Familie: Entnazifizierung in Bremen

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Familie: Entnazifizierung

Am 21.11.2017 konnte ich die Entnazifizierungsakte meines Vaters im Bremer Staatsarchiv einsehen.

In der Akte drehte es sich vorrangig um drei Dokumente:

  • Der “Fragebogen” meines Vaters vom 19.10.1945
  • Der “Meldebogen” meines Vaters vom 20.6.1947 mit dem Aktenzeichen 25919/48
  • Das Amtsgericht Bremen zur Strafsache “Meldebogenfälschung” vom 1.6.1949

Interessant war, dass neben der Akte meines Vaters auch noch ca. 10 andere Akten über Personen mit dem Nachnamen “Kracht” in dem Aktenstapel waren. Nach einer ersten flüchtigen Durchsicht waren keine Verwandte dabei – mit Ausnahme meiner Mutter Gisela. Von ihr war eingetragen: BdM 1933-1939, 1939 Lehrling in der Stadtverwaltung Kolberg, NSDAP 1938-1945,…
Als Wohnorte sind eingetragen:

  • 10.11.1945 – 1.7.1946    Rembertistr. 5
  • 1.7.1946 – 8.7.1947       Kreuzstr. 15
  • 8.7.1947 – ….                 Parkallee 25

Zum Fragebogen

Der “Fragebogen” der Militärregierung ist ein größeres mehrfach gefaltetes Dokument, was anscheinend alle Deutschen 1945 ausfüllen mussten. Dort musste man sehr Vieles über seinen Lebenslauf angeben; u.a:

  • Mitgliedschaften
    • NSDAP: nein
    • DAF: JA
    • NSV: JA
    • Reichspressekammer: JA
    • Rotes Kreuz: ab 30.4.1940
  • Schulausbildung (Datum und Name der Schule)
  • Studium (Uni München, Uni Berlin, Uni Danzig jeweils mit Datum)
  • Berufstätigkeit (Heimatanzeiger, Neue Elbinger Zeitung, freiberufliche Honorare)

Zum Meldebogen

Mein Vater kam ja nach dem Kriege nach Bremen und wollte bei Radio Bremen eine Arbeitsstelle bekommen.

Offensichtlich wurden alle Angestellten von Radio Bremen anhand ihrer Meldebögen systematisch überprüft.

Es erfolgte wohl ein Abgleich der auf dem Meldebogen angegebenen Mitgliedschaften  durch das “Berlin Document Center”.  Daraufhin hat Radio Bremen vier Personen wegen falscher Angaben entlassen (vier Personen werden in der Akte genannt), wozu auch mein Vater gehörte.

Am 20.1.1948 gab es eine Verhandlung dazu im “Haus des Reichs”, wo seine Mitgliedschaft in der NSDAP seit dem 1.11.1932 unter der Nummer 1392169 festgestellt wurde.

Das hatte dann auch noch ein Nachspiel bei der Entnazifizierung durch die “Spruchkammer”  beim Senator für politische Befreiung. Die Spruchkammer erließ am 17.7.1948 einen Sühnebescheid über DM 350,-  (also nicht mehr Reichsmark).

Zu diesem Sühnebescheid gibt es dann noch Eingaben meines Vaters zur Herabsetzung, Stundung bzw.Teilzahlung.

 

Reisen: Navigation: Outdoor Falk

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Siehe auch: GPS, Google Fotos
Benutzt: Fotos von Google Drive

Stand: 9.9.2021

Digitale GPS-Navigation für das Fahrrad

Fahrradfahrer gehen auch mit der Zeit. Ein Navi fürs Fahrrad muss schon her.

So ein Outdoor-Navi kann ja ohne Windows-Computer benutzt werden.

Wenn man Fahrradtouren aus dem Internet herunterladen und in dem Outdoor-Navi verwenden will, muss man aber das Navi irgendwie mit dem Computer verbinden.

Verwendung des Modells IBEX

Link: http://www.falk-outdoor.com/uploads/media/Handbuch_ibex_lux.pdf

Auf dem Windows-Computer muss zunächst der Falk Navi-Manager installiert werden:

Es gibt zwei Versionen des Navi-Managers:
  • Falk Navi-Manager 2.26 – für alle aktuellen Geräte (Falk V400, V600, Falk S-Serie, Falk R-Serie, Falk NEO / FLEX /PUR, Falk IBEX / LUX )
  • Falk Navi-Manager Classic – für ältere Geräte
    • Diese Version benötigt zusätzlich
    • Microsoft ActiveSync (vor Windows Vista)
    • Microsoft Mobile Device Center (für Windows Vista und Windows 7)
Klicke nach dem Download doppelt auf die Datei setup.exe
und folge anschließend den Anweisungen des Installationsassistenten.
Verbinde nun Dein Navigationsgerät über das USB-Kabel mit Deinem PC und starte den Falk Navi-Manager.

Die verschiedenen Falk-Modelle

Hier zeige ich zunächst aus gegebenem Anlass die Navi-Modelle von Falk.

Hinweis: Da United Navigation mittlerweile insolvent ist und nicht bekannt ist, wie es mit Falk Outdoor-Geräten weitergehen wird, sollte ein möglicher Kauf gut überlegt werden …!

2015 hat Falk die neue Falk Tiger Geräte-Plattform für Outdoor-Navigationssysteme angekündigt. Die neue Tiger Gerneration soll

  • über eine in das Gehäuse integrierte Fahrradhalterung,
  • ein kapazitives Display
  • und über Bluetooth Low-Energy verfügen
  • sowie auf Android basieren.

Bei den ersten beiden 2016er Modellen – Tiger Geo und Tiger Pro – verzichtet Falk allerdings auf Bluetooth und Android. Als Betriebssystem kommt wie gehabt Windows CE zum Einsatz. Die integrierte Fahrradhalterung und das kapazitive Display sind aber bei den neuen Modellen umgesetzt.

Nichtsdestotrotz sind wir auf die neuen Tiger gespannt, da sie den betagten Falk LUX ablösen und eine interessante Ergänzung zu dem noch erhältlichen Falk IBEX sind!

Abbildung 1: Falk Lux 32 (Google Drive: FalkNavi-01.jpg)

Falk Lux 32

Abbildung 2: Falk IBEX 32 (Google Drive: FalkNavi-02.jpg)


Falk Navi IBEX

Abbildung 3: Falk Tiger (Google Drive: FalkNavi-03.jpg)

Falk Navi Tiger

Familie: Meine Kolberg Sammlung

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Meine Kolberg-Sammlung

Ich habe zum Thema “Kolberg” eine Reihe von Dingen zusammengetragen:

Es gibt auch einen “Verein” der ehemaligen Kolberger in Hamburg. Eines der Treffen im Hotel Raphael (Adenaueralle 41)  hatte ich ca. 2016 mal besucht – ich war nicht so von denen angetan….(der Verein reist so gerne und oft nach Kolberg – während dessen ich meine kurze Reise nach Kolberg eigentlich nicht als positiv empfand – Ich glaube, da will ich nie wieder hin…)

Organisiert wird das von einem Herrn Bohnhoff.

Jetzt in 2018 rief mich ein herr Detlev Arndt aus Strahlendorf bei Schwerin  an (0152 55303977) und informierte mich über eine Reise nach Kolberg, welche die Gruppe für den 15.9.2018 für eine Woche plante (Verweis auf das Mitteilungsblatt “Kolberger Strand-Distel”).

Familie: GPS-Punkte im Stadtplan von Kolberg

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GPS-Punkte im Stadtplan von Kolberg

Zur Orientierung  für das Kolberg der Vorkriegszeit hier eine kleine Liste von GPS-Koordinaten.
Die Ansicht Satellit in Google Maps gibt den besten Eindruck:

— Dkracht 11:24, 15 October 2011 (CEST)

 

Familie: Sprüche aus meiner Kindheit

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Stand: 26.8.2023

Sprüche aus meiner Kindheit

Schreibste ihm, schreibste ihr, schreibste auf M.K.-Papier   –  M.K. = Max Krause    http://www.mylifewiki.org/de/artikel_175.html

Der Fleck ist weg und das Loch ist wie neu  (Oma zu Fleckentfernungsmitteln)

Zucker sparen grundverkehrt, Zucker nährt  (Oma zu Werbesprüchen mit unterschiedlichen Aussagen)       http://www.magazin-schule.de/magazin/sieben-irrtuemer-ueber-zucker/

“Keiner soll hungern ohne nicht auch ein bisschen zu frieren” so variierte meine Oma das Motto des WHW (Winterhilfswerk der Nazis) https://de.wikipedia.org/wiki/Fl%C3%BCsterwitz

“Zehn Minuten vor der Zeit ist des Soldaten Pünktlichkeit” (meine Oma)

Jetzt werd’ ich aber fuchsteufelswild  (meine Mutter)

Jetzt aber ab trimo!   (meine Mutter)

Du Lorbass! (Damit meinte meine Mutter meistens mich)

Ach du grüne Neune!   (meine Mutter)

Licht aus, Messer raus, drei Mann raustreten zum Blut rühren!  (meine Mutter)

“Durch Kriegseinwirkung zerstört” schieb meine Mutter in die Inventarlisten der Kolberger Stadtverwaltung, wenn etwas nicht mehr da war

Lieber Willhelm steig’ hernieder und regiere Du uns wieder. Lass’ in diesen schweren Zeiten lieber Schwede-Coburg reiten. (Laut Oma ein Schild am Reiterdenkmal in Stettin)

Freiwillig ist, wenn alle mitmachen  (Oma zitiert den Betriebsobmann von Siloah anlässlich einer Veranstaltung zum 1. Mai)

Von welchem Spiel sprecht ihr?  (Opa nach einem Skatspiel, wenn wir uns beim Mischen noch über das vorige Spiel unterhielten)

Piken haben die Kosaken (Opa wenn er beim Skatspiel Pik ansagen wollte)

“Cornus das Korn, Hasus der Hase” – Nach den Erzählungen meiner Mutter der Spruch ihres Lateinlehrers, als ein Schüler “Cornus” nicht als “das Horn” übersetzte, sonden fälschlich als “das Korn”

“tenebrae appropinquabat” eine lateinische Wendung, die meine Mutter manchmal brachte

“Voulez vous spazieren gehn, dans la grünen Wald?”  (meine Oma, wenn’s französisch sein sollte)

“Nous avons, vous avez, nu isser weg!” (meine Oma, französisch)

“Heil dir im Siegerkranz, Pellkartoffeln mit Heringsschwanz” sagte meine Oma wenn es um alte Zeiten ging

“Eingehüllt in feuchte Tücher studiert er die Gesetzesbücher. Und plötzlich schliesst er messerscharf dass nicht sein kann, was nicht sein darf” (ein Ringelnatz-Zitat meiner Oma)

“Du musst auch nicht jedes Wort auf die Goldwaage legen” (Papa)

“Der Papa hat sich auf’s Ohr gelegt” sagte meine Mutter, wenn Papa den Mittagsschlaf zelebrierte

“Das macht Käpt’n Brand alles mit der linken Hand” (Mutti, wenn es turbulent wurde)

“Wie ein geölter Blitz” – sagte meine Mutter, wenn es ganz schnell war

“Der Quatsch wird immer quätscher bis er quietscht” sagte meine Mutter wenn es zu quatschig wurde

“…und dann stehst’e da wie Pique 7 auf Bahnsteig 8….”   (meine Mutter)

“Glibberlottchen” sagten wir zum Wackelpudding

“Kaffeebohne auf den Tisch genagelt, Eimer Wasser ‘drüber gegossen” sagte meine Oma, wenn der Kaffee etwas dünn war

“Quod licet Iovi non licet bovi” hat mir meine Mutter beigebracht

“Der ist vom Stamme Nimm” sagte meine Mutter, wenn einer ein etwas einnehmendes Wesen hatte

Das ist “der letzte Rest vom Schützenfest” sagte meine Mutter manchmal

Spinne am Morgen bringt Kummer und Sorgen, Spinne am Mittag bringt Ärger am Dritttag, Spinne am Abend erquickend und labend….

“Der Rest ist für die Gottlosen” sagte man in den 50ern, wenn etwas übrig blieb, was keiner haben wollte

“Das hört sich an wie eine Hammelherde…” sagte mein Vater, wenn wir etwas lauter die Treppe hoch gingen…

“…die lassen den lieben Gott ‘nen guten Mann sein” sagte meine Mutter, wenn jemand sehr entspannt mit seinen Aktionen war

“Jetzt ist alles wieder schnieke” hiess es, wenn alles aufgeräumt, sauber und wieder schön war.

“Schwarz wie die Nacht” waren Körperteile, die nicht den Sauberkeitsansprüchen meiner Mutter genügten

“Komm mit, du frierst” sagte meine Mutter, wenn man etwas hätte “mitnehmen” können…

“Weg mit Schaden, Profit kommt von selbst…” sagte meine Mutter, wenn mal etwas schief gegangen war

“An sonsten Herr Lutter ist alles in Butter…” war noch so ein Spruch an den ich mich erinnere

“Der freut sich wie ein Schneekönig” sagt man ohne jemals einen Schneekönig gekannt zu haben…

“…und fertig ist die Laube” sagte meine Mutter wenn etwas schnell und einfach zu bewerkstelligen war.

“Der ist bei so einem amerikanischen General” Meine Mutter auf die Frage, wo mein Vater zur Zeit ist (er war auf einer Pressekonferenz der Firma General Food).

“Alles auf  Vordermann” sagten wir, wenn alles in der richtigen Ordnung war

“Wir machen uns landfein” sagte meine Mutter, wenn wir – in Analogie zu Seeleuten, die Landgang hatten – uns ein ordentliches Äußeres geben mussten, weil es in die große weite Welt ging…

Verschiedenes aus der “Nachkriegszeit”

“Das ist mir ein innerer Reichsparteitag” sagte man manchmal, wenn etwas ganz Tolles passiert war

Als “Reichsbedenkenträger” wurden Leute bezeichnet, die bei allem das evtl. Problematische sahen (ich erinnere mich an einen Herrn bei Bosch in Stuttgart, der diesen Nebentitel hatte).

“This is Radio Luxembourg your station of the stars on 208 meters medium wave and 49.26 meters shortwave” da hörten wir 1960 die Hitparade

“Quatsch” wurde auch als “Quackelkram” oder “Quackulatur” bezeichnet.

“Das ist jetzt aber ein Parteiauftrag” sagte Tina wenn es ganz ganz wichtig war…  (aus der DDR)

Familie: Was ist “freiwillig”?

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Siehe auch: Kolberg

Was ist freiwillig bei einer Maidemonstration in Kolberg?

Aus den Erzählungen meier Großmutter Margarete Vierkant, geb. Kressin:

Zum 1.5.1933 wurde im Betrieb (Sanatorium Siloah in Kolberg/Ostsee), in dem meine Großmutter arbeitete, ein Betriebsobmann gewählt.
Man wählte einen der wenigen männlichen Mitarbeiter, den Heizer.
Dieser Betriebsobmann sollte organisieren, dass die Belegschaft an der Mai-Demonstration teilnimmt und sich danach auf dem Rathausplatz gemeinsam die Rede des “Führers” anhört.

Der Betriebsobmann ging nun gewissenhaft durch die einzelnen Abteilungen des Betriebes und verkündete diesen Plan.
Im Zimmer, in dem meine Großmutter arbeitete, meldete sich eine der Mitarbeiterinnen zu Wort und meinte, die Teilnahme sei doch “freiwillig”, wie sie gehört hätte.
Daraufhin erhielt sie vom Betriebsobmann die Antwort: “Freiwillig ist, wenn alle mitmachen”.

Bildquelle:     http://fotopolska.eu/Kolobrzeg/b43392,Sanatorium_dzieciece_.html

Diese Begebenheit fällt mir automatisch ein, wenn ich das Wort “freiwillig” höre.

Familie: Kirsten und der Jumbo

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Familie Kirsten und der Jumbo

Meine Schwester Gunde erinnert sich an folgende Erzählung:

Marianne hatte sich im Kriege in einen schmucken blonden SS-Offizier namens Peter verliebt. Peter ist der Vater ihres Sohns Isung.

Der überzeugte Nazi Peter wurde nach dem Kriege in Bremen von den Amerikanern festgenommen und im Keller des Hermann-Böse-Gymnasiums längere Zeit inhaftiert.

Aus dem Kellerfenster hatte er einen Blick auf das sog. Kolonialdenkmal (ein Elefant aus Backstein, den die Schüler später “Jumbo” nannten). Als er später frei kam, sagte er, er wolle in seinem Leben nie wieder Elefanten sehen.

Familie: Die beste Feundin meiner Mutter: Marianne Kirsten

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Die beste Freundin meiner Mutter

Marianne Kirsten stammt aus Wehlen.

Sie kam in den 1930er Jahren nach Kolberg, weil dort ein Verwandter (Onkel?) eine Zahnarztpraxis hatte, in der sie eine Lehre als Zaharzthelferin und Laborantin machen wollte.

Meine Familie lebte seiner Zeit in Kolberg und meine Mutter, Gisela Kracht geb. Vierkant, und Marianne lernten sich bei den sog. “Jungmädels” (Altersgruppe: 10-14 Jahre) kennen und wurden sehr gute Freunde.

Marianne hat nach dem Kriege ein Leben geführt, dass sie von Kolberg, Wehlen, Bremen und Graz schließlich nach Südafrika und letztlich wieder nach Schweden geführt hat.