganz verschiedene Beobachtungsobjekte möglich bzw. nicht möglich.

Drei Punkte sind von primärer Bedeutung:

  • Größe des Objekts – z.B. der Andromedanebel ist 189 x 62 Bogenminuten groß. Wenn man ihn komplett fotografieren will, braucht man kurze Brennweiten (s.u.). Planeten sind sehr klein und benötigen längere Brennweiten
  • Helligkeit des Objekts – Sonne und Mond sind immer hell genug, Fixsterne sind punktförmig und auch hell (aber: Grenzgröße), flächenhafte Objekte erfordern besondere Überlegungen
  • Bewegung des Objekts:  Meteore, Strichspuraufnahmen vs. Aufnahmen mit Nachführung

Größe (Fläche) eines Objekts – Gesichtsfeld

Ich möchte das betreffende Objekt komplett auf mein Foto bekommen und es soll sich natürlich schön “fett” in der Mitte zeigen. Also muss mein Gesichtsfeld (FoV Field of View) zum Objekt passen.

Die Größe des Gesichtsfelds ergibt sich aus der Sensorgröße der Kamera (APS-C: 23,5 x 15,6 mm) und der Brennweite meiner Optik.

Tabelle 2: Größe des Gesichtsfeldes (FoV)

Sensorgröße mm
(APS-C)
Brennweite mm Gesichtsfeld Mögliche Objekte
23,5 x  15,6 700  115′ x 76′  Sonne, Mond
600  2,2° x 1,5°
400  3,4° x 2,2°  M31 Andromeda
300  4,5° x 3,0°  M31 Andromeda, Asterismen
 135  9,9° x 6,6°  Sternbild Lyra, Große Magellansche Wolke
 50  40° x 27°  Sternbilder
24  52° x 36°  Milchstraße, Polarlicht
16 72° x 52°  Meteorstöme

Helligkeit eines Objekts

Punktförmige Lichtquelle

Die Helligkeit eines astronomischen Objekts so wie es bei uns zu beobachten ist (“scheinbare Helligkeit“), ist physikalisch eigentlich nichts anderes als der ankommende Lichtstrom auf der Fläche der Aufnahme-Optik (gemessen in lux).

Die scheinbare Helligkeit eines punktförmigen Objekts (Stern) misst der Astronom in “Magnituden”, abgekürzt “m” oder auch “mag”. Diese astronomische Skala ist  logarithmisch skaliert und definiert historisch die hellen Sterne mit 1. Größenklasse (1 mag) und die gerade noch sichtbaren Sterne mit 6. Größenklasse (6 mag), wobei der Helligkeitsunterschied ein Faktor 100 sein soll.

  • Ein Stern der Größenklasse 1 möge einen Lichtstrom von Φ1m bei uns abliefern, ein Stern der Größenklasse 6 einen Lichtstrom von Φ6m.
  • Dann ist die Skalierung festgelegt durch:   Φ1m6m = 100
  • Als logarithmische Skala ergibt sich daraus:  m1 – m2 = -5 * lg(  Φ12 ) / lg (100) = -2,5 * lg(  Φ12 )

Praktisches Beispiel: Gewinn an Größenklassen mit einem 70mm Refraktor gegenüber dem bloßen Auge:

  • Die Lichtströme sind proportional der Größe der lichtsammelnden Fläche; also Φ12 = 70*70/5*5 (Annahme: Augenpupille 5mm, Austrittspupille des Refraktors <= 5mm).
  • Das ergibt einen Gewinn an Größenklassen von:  2,5 * lg(702/52) = 2,5 * lg 196 = 5,73
  • Wenn ich mit bloßem Auge eine Grenzgröße von 5 mag hätte, würde ein 70mm-Teleskop eine Grenzgröße von 10,73 mag haben.

Physikalische Maßeinheit für den Lichtstrom: lux

Umrechnung:  mag = -2.5*lg(Φ) – 14.2064            where Φ is in lux.

Tabelle 3: Beispiel zur Umrechnung Lux in Magnituden

Φ [lux] mag
2,077*10-6 0,00m
8,268*10-7 1,00m
8,268*10-9 6,00m

Flächige Lichtquelle

Bei einem flächigen Objekt hat man eine “Gesamthelligkeit” und eine “Leuchtdichte” Lv (auch Flächenhelligkeit, engl. Luminance)

Physikalische Maßeinheit:  cd / m2

Astronomische Maßeinheit:  mag/arcsec2 bzw. mag/arcmin2

Oder auch: Die Einheit S10 beschreibt die Helligkeit als Anzahl von Sternen der Helligkeit 10 mag innerhalb eines Quadratgrads.

Beispiel: Schwächste Helligkeit des Nachthimmels unter optimalen Bedingungen: 21,6 mag/arcsec² = 2,5 · 10−4 cd/m² = 370 S10  (Wikipedia)

Helligkeit: http://astrofotografie.hohmann-edv.de/grundlagen/flaechenhelligkeit.php

Die Firma Unihedron vertreibt ein Gerät, mit dem man die Himmelshelligeit messen kann (SQM = Sky Quality Meter)  Laut Beipackzettel von Unihedron ist [cd/m²] = 10.8 * 104 * 10(-0,4 * [mag / arcsec2])

http://unihedron.com/projects/sqm-l/Instruction_sheet.pdf

Tabelle 4: Beispiel zu Umrechnung SQM in Lv

SQM [mag/ arcsec2] Lv [cd/m²]
22 0,172 * 10-3
21 0,432 * 10-3
20 1,084 * 10-3
19 2,723 * 10-3
18 6,840 * 10-3

Beobachtungsobjekt: Sterne

Ohne NachführungStrichspuren.

Mit Nachführung:

Beobachtungsobjekt: Sternbilder

Ich finde es auch beeindruckend, mal ein ganzes Sternbild zu fotografieren; z.B. den Großen Wagen, die Leier, den Orion oder auch etwas nicht so bekanntes wie z.B. den Kepheus oder etwas schwieriges wie z.B. den Schützen – oder im Süden das berühmte Kreuz des Südens.

Man nennt das “Wide Field” Astrofotografie…

Beobachtungsobekt: Asterismen (Sternmuster)

Von besonderem Reiz finde ich es auch, sog. Asterismen zu fotografieren, das sind kleinere Sternmuster, bei denen die Herausforderung schon ist, sie überhaupt zu finden. Man braucht dann schon ein Teleobjektiv, weil so ein Objekt relativ klein ist, aber es sind punktförmige Sterne (keine flächigen Nebel oder so), die ich also aus der lichtverschmutzten Stadt trotzdem gut fotografieren kann.

Beispiele:

  • Little Cassiopeia
  • Little Orion
  • Kemble’s Kaskade

Beobachtungsobjekt: Sternhaufen

Sternhaufen kann ich noch ganz gut aus der lichtverschmutzten Stadt fotografieren, weil sie nur eine Ansammlung von punktförmigen Sternen sind.

Hierzu habe ich einen eigenen Artikel “Sternhaufen” geschrieben.

Beobachtungsobjekt: Galaxien

Es gibt relativ große Objekte, so ist z.B. der Andromedanebel (M31)  scheinbare Größe 189×62 Bogenminuten, Gesamthelligkeit 3,4m, Flächenhelligkeit 13,5m

Sonderfall: Unsere Milchstraße

Sonderfall: Die Große Magellansche Wolke (LMC)

Hierzu habe ich einen eigenen Artikel “Galaxien” geschrieben.

Beobachtungsobjekt: Emissionsnebel, Reflexionsnebel, Planetarische Nebel etc.

Emissionsnebel kan man meist auch gut bei Lichtverschmutzung fotografieren, wenn Narrowband-Filter helfen.

Beobachtungsobjekte in unserem Sonnensystem

Die klassischen Beobachtungsobjekte in unserem Sonnnensystem sind die Planeten. Dazu kommen Kleinplaneten, Kometen, Meteorströme, das Zodiakallicht und natürlich der Mond und die Sonne.

Beobachtungsobjekt: Meteorströme

z.B. die Perseiden

Da man nicht weiss, wann und wo am Himmel der nächste Meteor (Sternschnuppe)  erscheinen wird, wird man wohl zu einem Weitwinkelobjektiv greifen und auch etwas länger belichten (z.B. 30 s).

Ein Meteor ist meist recht hell, aber er bewegt sich schnell. Daher erscheint ein Meteor auf einem Foto meist dunkler als die Sterne, weil letztere ja still stehen und ihr Licht für die Dauer der Belichtung z.B. 30sec auf einen Punkt gesammelt wird, während der Meteor in z.B. 1 Sekunde durch das ganze Bild rauscht und damit auf einem Punkt nur wenig Licht hinterlässt.

Beobachtungsobjekt: Planeten & Kleinplaneten

Ein Ziel bei Aufnahmen von Planeten oder Kleinplaneten kann sein, sie einfach nur fotografisch nachzuweisen z.B. auf mehreren Aufnahmen des gleichen Gebiets, wo sie sich dann durch ihre Bewegung verraten. Dafür sind mittelgroße Gesichtsfeder mit entsprechender Vergrößerung angebracht.

Ein anderes Ziel kann sein, einen Planeten als Scheibchen mit detaillierterer Struktur zu zeigen z.B. Jupiter mit seinen Wolkenbändern. Dafür wären starke Vergrößerungen mit entsprechend kleinem Gesichtsfeld erforderlich. Auch gibt es dafür spezielle Aufnahmetechniken…..

Beobachtungsobjekt: Die Sonne & Sonnenfinsternisse & Transits & Halo

Die Sonne muss durch starke Filter stark abgeschwächt werden…

Eine Halo-Erscheinung kann ich mit einem Weitwinkel-Objektiv fotografieren

Beobachtungsobjekt: Der Mond & Mondfinsternisse

Zur Dokumentation einer Mondfinsterniss reicht mein 70/700mm Lidlscope

Um Details auf der Mondoberfläche fotografieren zu können, müsste ich wohl zu längere Brennweiten greifen…

Beobachtungsobjekt: Zodiakallicht

Siehe:   Zodiakallicht

Beobachtungsobjekt: Kometen

Schöne große Kometen gab es leider in meiner aktiven Astrozeit nicht. Etwas war schon möglich; siehe: Komenten

Beobachtungsobjekte die zu unserer Erde gehören sind

Beobachtungsobjekt: Nordlicht

Meine ersten Beobachtungen des Nordlichts konne ich 2014 vom Flugzeug aus machen.

Beobachtungsobjekt: Leuchtende Nachtwolken

Im Sommer kann man in Hamburg mit etwas Glück bzw. Beharrlichkeit auch Leuchtende Nachtwolken “NLC” sehen…

Beobachtungsobjekt: Erdsatelliten

Künstliche Erdsatelliten, Iridium-Flash, geostationäre Erdsatelliten, ISS,…

Beobachtungsobjekte: Sonstige

Wetterballons, Erdschattenbogen,…