Astronomie: Montierungen

Gehört zu: Astronomie
Siehe auch: Liste meiner Astro-Geräte

Stand: 11.12.2022

Astronomische Montierungen

Ein astronomisches Teleskop gehört auf eine gute astronomische Montierung auf einem guten Stativ. So ein Stativ muss in erster Linie sehr stabil sein, damit das Teleskop nicht wackelt.

Fotostative sind nur für ganz einfache (sprich: leichte) Teleskope geeignet.

Oben auf das (hoffentlich feste) Stativ kommt ein Stativkopf, der in zwei Achsen beweglich ist.

  • Bei einer azimutalen Montierung sind die Achsen in Höhe und Azimut (Alt/Az) beweglich.
  • Bei einer parallaktischen Montierung wird eine Achse paralell zur Erdachse ausgerichtet (Polar Alignment). Damit ist für die Nachführung nur noch eine Bewegung in dieser einen Achse erforderlich.

Ein weiterer Unterschied bei Montierungen ist die Frage, ob die Achsen mit der Hand bewegt werden müssen oder über Motoren….

Bei motorischen Montierungen ist heutzugage fast immer eine Goto-Funktion dabei.

Ich habe verschiedene Artikel über astronomische Montierungen geschrieben:

Astronomie: Goto Alignment

Gehört zu:  Auffinden von Beobachtungsobjekten
Siehe auch: Plate Solving, EQASCOM

Stand: 28.03.2022

Goto Alignment

Eine bequeme Technik zum Auffinden von Beobachtungsobjekten ist das Goto.

Dazu benötigt man eine motorische Montierung – dann könnte die Montierung auf das Objekt an der berechneten Position schnurren.

Voraussetzung ist aber, dass zuvor die Montierung ein genaue Einstellung auf den Sternenhimmel hat und weiss von wo sie startet.

Ausserdem benötigt man ein Gerät, mit dem man sagen kann, auf welches Objekt man zielen möchte, z.B. eine Handbox, die intern über umfangreiche Sternkataloge verfügt oder ein Planetariumsprogramm, das eine Verbindung zur Montierung hat…

Stellar Alignment / Goto Alignment

Um eine genaue Einstellung einer äquatorialen Montierung zu erreichen ist erforderlich:

  1. Ausrichtung parallel zur Rotationsachse der Erde: Polar Alignment (“Einnorden/Einsüden”)
  2. Das Stellar Alignment oder Goto-Alignment), also die Ausrichtung an Referenzsternen.

Erst dann ist die volle Funktionalität einer Montierung  gegeben; d.h. Nachführung, Goto-Funktion etc.

Genauer gesagt muss so eine Ausrichtung nicht notwendig an “Referenzsternen” erfolgen, es reicht wenn man die Ausrichtung auf eine “Referenzposition” vornimmt. Eine solche “Referenzposition” erhält man beispielsweise durch Plate Solving.

Prinzip des Goto Alignments

Damit die Goto-Funktion richtig läuft, muss das Teil wissen, wie genau die durch das Gerät angenommene Position (Rektaszension und Deklination) von der tatsächlichen Position abweicht.

Die “tatsächliche Position” kann ein bekannter Fixstern sein (klassisches 3-Star-Alignment) oder aber auch eine durch Plate Solving ermittelte tatsächliche Position der Bildmitte.

Die “angenommene Position” ist die Position, die das Gerät “glaubt” durch die berechnete Motorbewegung erreicht zu haben. Dieser “Glaube” kann entstehen durch ein zuvor ausgeführtes Goto (egal ob das Objekt getroffen wurde oder nicht). Dieser “Glaube” kann aber auch willentlich durch einen SYNC-Befehl erzielt werden, mit dem der Mensch dem Gerät sagt, dass es jetzt die  “angenommene” und die “tatsächliche” Position übereinstimmen – einfach weil man es so sagt (=SYNC). Das “so sagen” ist z.B. O.K. wenn man ein Plate Solving gemacht hat.

Klassisches Goto-Alignment

Wenn man die Montierung neu irgenwo aufgestellt hat und die Präliminarien (Montierung waagerecht ausrichten, Polar Alignment, Sucher ausrichten, Fokussieren,…) absolviert hat, kann man mit dem Goto-Alignment anfangen.

Das Anfahren des ersten Alignment-Sterns kann besonders ungenau sein, weil die Anfangsposition der Montierung (Home Position) vielleicht nicht so genau eingestellt wurde. Jetzt kann ein vorher justiertes kleines Sucherfernrohr helfen, diesen ersten Alignment-Stern zu finden.

Mit dem zweiten und dritten Alignment-Stern sollte es dann einfacher gehen. Man wird nur einwenig mit den Pfeiltasten der Handbox korrigieren müssen, um den Alignment-Stern in die Bildmitte zu stellen.

Man sagt, alle Alignment-Sterne sollten auf der gleichen Seite des Meridians liegen und auch nicht extrem weit weg von dem Beobachtungsobjekt, welches man nach die Alignment-Prozedur dann schließlich anfahren möchte.

Goto-Alignment per Plate Solving und SYNC

Wenn man über eine Kamera und eine Software mit “Plate Solving” verfügt (z.B. APT), geht’s einfacher.

Man positioniert das Teleskop (die Montierung) einfach irgendwo auf den Sternenhimmel, macht ein Foto (einigermaßen fokussiert) damit ein Plate Solving (z.B. mit APT PointCraft Blind) und nach dem erfolgreichen Solving ein SYNC. Das kann man noch ein paar mal an anderen Himmelpositionen machen, um ein schönes Netz von Alignment Points zu bekommen.

Nun kann man die Goto-Funktion der Montierung nach Lust und Laune verwenden.

Oder, wenn man es gleich auf ein bestimmtes Beobachtungsobjekt abgesehen hat,  “schleicht” man sich jetzt durch weiteres Plate Solving an das gewünschte Beobachtungsobjekt heran…

Alignment-Modell in EQMOD

Egal ob man den SYNC-Befehl durch “klassisches” Goto-Alignment mit der Handbox oder durch Software (z.B. Cartes du Ciel) oder im Zusammenhang mit Platesolving (z.B. mit N.I.N.A.) ausgelöst hat, ein schlauer ASCOM-Treiber (z.B. der EQMOD für meine HEQ5 Pro) kann sich diese “Alignment Points” merken.

Goto-Alignment mit der SmartEQ Pro

One Star Align

Die SmartEQ Pro muss in der Zero Position stehen.

Auf der Handbox eingeben: Menu -> Align -> One Star Align

Auf dem Display erscheint eine Liste von hellen Sternen, die von der Computersteuerung so berechnet wurden,, dass sie im Moment über dem Horizont sein sollten – ca. 20 Grad oder höher).
Beispielsweise erschien am 21.7.2016 um 22 Uhr folgende Liste von Sternen für Alignment:

  • Alderamin 014 – Alpha Cep – östlich vom Meridian
  • Alfirk 015 – Beta Cep – östlich vom Meridian
  • Alioth (Aliath) – Epsilon UMa – westlich vom Meridian
  • Alkaid  – Eta UMa   – westlich vom Meridian
  • Alphecca   – Alpha Crb  – nicht sichtbar (WSW hinter dem Haus)
  • Altair  – Alpha Aql  – östlich vom Meridian – nicht sichbar (hinter dem Dachfirst)
  • Arcturus   – Alpha Boo  – nicht sichtbar (WSW hinter dem Haus)
  • Caph (Chep) 065  – Beta Cas – östlich vom Meridian
  • Deneb 074 – Alpha Cyg – östlich vom Meridian
  • Denebola  – Beta Leo – nicht sichtbar
  • Dubhe – Alfa UMa  – westlich vom Meridian
  • Eltamin (Etamin)  – Gamma Dra – nahe Zenit
  • Izar    – Epsilon Boo  – westlich vom Meridian – nicht sichtbar (hinter dem Haus)
  • Kochab (102) – Beta UMi  – westlich vom Meridian
  • Merak  –  Beta UMa – westlich vom Meridian – nicht sichtbar (hinter dem Haus)
  • Mizar  – Zeta UMa – westlich vom Meridian – nicht sichtbar (hinter dem Haus)
  • Phecda  – Gamma UMa – westlich vom Meridian – nicht sichtbar (hinter dem Haus)
  • Rasalhague  – Alpha Oph  – östlich vom Meridian – nicht sichtbar (hinter dem Dach)
  • Rukbar (Ruchbah) 152 – Delta Cas – (zweiter Stern in “Schreibrichtung”)
  • Sadr  – Gamma Cyg  – östlich vom Meridian
  • Schedar (Schedir) 162 – Alpha Cas – östlich vom Meridian
  • Scheat 161 – Beta Peg – östlich vom Meridian
  • Vega  – Alpha Lyr – östlich vom Meridian – nicht sichtbar (hinter dem Haus)

Wir blättern durch diese Liste mit den Pfeiltasten UP & DOWN und wählen schließlich mit ENTER einen Stern aus.

Die Servomotoren rattern los und schwenken auf  die von der SmartEQ berechnete Position des ausgewählten Sterns.

Der Stern wird nun nicht mittig im Gesichtesfeld stehen, sondern ein wenig woanders. Wir müssen nun den Stern mit den Pfeiltasten der Handbox genau in die Mitte des Gesichtsfelds stellen und der Computersteuerung durch die ENTER-Taste sagen, wenn wir das geschafft habe.

Problem #1: Man muss die Sterne, auf die positionioert werden soll vom Namen und ihrer Stellung am Himmel gut kennen.

Problem #2: Man muss den richtigen Stern in die Mitte des Gesichtsfelds stellen; d.h. den den man namentlich aus der Liste der Computersteueung ausgesucht hat und nicht einen anderen, der irgendwie in der Nähe steht.

Problem #3: Man mus den (richtigen) Stern so genau wie möglich in die Mitte des Gesichtsfelds stellen. Das ist z.B. bei einem Kamera Live View nicht so ganz einfach.

Multi Star Align

Die SmartEQ Pro muss in der Zero Position stehen.

Auf der Handbox eingeben: Menu -> Align -> Multi-Star Align

Nun muss man nacheinander drei Sterne aussuchen und darauf positionieren.

Astrofotografie: Strichspuren mit der Software StarStaX

Gehört zu:  Astro-Software
Siehe auch: Nachführung
Benutzt: Fotos von Google Archiv

Stand: 08.01.2023

Strichspuren mit der Software StarStaX

Anwendungsbereich

Mit der kostenlosen Software StarStaX kann man Astrofotos übereinanderlegen (stacken), die eine Bewegung veranschaulichen sollen. Dabei können optional auch kleinere Lücken in der Bewegung gefüllt werden.

z.B. Strichspuren um den Himmelspol (Norden oder Süden)

z.B. Bewegung von Kleinplaneten o.ä.

Alternativen:  z.B. Deep Sky Stacker mit Maximum-Funktion

Bezugsquelle / Hersteller / Download

https://markus-enzweiler.de/software/starstax/

Versionen / Betriebsystem:

Version 0.71 für Windows 7, Windows 10, Mac OS X und Linux   (Dezember 2018)

Anwendungsbeispiel

Schritt 1: Einzelaufnahmen laden

Abbildung 1: Einzelaufnahmen laden (Google Archiv: StarStax-01.jpg)

StarStaX-01.jpg

StarStaX: Einzelbilder öffnen

Schritt 2: Einstellungen: Blending Modus: Lücken füllen

Abbildung 2: StarStaX Blending Modus (Google Archiv: StarStaX-02.jpg)

StarStaX-02.jpg

StarStaX Blending Mode

Schritt 3: “Berechnung starten”

Abbildung 3: StarStaX Berechnung starten (Google Archiv: StarStaX-03.jpg)

StarStaX-03.jpg

StarStaX Berechnung starten

Schritt 4: Das Ergebnis: “Speichern unter…”

Abbildung 4: StarStaX Speichern unter (Google Archiv: StarStaX-04.jpg)

StarStaX-04.jpg

StarStaX: Speichern unter…

Astronomie: Konusfehler des Teleskops beseitigen

Gehört zu: Montierung
Gehört zu: Montierung einjustieren
Benutzt: Fotos aus Google Archiv

Stand: 23.12.2022

Was ist der sog. Konusfehler (Orthogonalitätsfehler)?

Die Monierung mag ja super gut aufgestellt sein (waagerecht, eingenordet, Goto Alignment) aber trotzdem kann noch ein systematischer Fehler die Goto-Funktion beeinträchtigen. Wenn wir das Teleskop mit Rohrschellen und Schwalbenschwanz-Schiene in die Aufnahme des Polkopfs klemmen, wissen wir ja nicht wirklich, ob nun die optische Achse des Teleskops wirklich exakt parallel zum Achsenkreuz der Montierung ist. Da kann ja eine Abweichung sein. Eine solche Abweichung würde man “Konusfehler” oder “Orthogonalitätsfehler” nennen.

Ein solcher Konusfehler kann leicht bei Reflektoren auftreten z.B. kann durch das Kollimieren die optische Achse verschoben werden. Bei Refraktoren tritt ein Konusfehler selten auf bzw. ist nur sehr klein.

Auswirkungen eines Konusfehlers

Ein Konusfehler kann Auswirkungen auf die Goto-Funktion haben: Wenn man ein Star-Alignment mit Sternen auf einer Seite vom Meridian gemacht hat, wird ein Goto zu einem Objekt auf der andren Seite des Meridians durch einen Konusfeher verfälscht. Wenn man die Meridianseiten welchselt, sollte man einfach noch einmal “SYNCen”.

Bei SynScan-Steuerungen (SkyWatcher) soll soll mit einen 3-Star-Alignment der Konusfehler rechnerisch kompensiert werden….

Verfahren zur Behebung eines Konusfehlers

Einen sehr hilfreichen Beitrag von Dion Heap habe ich beim Astronomyshed auf Youtube gefunden: “Complete Mount and Scope Setup. PART FIVE Cone Error” https://www.youtube.com/watch?v=WatdQlPp22Y

Ich will meinen Konusfehler am Tage bestimmen und habe mir als “weit entferntes” Objekt die Spitze des Hamburger Fernsehturms aus gesucht. Der wäre so ca. 812 Meter entfernt.

Vorgehensweise:

  1. ich stelle das Stativ meiner Skywatcher HEQ5Pro waagerecht auf.
  2. Das Stativ richte ich jetzt nicht nach Norden aus, sondern grob auf den Fernsehturm.
  3. Dann löse ich die Klemme der Stundenachse und stelle sie, ausgehend von der “Home-Position” 90 Grad nach rechts so genau bis die Gegengewichtsachse exakt waagerecht liegt. Dann klemme ich die Stundenachse fest. Die genaue waagerechte Position der Gegengewichtsachse messe ich mit eine guten Libelle und meinem elektonischen Nivellieranzeiger.
  4. Nun stelle ich die Spritze des Fernsehturms genau in die Mitte Gesichtsfelds ein und zwar nur durch schwenken in der Deklination (also hoch/runter) oder durch eine Rechts/Links-Bewegung mittels der Azimuthschrauben.
  5. Nun löse ich die Klemme der Stundenachse und schwenke das Teleskop um 180 Grad, von der rechten Seite auf die linke Seite und zwar exakt genau so weit, bis die Gegengewichtstange wieder genau waagerecht zeigt (Libelle/elekotronischer Nivellieranzeiger). In dieser Position wird die Stundenachse wieder festgeklemmt.
  6. Nun zeigt das Teleskop ziemlich hoch in den Himmel und ich muss die Spitze des Fernsehturmms wieder genau in die Mitte des Gesichtsfeldes bekommen und zwar nur durch Bewegung in der Deklinationsachse.
  7. Wenn ich die Spitze des Fernsehturms so tatsächlich genau in die Mitte des Gesichtsfeldes bekomme,  haben wir keinen Konus-Fehler und sind fertig.
  8. Wenn die Spitze des Fersehturms jetzt nicht genau in der Mittes des Gesichtsfeldes steht, sondern etwas nach links oder etwas nach rechts, muss ich durch justieren der Schalbenschwanz-Aufnahme (s.u.) die Abweichung von der Mitte genau halbieren.
  9. Nach erfolgter Justierung löse ich wieder die Klemmung der Stundenachse und bewege das Teleskop von der linken Position um 180 Grad auf die Rechts-Lage. In der End-Posotion muss die Gegengewichtsachse wieder genau waagerecht liegen.
  10. Dann bewege ich das Teleskop in der Deklination solange bis die Spitze des Fernsehturms im Gesichtsfeld erscheint.
  11. Wenn ich die Spitze des Fernsehturms so tatsächlich genau in die Mitte des Gesichtsfeldes bekomme,  haben wir den Konus-Fehler erfolgreich korrigiert und sind fertig.
  12. Wir wiederholen ab Punkt 5 (Teleskop von rechts um 180 Grad nach links schwenken).

Fotos zu Illustration dieser Vorhehensweise

Ausrichtung auf den Fernsehturm

Die Montierung wird nun im Azimut auf den Fernsehturm ausgerichtet. Das kann im Groben durch die Ausrichtung des Stativs erfolgen und im Feinen durch Betätigung der Azimut-Schrauben der Montierung. Mit anderen Worten: Statt wie sonst üblich, die Montierung genau nach Norden auszurichten, wird die Montierung auf die Richtung Fernsehturm in der Links-Rechts-Drehung eingestellt.

Abbildung 1: Blick auf den Fernsehturm (Google Archiv: DK_20181208_Konus_133434.jpg), Abbildung 2: HEQ5-Stativ die Nordmarkierung auf den Fernsehturm ausgerichtet (Google Archiv: DK_20181211_Konus_120947.jpg)

DK_20181208_133434.jpg

Das Ziel: Der Hamburger Fernsehturm

DK20181211_xyz.jpg

Ausrichtung: Der Fernsehturm ist heute mal der “Norden”

Teleskop in Rechtslage

Abbildung 3: Die Montierung mit Gegengewicht links (Google Archiv: DK_20181211_Konus_123540.jpg), Abbildung 4: Erstes Foto des entfernten Objekts (Google Archiv: DK_20181211_Konus_0401_ISO200_1-500s__28C Rechts.jpg)

DK_20181211_Konus_123540.jpg

Gegengewichtsstange horizontal links

DK_20181211KOnus_0401_ISO200_1_500s__28C Rechts

Konusfehler: Teleskop rechts

Teleskop in Linkslage

Abbildung 5: Die Montierung mit Gegengewicht rechts (Google Archiv: DK_20181211_Konus_123859.jpg); Abbildung 6: Foto des entfernten Objekts (Google Archiv: DK_20181211_Konus_0401_ISO200_1-500s__28C Links.jpg)

DK_20181211Konus_123859.jpg

Gegengewichtsstange horizontal rechts

DK_20181211_Konus_0401_ISO100_1-500s__28C Links.jpg

Teleskop in Linkslage

Die Spitze des Fernsehturms ist jetzt links von der Mitte, also hat das Teleskop einen leichten Konusfehler.

Das Gesichtsfeld ist 2,6 x 1,8 Grad  (f=510mm auf APS-C-Sensor). Die Abweichung ist also ca. 0,40 Grad.

Korrektur des Konusfehlers

Zur Korrektur dieses Konusfehlers müssen wir die Schwalbenschwanzschiene (Vixenschiene) um die Hälfte dieses Betrags, also um 0,20 Grad, in die richtige Richtung bewegen.

Meine Schwalbenschwanzschiene hat keine Justierschrauben für den Konusfehler (wie es die SkyWatcher-Schiene standardmäßig hat), also muss ich mit Unterlegscheiben arbeiten:

Die Befestigungsschrauben zu den Rohrschellen haben einen Abstand von 17 cm. Um auf 17 cm eine Korrektur von 0,20 Grad zu erreichen ist eine Unterlegscheibe folgender Dicke erforderlich:

0,20 * (PI() * 170mm)/180 = 0,59 mm

Abbildung 7: Korrektur mit einer Unterlegscheibe links zwischen Vixen-Schiene und Rohrschelle (Google Archiv: DK_20181211_Konus_124138.jpg)

DK_20181211_Konus_124138.jpg

Konusfehler Korrektur mit einer Unterlegscheibe

Computer: Windows 7 Updates

Gehört zu: Microsoft Windows
Siehe auch: Windows 7 in einer VM

Windows 7 Updates

Der Hersteller Microsoft hat die Unterstützung für Windows 7 eingestellt.

Aktuell verwende ich auch überall Windows 10.

Aber “für alle Fälle” habe ich mir ein Windows 7 Professional noch als VMware Virtual Machine aufgehoben – und für die Edition “Professional” gibt es auch noch Updates von Microsoft.

Die Einstellungen  für Windows-Updates erfolgen bei Windows 7 in der Systemsteuerung.

Für Windows 7 Professional werden mir folgende Updates angeboten:

Tabelle 1: Updates für Windows 7

Nummer Text Status
KB4467107 2018-11 Monatliches Sicherheitsqualitätsrollup für Windows 7 für x64
KB4054529 Microsft .NET Framework 4.7.2 Sprachpakete für Windows 7
KB2532531 Sicherheitsupdate für Windows 7 für x64

Computer: Websites mit WordPress

Gehört zu: Internet
Siehe auch: Blogging, WordPress

Stand: 07.03.2023

Wie kam ich zu WordPress?

In den ersten Jahren des Internets habe ich vor Begeisterung versucht eine “richtige” Website aufzubauen um Erfahrungen zu sammeln. Dazu hatte ich verschiedene HTML-Tools verwendet, um eine Menge von Web-Seiten zu verwalten und eine schöne Navigation mit Menüs etc. hinzubekommen. Später habe ich meine Ansprüche heruntergeschraubt und im wesentlichen nur noch mit Web-Auftritten in Art eines elektronischen Zettelkastens, eines Begriffs-Lexikons oder einer Chronik gearbeitet. Dazu bin ich bald auf die Form von Wikis gestoßen.

Als Software zur Erstellung und Pflege solcher “Zettelkästen” habe ich im Laufe der Zeit verschiedenes versucht:

Am Ende waren meine Anforderungen bescheiden, nämlich:

  • Jede “Notiz” soll eine Überschrift und einen Textkörper haben
  • Jede “Notiz” soll ein (editierbares) Erstellungsdatum haben
  • Jede “Notiz” soll eine Kategorie haben über die man irgendwie auch navigieren kann
  • Im Text von Notizen soll man leicht zu anderen Notizen verlinken können “Hypertext” z.B. a la Wiki
  • Volltextsuche im gesamten Bestand

Damit wurde mir klar, ich brauche ein gutes Blogging-Tool. Nach einigem Hin und Her habe ich mich für WordPress entschieden.

Was ich über WordPress gelernt habe

Heute (2018) benutze ich WordPress als haupsächliches Tool für meine Internet-Auftritte und Blogs. Deshalb habe ich schon viele Einzel-Artkel über WordPress geschrieben.

Nun will ich in diesem “WordPress-Oberartikel” einmal alles zusammenstellen, was ich bis jetzt über WordPress geschrieben habe:

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Astronomie: Der Kuiper-Gürtel – Trans-Neptunische-Objekte – Pluto

Gehört zu: Sonnensystem
Benutzt: Fotos aus WikiMedia

Stand: 11.01.2023

Der Kuiper-Gürtel – Zwergplanet Pluto

Pluto ereilte ein ähnliches Schicksal wie Ceres. Nach seiner Entdeckung 1930 wurde er als Planet eingestuft und später 2006 dann zum “Zwergplaneten” heruntergestuft.

Abbildung 1: Die Größenverhältnisse von Pluto, Ceres und Vesta etc. (From Wikimedia Commons, the free media repository):

Ceres, Vesta, PLuto, Mond - Größenvergleich

Ceres, Vesta, Pluto, Mond – Größenvergleich

Quelle: https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Ceres-Vesta-Pluto-and-Moon-size-fr.png

Als weitere Parallele zu Ceres wurde Pluto bei seiner Entdeckung als Einzelobjekt gefunden und erst später erkannte man, dass es eine Vielzahl von ähnlichen Objekten in seiner Ecke des Sonnensystems, die  sog. “Transneptunische Objekte” gibt.

Abbildung 2: Die größten Transneptunischen Objekte zeigt (aus WikiMedia)

Die größten TNOs

Quelle: https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/b/b3/AchtTNOs.png

Astronomie: Asteroidengürtel

Gehört zu: Das Sonnensystem
Siehe auch: Der Kuipergürtel, Wilhelm Olbers
Benutzt: Fotos aus Google Archiv

Stand: 11.01.2023

Die Kleinplaneten: Der Asteroidengürtel im Sonnensystem

Nachdem Wilhelm Herschel 1781 den Planeten Uranus entdeckt hatte, wurde zwischen Mars und Jupiter nach einem Planeten gesucht, was Johann Bode aus Berlin anregte, weil die Titus-Bode-Reihe einen Planeten mit einem Sonnenabstand von 2,7 A.E. vorhersagte.

Titus-Bode-Reihe (in moderner Form, mit Abstand in A.E.):

α = 0,4 + 0,3 * 2n   (n= -∞, 0,1,2,3,…)

Für n=3 ergibt sich ein Planet bei α = 2,7 A.E.

Piazzi entdeckte im Januar 1801 tatsächlich ein Objekt, das er zunächst für einen Kometen hielt. Seine Beobachtungsreihe musste er im Februar 1801 wegen einer Krankheit beenden. Erst dann veröffentlichte er seine Beobachtungsdaten.  Andere Beobachter konnten das Objekt nicht wieder finden, weil es nun zu nahe an der Sonne stand. Wilhelm Olbers konnte aber aus den Beobachtungen vom Januar und Februar die Bahn berechnen, wobei er die von Karl-Friedrich Gauss entwickelte Methode der kleinsten Quadrate anwenden konnte.  Damit konnte das Objekt im Dezember 1801 wieder gefunden werden. Die Bahnberechnungen von Olbers ergaben tasächlich eine große Halbachse von 2,77 A.E. was die Erwartungen voll erfüllte.  Das Objekt erhielt den Namen Ceres und wurde, da es ideal in die Titus-Bode-Reihe passte, auch als “Planet” klassifiziert.

Auch die danach in kurzer Reihenfolge entdeckten Pallas (Olbers in Bremen), Juno (Karl Ludwig Harding in Lilienthal bei Bremen) und Vesta (Olbers in Bremen) wurden als Planeten angesehen.

Vesta wurde als vierter Kleinplanet 1807 von Wilhelm Olbers in Bremen entdeckt.

(1) Ceres: 1801 von Giuseppe Piazzi an der Sternwarte Palermo enteckt
(2) Pallas 1802 von Wilhelm Olbers in Bremen entdeckt
(3) Juno 1804 von Karl Ludwig Harding an der Sternwarte Lilienthal entdeckt
(4) Vesta 1807 von Wilhelm Olbers in Bremen entdeckt

Erst nachdem ab 1845 immer mehr solche Objekte entdeckt wurden (Astraea etc.), konnte man diese doch nicht alle als “Planeten” ansehen. Herschel machte den Vorschlag, diese Objekte “Asteroiden” zu nennen (Asteroid = sternenartig), weil er keines dieser Objekte in seinem Fernrohr als Scheibchem auflösen konnte und sie also in Herschels Teleskop “wie Sterne” aussahen.

So wurden Ceres, Pallas, Juno und Vesta vom “Planeten” zum “Asteroiden” degradiert. Viel später wurde Ceres auf Grund der Definition der IAU aus dem Jahre 2006 wieder befördert, diesmal zum “Zwergplaneten“. Die anderen Asteroiden wie Pallas, Juno, Vesta etc. bekamen von der IAU nicht den Status “Zwergplanet”, sondern heissen nun “Small Solar System Bodies“, weil ihre Masse nicht ausreichte, ihre Gestalt durch die Eigengravitation in ein hydrostatisches Gleichgewicht (d.h. eine runde Gestalt) zu bringen.

In der Tat sind die Asteroiden ziehmlich klein, was folgendes Bild veranschaulicht:

Abbildung 1: Größe der Asteroiden (Google Archiv: astsizess.jpg)

astsizes.jpg

Asteroid Sizes

Quelle & Copyright: http://pics-about-space.com/juno-asteroid-size-comparison?p=5#img16353166104685044316

Nur Ceres hat es in seiner Frühzeit geschafft, eine Kugelgestalt (Rotationsellipsoid) anzunehmen; Pallas, Juno und Vesta sind mehr oder weniger “kartoffelartig”.

Der Kuiper-Gürtel

Am Rande des Sonnensystems gibt es auch noch ein Gebiet in dem sich viele kleinere Körper (“Small Solar System Bodies”) befinden. Dieser Bereich heisst auch “Kuiper-Gürtel“. Der früher auch als Planet eingestufte Pluto gehört auch dazu…

Astrofotografie: Jupiter

Gehört zu: Das Sonnensystem
Siehe auch: Lucky Imaging, Astrofotografie in Namibia
Benutzt: Fotos aus Google Drive

Stand: 04.09.2021

Planeten im Sonnensystem: Der Jupiter

Für das Fotografieren des Planeten Jupiter ist mein Equipment (Teleskop Orion ED 80/600 mit Canon EOS 600Da) eigentlich zu klein. Die Astro-Experten benutzen für die Planeten-Fotografie typischerweise längere Brennweiten mit Video-Kamera und der Technik des “Lucky Imaging“.

Nur um es einmal auszuprobieren habe ich am 15.6.2018 um 17:19 UTC bei meinem Aufenthalt in Namibia auch mal “mein” Teleskop (APM APO 107/700) auf den prächtigen Jupiter gehalten. Dabei musste ich lernen, so kurz zu belichten, dass die vier Jupituer Monde sichtbar werden: 2 sec und ISO 100 mit der Canon EOS 600Da. Dabei ist der Jupiter selbst dann immer noch stark überbelichtet.

Abbildung 1: Jupiter “Beweisfoto” aus Namibia (Google Drive: Jupiter__0149_ISO100_2s__37C_Leo01_4.jpg)


Ausschnitt: Jupiter mit den vier Monden

Am 8.6.2018 kam ich an Teleskop & Computer von Thomas auf “Jupiter Appetit”. Er verwendet anscheinend eine Astro-Kamera “SKYRIS 236C” von “The Imaging Source” und die dafür angebotene Software “iCap”:

Abbildung 2: Jupiter in Namibia (Google Drive: DK_20180608_Kiripotib20.jpg)